Kultur und Leadership als Erfolgsfaktoren von Outsourcing-Projekten
Unternehmen in der Schweiz setzen aufgrund externer Faktoren verstärkt auf IT-Outsourcing. Doch um aus solchen Outsourcing-Projekten den grösstmöglichen Nutzen ziehen und erfolgreich sein zu können, sollten Unternehmen zunächst einige wichtige Überlegungen hinsichtlich Kultur und Leadership anstellen.
Eine bessere Anpassungsfähigkeit an sich ändernde Bedürfnisse, fehlende IT-Kompetenzen, ein verbesserter Zugang zu Innovationen sowie Kostensenkungen: Die Gründe, weshalb Schweizer Unternehmen ihre IT auslagern, sind divers. Eine vollständige Auslagerung ist dabei eher selten; meist wird nur ein bestimmter Bereich an einen externen Partner übergeben, während die Kernbereiche im Unternehmen bleiben.
Für eine erfolgreiche IT-Auslagerung spielen Kultur und Leadership eine wichtige Rolle. Bei der Wahl des externen Partners sollten Unternehmen daher sehr sorgfältig vorgehen und darauf achten, dass beide Seiten ähnliche Wertvorstellungen und Arbeitsweisen teilen. Die Wahl des externen Standorts ist dabei entscheidend: Beim Nearshoring wird ein europäischer Standort (etwa Polen) gewählt, beim Offshoring ein weiter entfernter Standort wie Indien. Schliesslich gib es gerade bei den KMUs einige Unternehmen, die aus Datenschutzgründen mit Onshoring auf einen Schweizer Standort setzen.
Kulturelle Nähe als wichtiger Entscheidungsfaktor
Viele Firmen versprechen sich beim Nearshoring eine grössere kulturelle Nähe aufgrund ähnlicher Wertvorstellungen und Arbeitsweisen. Beim Offshoring werden kulturelle Unterschiede aufgrund unterschiedlicher Zeitzonen und der geografischen Distanz hingegen meist stärker wahrgenommen, auch wenn die Sprachbarrieren durch die meist sehr guten Englischkenntnisse der Offshoring-Partner kleiner sind.
Bei der Kultur geht es in diesem Zusammenhang weniger um ein Gefühl der Zufriedenheit, sondern darum, dass Menschen produktiv zusammenarbeiten und Probleme effizient gemeinsam lösen. Dabei spielt es keine Rolle, ob sich der Outsourcing-Partner in der Schweiz oder im Ausland befindet. Viel wichtiger ist es, dass Unternehmen und Partner effizient und lösungsorientiert zusammenarbeiten. Die kulturelle Nähe zum Outsourcing-Partner ist also ein wichtiges Element dieser Geschäftsbeziehung und sollte bei der Wahl entsprechend berücksichtigt werden.
Outsourcing erfordert ein proaktives Leadership
Auch Leadership spielt bei Auslagerungsprojekten eine wichtige Rolle. So sollte die Unternehmensleitung immer transparent über das Projekt informieren – denn die Auslagerung von Prozessen betrifft immer auch interne Mitarbeitende, die ihre Arbeit dadurch nicht mehr in der gleichen Form ausüben können wie bisher. Eine offene und proaktive Kommunikation über die anstehenden Veränderungen ist daher gerade auch in Sachen Change-Management essenziell.
Schliesslich muss die Führungsetage sicherstellen, dass die richtigen Grundvoraussetzungen für ein produktives Outsourcing geschaffen werden. So müssen die Prozesse, die ausgelagert werden sollen, klar definiert und dokumentiert werden, bevor sie dem externen Partner übergeben werden. Gleichzeitig sollte das Leadership die Art und Weise festlegen, wie Unternehmen und Partner zusammenarbeiten sollen. Letztlich ist es Aufgabe der Führungsebene, das Auslagerungsprojekt effizient und erfolgreich zu steuern und zu begleiten – dies stärkt nicht nur den Zusammenhalt im Unternehmen, sondern schafft intern auch ein grösseres Verständnis für die Sinnhaftigkeit von Outsourcing.