Alphabet-Aktie taucht, nachdem Googles KI-Chatbot falsche Antwort gibt
Zuerst war es kein Glück, dann kam Pech hinzu.

Stell dir vor, du willst deinen genialen neuen KI-Chatbot der Welt präsentieren – und dann macht dieser ausgerechnet in einem Werbevideo einen verhängnisvollen Fehler. Der Alphabet-Konzern verlor am Mittwochabend 100 Milliarden US-Dollar an Börsen-Marktwert, nachdem der hauseigene Chatbot Bard vor laufender Kamera mit einer falschen Auskunft erwischt worden war. Journalisten der Nachrichtenagentur Reuters bemerkten die irreführende Antwort im Video zuerst.
Wo lag die KI falsch?
In der Google-Werbung wird Bard gefragt: "Von welchen neuen Entdeckungen des James-Webb-Weltraumteleskops (JWST) kann ich meinem 9-Jährigen erzählen?" Daraufhin macht Bard eine Reihe von Vorschlägen, darunter einer, der darauf hindeutet, dass das JWST verwendet wurde, um die allerersten Bilder eines Planeten oder Exoplaneten ausserhalb unseres Sonnensystems aufzunehmen. Die ersten Bilder von Exoplaneten wurden jedoch 2004 vom Very Large Telescope (VLT) der Europäischen Südsternwarte aufgenommen, wie die NASA bestätigte.
Der KI-Fehler unterstreiche die Bedeutung eines strengen Testprozesses, versuchte Google später zu beruhigen. Und ein solches Programm werde diese Woche lanciert. "Wir kombinieren externes Feedback mit unseren eigenen internen Tests, um sicherzustellen, dass die Antworten von Bard den hohen Ansprüchen an Qualität, Sicherheit und Realitätsnähe genügen", sagte ein Google-Sprecher.
Der Patzer im Twitter-Video:
Die Alphabet-Aktie rutschte während des regulären Handels um bis zu 9 Prozent ab, wie Reuters schreibt. Der KI-Patzer kommt zum denkbar ungünstigen Zeitpunkt: Die Alphabet-Tochter Google hat diese Woche seine eigenen Chatbot-Pläne angekündigt. Und zwar fast zeitgleich mit Microsoft, das dank einer schlauen Investition in das US-Unternehmen OpenAi im KI-Chatbot-Rennen vorn liegt.
Im letzten November hatte OpenAI seine Software ChatGPT öffentlich lanciert. Diese begeistert viele Leute mit ihren menschlich wirkenden Antworten und hat weit über das Silicon Valley hinaus einen KI-Hype ausgelöst. Dass viele Wissenschaftlerinnen und Sicherheitsexperten auf Mängel und Schwächen hinwiesen, rückte in den Hintergrund. Der Reiz der KI-gesteuerten Internet-Suche besteht darin, dass Ergebnisse in einfacher Sprache ausgegeben werden, statt der bisher bekannten Liste mit Links. Dies könnte das Surfen schneller und effizienter machen, so Reuters.
Ein befragter US-Analyst zeigte sich allerdings skeptisch, dass Google als Weltmarktführer bei der Internet-Suche von Microsoft abgelöst werden könnte. "Ich denke, Bing ist immer noch weit, weit entfernt von den Suchfunktionen von Google", sagt King Lip, Chefstratege bei der US-Vermögensverwalterin Baker Avenue Wealth Management
Dieser Beitrag ist zuerst bei "Watson.ch" erschienen.

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