Uber Schweiz führt ein duales Anstellungsmodell ein
Uber Schweiz gibt Fahrerinnen und Fahrern künftig die Wahl, als Angestellte oder selbstständig zu arbeiten. Die Änderung betrifft mit Ausnahme von Genf die gesamte Schweiz.
Uber Schweiz führt ein neues Modell der Anstellung ein. Fahrerinnen und Fahrer haben künftig die Wahl, selbstständig oder als Angestellte bei Partnerunternehmen zu arbeiten, wie das Unternehmen mitteilt. Dieses "duale Modell" sei im Rahmen eines Pilotprojekts in Lausanne getestet worden.
Der Fahrdienstvermittler führt das System in der gesamten Schweiz ein - mit Ausnahme des Kanton Genf. Die Option der Selbstständigkeit sei dort nicht mehr gegeben, da "im Juni 2022 zwangsweise auf ein Festanstellungsmodell umgestellt wurde", wie das Unternehmen schreibt. Die Umstellung in Genf wurde auf Grund eines Bundesgerichtsurteils vom Juni nötig. Mehr dazu lesen Sie hier.
Uber und Uber Eats haben in diesem Zusammenhang ihre Zusammenarbeit mit Drittunternehmen ausgeweitet. Sollten sich Fahrerinnen oder Kuriere das wünschen, bieten ihnen die Partner eine Anstellung an, wie der kalifornische Konzern weiter mitteilt. Die Verträge garantieren demnach den Angestellten Zugang zu Sozialversicherungen, bezahltem Urlaub und Stundenlöhnen gemäss den geltenden lokalen Vorschriften.
"Unsere Vision ist es, die beste Plattform für flexibles Arbeiten in der Schweiz aufzubauen. Wir sind engagiert und arbeiten konstruktiv mit Interessenvertretern in der ganzen Schweiz zusammen, um praktische Lösungen zu finden, die es Fahrern und Kurieren ermöglichen, mehr Wahlmöglichkeiten und besseren Schutz zu haben, während sie flexible Arbeitsmöglichkeiten wahrnehmen, die ihren Bedürfnissen entsprechen", sagte Jean-Pascal Aribot, Geschäftsführer von Uber Schweiz.
Laut dem Unternehmen wird die Wahl des Angestelltenstatus jedoch nicht mehrheitsfähig sein. Die Firma gibt an, dass die Ergebnisse einer Umfrage unter Genfer Fahrerinnen und Fahrern gezeigt hätten, dass mehr als zwei Drittel von ihnen den Wechsel zu einem Angestelltenstatus nicht als Verbesserung betrachteten. Die meisten hätten es vorgezogen, selbstständig zu bleiben und flexibel zu arbeiten, so Uber Schweiz.
Übrigens: Der Fahrdienstvermittler ist im vergangen September Opfer einer Cyberattacke geworden. Uber bestätigte den Angriff nach wenigen Tagen, verneinte aber den Diebstahl von Kundendaten. Mehr dazu lesen Sie hier.