Update: Microsoft integriert ChatGPT in Azure OpenAI Service
Microsoft hat eine Preview-Version von ChatGPT in den Azure OpenAI Service integriert. Interessierte Entwicklerinnen und Entwickler können den Chatbot von OpenAI nun für ihre eigenen Zwecke nutzen - sofern Microsoft ihnen Zugang zur KI-Plattform gewährt.
Update vom 10.3.2023: ChatGPT ist nun als Preview-Version über den Microsoft Azure OpenAI Service verfügbar. Interessierte können den Chatbot von OpenAI in ihre eigenen Anwendungen integrieren – sofern sie einen Zugang zu Azure OpenAI Service beantragen und Microsoft diesen Antrag genehmigt. Wie der Softwarekonzern mitteilt, unterstützt er die zugelassenen User bei Fragen zur Implementierung und zu sinnvollen Anwendungsfällen, kundenspezifischen Anforderungen, Sicherheit, Compliance und dem verantwortungsvollen Einsatz von KI.
Als Beispiele für ChatGPT-Integrationen nennt Microsoft in einem Blogbeitrag die Erweiterung bestehender Bots, um unerwartete Fragen zu beantworten, das Zusammenfassen von Call-Center-Gesprächen, um schnellere Lösungen für den Kundensupport zu ermöglichen, die Erstellung von Werbetexten mit personalisierten Angeboten und die automatisierte Schadensabwicklung.
Der Dienst kostet 0,002 US-Dollar pro 1000 Tokens, was exakt dem Preis entspricht, den OpenAI für die Nutzung der ChatGPT-API verlangt. Die Abrechnung für die ChatGPT-Nutzung über Microsofts KI-Plattform beginnt allerdings erst am 13. März.
Originalmeldung vom 17.1.2023: Microsoft bringt ChatGPT auf seine Cloud-Plattform. Microsoft will seinen Kundinnen und Kunden einen Zugang zur Schreib-KI ChatGPT von OpenAI verschaffen. Microsoft nennt den populären KI-Chatbot eine "fein abgestimmte Version" des Sprachverarbeitungsmodells GPT-3.5, "die auf der Azure-KI-Infrastruktur trainiert wurde und Inferenzen durchführt", wie das Unternehmen mitteilt. Der Softwarehersteller will den Chatbot "in Kürze" in seinen Azure OpenAI Service integrieren.
Dieser Dienst, für den Microsoft eine Partnerschaft mit OpenAI vereinbarte, sei ab heute allgemein verfügbar, teilt Microsoft mit. Unternehmen sowie Entwicklerinnen und Entwickler sollen damit auf fortschrittliche KI-Modelle zugreifen können. Die Verfügbarkeit ist allerdings auf Kunden beschränkt, welche die von Microsoft festgelegten Standards für verantwortungsvolle und ethische KI-Prinzipien erfüllen und einhalten. Interessierte müssen einen Antrag auf Zugang stellen, in dem sie ihren beabsichtigten Anwendungsfall oder ihre Anwendung beschreiben, bevor sie Zugang zu dem Dienst erhalten.
DALL-E, Codex und GPT in einem Paket
Azure OpenAI Service umfasst heute bereits den Textgenerator GPT-3.5, den Bildgenerator DALL-E 2 und die KI-gestützte Programmierhilfe Codex, die auch in Github Copilot steckt. In den USA hat übrigens ein Rechtsanwalt und Open-Source-Entwickler wegen ebendieser Programmierhilfe eine Sammelklage gegen Microsoft, Github und OpenAI eingereicht. Der Vorwurf: Github Copilot gebe Code-Ausschnitte ohne Quellenangabe wieder, verstosse somit gegen Open-Source-Lizenzen und gegen das Urheberrecht.
"Sprachmodelle werden zu einer wichtigen Plattform, um Innovationen in grossem Massstab zu ermöglichen", lässt sich Catrin Hinkel, CEO von Microsoft Schweiz, in der Mitteilung zitieren. "Als Teil von Microsofts Engagement für die Demokratisierung von KI und im Rahmen unserer fortlaufenden Partnerschaft mit OpenAI erweitern wir die Verfügbarkeit des Azure OpenAI Services, damit Unternehmen verantwortungsvollen Zugang zu den fortschrittlichsten KI-Modellen der Welt bekommen können."
Catrin Hinkel, CEO von Microsoft Schweiz. (Source: zVg)
Filter sollen Missbrauch erkennen
In einem Blogpost zur Lancierung des KI-Dienstes schreibt Eric Boyd, CVP AI Platform bei Microsoft: Man sei sich bewusst, dass jede Innovation im Bereich der KI verantwortungsbewusst erfolgen müsse. "Wir haben einen iterativen Ansatz für grosse Modelle gewählt und arbeiten eng mit unserem Partner OpenAI und unseren Kunden zusammen, um Anwendungsfälle sorgfältig zu bewerten, zu lernen und potenzielle Risiken anzugehen. Darüber hinaus haben wir für den Azure OpenAI Service unsere eigenen Leitplanken implementiert, die mit unseren Grundsätzen für verantwortungsvolle KI übereinstimmen."
Boyd erwähnt denn auch die Mittel, mit denen Microsoft die Einhaltung seiner eigenen Standards überprüfen will: "Inhaltsfilter, die speziell darauf ausgelegt sind, missbräuchliche, hasserfüllte und beleidigende Inhalte zu erkennen, überwachen ständig die Eingaben, die dem Dienst zur Verfügung gestellt werden, sowie die generierten Inhalte. Im Falle eines bestätigten Verstosses gegen die Richtlinien können wir den Entwickler auffordern, sofortige Massnahmen zu ergreifen, um weiteren Missbrauch zu verhindern."