Resmonics: Husten-Geräusche per Sensor analysieren
Die KI-basierte Software von Resmonics ist in der Lage, Niesen oder Husten auszuwerten und Prognosen zu möglichen Atemwegserkrankungen abzugeben. Nun soll die Software gekoppelt mit einem Sensor in Gesundheitseinrichtungen zum Einsatz kommen und die Prävention von Patientinnen und Personal unterstützen.
Das ETH- und HSG Spin-off Resmonics hat eine Software entwickelt, welche mithilfe künstlicher Intelligenz Husten-Geräusche monitoren und auswerten kann. Daraus zieht das CE-zertifizierte Medizinprodukt "ResGuard Med" Rückschlüsse für die Symptomerkennung von Atemwegserkrankungen. Das 2020 gegründete Zürcher Medtech-Start-up hat die Lösung so konzipiert, dass mit herkömmlichen Smartphone-Mikrofonen aufgenommene Huster von Software verarbeitet und eingeordnet werden können.
Unter dem Namen "myCough" ist eine App für Smartphones in der Schweiz und Deutschland kostenlos erhältlich. Sie kann für das Monitoring von Lungensymptomen unter anderem von Patienten mit Asthma, COPD oder mit akuten Atemwegsinfektionen eingesetzt werden. Für den kommerziellen Vertrieb arbeitet Resmonics mit Geschäftspartnern aus verschiedenen europäischen Ländern zusammen, welche Lizenz- oder Projektgebühren bezahlen. Diese bieten ihren Kunden die Whitelabel-App entweder als Stand-alone-Lösung oder als Teil einer App-Suite an. "So können wir seit der Gründung signifikante Umsätze erwirtschaften", sagt Co-Gründer und CCO Matthias Groh. Zudem nutzen Universitäten weltweit die Software für klinische Studien.
Jetzt wartet das DART-Ventures-Portfolio-Start-up mit einem weiteren Produkt auf: Resmonics hat einen Sensor für den Einsatz in Gesundheitseinrichtungen entwickelt, der akustisch wahrnehmbare Atemwegssymptome wie Husten oder Niesen aufzeichnet und mit Hilfe der KI-basierten Software analysiert. Anhand der ausgewerteten Daten kann so frühzeitig Infektionsgeschehen erkannt werden und für Personal sowie Patientinnen und Patienten die optimalen Präventionsmassnahmen ergriffen werden. Etwa mit Hinweisen auf besonders belastete Räume durch ein einfaches Ampelsystem.
Aktuell läuft in Zusammenarbeit mit dem führenden Medizintechniker B. Braun über fünf Monate hinweg ein Pilot in dessen drei Dialysezentren im Raum Zürich. "Es ist nicht das erste Projekt mit dem Sensor, allerdings das erste in räumlich und zeitlich so grossem Umfang", sagt Groh. In den bisherigen Piloten habe das direkte Feedback zu einem höheren Bewusstsein für Hygienemassnahmen sowie der besseren Durchführung von Infektionsschutzmassnahmen geführt, erklärt der Resmonics-Mitgründer. Ein Dashboard ermöglicht die Abbildung der Atemwegssymptome rund um die Uhr im Minutentakt – für jeden überwachten Raum der Gesundheitseinrichtung. "Mit dieser Lösung möchten wir nicht nur Patienten besser schützen, sondern auch das Personal in Gesundheitsrichtungen entlasten, indem der Infektionsschutz verbessert und krankheitsbedingte Ausfallzeiten verringert werden", so Groh.