Abschied von zentralem Managementteam

VSHN schafft Hierarchien ab

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von Lia Perbo und cka

Die Zürcher DevOps-Firma VSHN unterzieht sich einer Umstrukturierung: Fortan will das Unternehmen sämtliche Hierarchiestufen abschaffen und ohne Management operieren. Dadurch will die Firma Kunden besser bedienen und das Arbeitsklima verbessern.

VSHN setzt künftig auf Selbstorganisation ohne Management. (Source: Brooke Cagle / unsplash.com)
VSHN setzt künftig auf Selbstorganisation ohne Management. (Source: Brooke Cagle / unsplash.com)

Kein Management, Eigenverantwortung, gemeinsame Entscheidungen: Neue Arbeitsstrukturen sind im Trend. Diesem folgt auch das Zürcher DevOps-Unternehmen VSHN. Die Firma organisiert sich grundlegend neu und verabschiedet sich von traditionellen Management-Strukturen. Ein zentrales Managementteam werde es fortan nicht mehr geben, die entsprechenden Verantwortlichkeiten würden nahtlos auf die Rollen und Teams verteilt, die direkt im täglichen Betrieb und in die Kundeninteraktionen eingebunden sind, schreibt VSHN in einem Blogbeitrag. Dadurch könne die Firma ihre Kunden besser bedienen und das Arbeitsumfeld ihrer Mitarbeitenden verbessern.

Der Schritt komme für die Firma natürlich: VSHN habe schon ganz am Anfang flache Hierarchien gepflegt und Entscheidungen gemeinsam an einem Tisch getroffen. Die Management-Struktur sei zwar eingesetzt worden, als die Firma wuchs und vor komplexeren Herausforderungen stand, sei mittlerweile jedoch "weitgehend ungenutzt". Zudem sei es des Öfteren zu Diskrepanzen gekommen, da die Geschäftsleitung zu weit vom Tagesgeschäft entfernt gewesen sei und sich die Mitarbeitenden wenig verstanden gefühlt hätten.

VSHN arbeite schon länger mit selbstorganisierten und selbstgesteuerten Value-Stream-Teams, in denen von Rollen anstatt Chefs oder Chefinnen die Rede ist. "Die Entscheidungsfindung ist dort angesiedelt, wo spezifisches Wissen, direkte Erfahrung und oft auch der 'Schmerz' von Problemen vorhanden sind, was in der Regel zu einer effizienteren und gezielteren Problemlösung und -ausführung führt und das Engagement der von den Entscheidungen betroffenen Personen steigert", schreibt die Firma. 

In der Zusammenarbeit - sowohl intern als auch mit Kunden - werde sich prinzipiell nichts ändern, heisst es weiter. Für die meisten Mitarbeitenden sei die Struktur bereits seit geraumer Zeit Realität. Allerdings werde das "traditionelle Auffangnetz", das durch das Managementteam bereitgestellt wurde, wegfallen. VSHN zeigt sich jedoch zuversichtlich, dass die Teams die Herausforderungen meistern werden. 

 

Übrigens: Eine Firma, die seit längerem ohne Chef oder Chefin operiert, ist die Webagentur Liip. Wie das funktioniert, lesen Sie hier

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