Marcel Dobler über Cybersecurity als Vorbild und KI als Chance
Im heutigen Podcast wirft der St. Galler Nationalrat Marcel Dobler einen Blick auf die digitale Transformation in der Schweiz. Bei der Cybersecurity tue sich vieles, lobt der FDP-Politiker, während er vor Überregulierung im KI-Bereich warnt. Zudem verrät er, wer seine Lieblings-Comicfigur ist.
Wo steht die Schweiz auf ihrem Weg in die Digitalisierung? Was waren die digitalen Fails und Erfolge der vergangenen Legislatur? Welche Baustellen muss die Politik anpacken? Anlässlich der eidgenössischen Wahlen 2023 trifft sich die Redaktion mit Politikern bekannter Parteien und misst ihren digitalpolitischen Puls. Den Abschluss der Serie macht Marcel Dobler. Der FDP-Politiker sitzt seit acht Jahren für den Kanton St. Gallen im Nationalrat. In der ICT-Branche ist er auch als Vizepräsident von Digitalswitzerland bekannt.
"Es läuft unglaublich viel" – diesen Satz äussert Dobler im Verlauf des Gesprächs mehrfach. So zum Beispiel beim Thema Cybersecurity. Hier lobt der Politiker die Arbeiten zum bald startenden Bundesamt für Cybersicherheit. Man müsse dem Bund nun etwas Zeit geben, um die entsprechenden Strukturen aufzubauen, findet er und fügt an: "Cybersicherheit beim Bund ist eigentlich ein Erfolgsmodell". Das Verteidigungsdepartement sei im Vergleich mit anderen Bundesbehörden vorbildlich unterwegs.
Auch die Arbeiten an einer neuen elektronischen Identität (E-ID) erwähnt der Politiker lobend, auch wenn das Projekt schneller voranschreiten könnte: "Es verstreichen wieder wertvolle Jahre", sagt er dazu.
Nachdenklicher zeigt er sich hinsichtlich des elektronischen Patientendossiers (EPD). Es gebe hier zwar ein riesiges Potenzial, räumt er ein. Doch der neue Umsetzungsvorschlag des Bundes überzeugt ihn nicht: "Es wird unglaublich kompliziert", kommentiert er und fügt an: "Ich habe Angst, dass der neue Anlauf ein Rohrkrepierer wird."
Beim Thema künstliche Intelligenz (KI) warnt der Parlamentarier vor Überregulierung: "Aus meiner Sicht ist es wichtig, Verbote zu diskutieren", sagt er und nennt autonome Waffensysteme als Beispiel. In einem Graubereich brauche es wohl auch Regulierungen. "Aber es gibt auch viel, das man offen lassen muss". Es sei wichtig, Innovation zu ermöglichen. Und im Hinblick auf den Fachkräftemangel fügt er hinzu: "Gerade in der KI sehe ich grosse Chancen, effizienter zu werden".
Für die Zukunft wünscht sich Dobler nicht nur mehr Digitalkompetenz im Parlament, sondern auch in der Exekutive. "Im Bundesrat haben wir aktuell keinen einzigen mit IT-Affinität", bemängelt er. Die Ausnahme sei allenfalls der bald abtretende Bundeskanzler Walter Thurnherr. "Wenn auf der obersten Ebene das Verständnis für IT nicht da ist, wird es schwierig, Digitalisierungsthemen weiterzutreiben", so Dobler.
Im Podcast erfahren Sie ausserdem, wie der Politiker zu E-Voting steht und welche Themen er in der kommenden Legislaturperiode im Auge behalten wird. Zudem verrät Dobler, wer seine Lieblings-Comicfigur ist.
Alle Folgen in der Übersicht:
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Folge 1: SVP-Politiker Franz Grüter zu den Fails und Erfolgen der Schweizer Digitalpolitik
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Folge 2: Grünen-Nationalrat Gerhard Andrey zu Cybersecurity, E-Government und Digitalisierung
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Folge 3: SP-Politikerin Min Li Marti zu Chancen und Risiken von E-Voting, E-Health und KI
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Folge 4: Jorgo Ananiadis, Präsident der Piratenpartei, zu überschätzter KI und Tinder-Demokratie
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Folge 5: Judith Bellaiche über das EPD als Trauerspiel und KI als Hoffnungsschimmer
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Folge 6: Simon Stadler über Digitalisierung für Bergregionen und den Fachkräftemangel
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Folge 7: Marcel Dobler über Cybersecurity als Vorbild und KI als Chance
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Wie sich die Schweizer Parteien generell zu Digitalthemen äussern, erfahren Sie im Hintergrundartikel.