Lohnangaben, Homeoffice, Vier-Tage-Woche

Das wünschen sich Schweizer IT-Fachkräfte von Arbeitgebern

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von Maximilian Schenner und yzu

Das Jobportal Swissdevjobs hat eine Studie zum IT-Jobmarkt in der Schweiz durchgeführt. Dieser zufolge arbeiten viele der befragten IT-Fachkräfte gerne im Homeoffice und wünschen sich eine Vier-Tage-Woche. Auch Lohnangaben in Stellenausschreibungen stehen auf der Wunschliste.

(Source: www.peopleimages.com)

Vier Tage pro Woche arbeiten, am besten im Homeoffice - das wünschen sich IT-Fachkräfte in der Schweiz. Dies ist zumindest das Ergebnis einer aktuellen Studie des Jobportals Swissdevjobs.ch zur Lage des hiesigen IT-Jobmarkts. Im Zuge des "Transparent IT Job Market Report 2022" sammelte die Plattform Daten von Jobausschreibungen in der Branche und befragte IT-Spezialisten zu verschiedenen arbeitsbezogenen Themen.

Mehrheit arbeitet bereits hybrid

Eines der Themen war Hybrid- beziehungsweise Remote-Working. Der Grossteil der IT-Branche hat bereits die Möglichkeit, Teile der Woche ausserhalb des Büros zu arbeiten, wie aus dem Bericht hervorgeht. 94 Prozent von 465 Personen hatten angegeben, einen oder mehrere Tage im Homeoffice oder unterwegs arbeiten zu können. Folglich hätten nur sechs Prozent diese Möglichkeit nicht. Swissdevjobs zufolge gaben 51 Prozent der Personen, die diese Frage beantwortet haben, an, die ganze Arbeitswoche, sprich, fünf Tage, im Homeoffice zu arbeiten beziehungsweise dies zumindest zu können. 34 Prozent können zwei bis vier Tage, neun Prozent zumindest einen Tag in der Woche remote arbeiten.

Hybrid-Working, also eine Kombination aus Arbeit im Büro und anderswo, findet am meisten Anklang, wie Swissdevjobs schreibt. Demnach würden 71 Prozent der 396 Antwortgeber dieses Modell vorziehen. Der Grossteil davon wiederum sieht die Präsenz im Büro idealerweise als optional an. 27 Prozent wollen gar vollständig aus der Ferne arbeiten. Lediglich zwei Prozent ziehen den täglichen Aufenthalt am Arbeitsplatz vor.

Vor- und Nachteile von Remote Working

Auf die Frage, was sie am Remote-Modell am meisten schätzen, gaben laut Swissdevjobs 39 Prozent die freie Wahl des Arbeitsorts an. 31 Prozent freut sich vor allem über den Verzicht auf die Anreise zum Arbeitsort - der Grossteil (73 Prozent) der Befragten spare so eine Stunde oder mehr ein, 28 Prozent gar zwei Stunden pro Tag. Auch die flexible Tagesgestaltung sei ein Plus für Remote Working (22 Prozent). Acht Prozent fühlen sich im Homeoffice oder unterwegs sogar produktiver als im Büro, wie es im Bericht heisst.

Doch hybride Arbeit bringt auch Schwierigkeiten mit sich - etwa wenn es darum geht, nach der Arbeit abzuschalten. 30 Prozent gaben an, dies sei ihr grösstes Problem im Bezug auf das Homeoffice. Je knapp 30 Prozent sehen Einsamkeit und Ablenkungen im eigenen Zuhause als grösste Herausforderung. Auf die Produktivität würde sich das Homeoffice jedoch insgesamt positiv auswirken - 70 Prozent fühlen sich zuhause produktiver, 52 Prozent haben das Gefühl, sogar mehr zu arbeiten als im Büro.

Fast die Hälfte (47 Prozent) fühlt sich ausserdem den Arbeitskolleginnen oder Mitarbeitern weniger verbunden. 41 Prozent spüren diesbezüglich keine Veränderung, 12 Prozent sehen die Verbindung zu den Kollegen durch Remote Working gar gestärkt.

Schweizer ITler wollen Vier-Tage-Woche

Ist die klassische 40-Stunden-Woche noch zeitgemäss? Ein deutliches “Nein” auf diese Frage ist dem Bericht von Swissdevjobs nicht zu entnehmen. Zumindest gaben gegenüber Swissdevjobs aber 85 Prozent der Respondenten an, sie würden sich über einen Wandel zur 4-Tage-Woche in ihrer Firma freuen. 4 Prozent lehnen dies hingegen gänzlich ab.

Würde die 4-Tage-Woche eingeführt, würde der Grossteil der Respondentinnen gerne früher ins Wochenende starten. Mit 68 Prozent würde die Mehrheit - wenig überraschend - auf den Freitag als Arbeitstag verzichten. Auf Rang zwei landet, ebenso kaum brisant, der Montag (19 Prozent). Elf Prozent würden eine Verschnaufpause am Mittwoch vorziehen, zwei Prozent einen anderen Tag.

Gründe für Jobwechsel

Von 480 Personen gaben 70 Prozent an, bereits mehr als 3 Jahre für dieselbe Firma gearbeitet zu haben. Als wichtigsten Grund, einen Jobwechsel in Erwägung zu ziehen, nennen 35 Prozent den Lohn, was ebenfalls wenig überraschend scheint. Fast genauso viele (34 Prozent) nennen Probleme im Management als zentrales Kriterium. Wer seinen Job schliesslich verlässt, hat in der Regel kein Problem, schnell wieder Arbeit zu finden. 60 Prozent hätten innerhalb von drei Monaten nach der Kündigung eine neue Stelle gefunden.

Auf der Suche nach Arbeit sei vor allem das Interesse an etwaigen zukünftigen Projekten ein wichtiger Faktor (38 Prozent). Das Salär ist für 31 Prozent der Respondenten der entscheidende Aspekt. Im Einstellungsprozess wünschen sich viele IT-Fachkräfte mehr Feedback (30 Prozent) oder Informationen zum Lohn in der Ausschreibung. Die Grosskonzerne Swisscom und die Schweizerische Post geben in einigen Stelleninseraten bereits den zu erwartenden Lohn bekannt. Das soll die Transparenz erhöhen und Diskriminierung verhindern, mehr erfahren Sie hier.

Am meisten störe die Applikantinnen allerdings die hohe Anzahl der Runden im Bewerbungsprozess. Für zwei Drittel sei zwei die ideale Anzahl an Schritten von der Bewerbung bis zur Anstellung.

Auch zur Entlohnung in der Branche macht Swissdevjobs Angaben. Am meisten würden Fachkräfte im Bereich Security Engineering (122’000 Franken jährlich) sowie in der SAP- oder BI-Entwicklung (129’000 Franken) verdienen. Alle Details zu den Löhnen in der Schweizer ICT-Branche für das Jahr 2022 lesen Sie hier.

Für die Studie habe Swissdevjobs Daten aus über 1500 Jobangeboten auf seiner Plattform herangezogen sowie auf seinen Social-Media-Kanälen IT-Spezialistinnen befragt. Je nach Frage erhielt das Unternehmen zwischen 150 und 700 Antworten.

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