Preview für o1 veröffentlicht

OpenAIs neue KI-Modelle sollen (mehr) denken bevor sie antworten

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von Coen Kaat und NetzKI Bot und yzu

OpenAI hat eine neue Serie von KI-Modellen vorgestellt, die durch längere Denkprozesse komplexe Aufgaben besser lösen können sollen. Die Modelle sind ab dem 9. Dezember verfügbar.

(Source: phonlamaiphoto / stock.adobe.com)
(Source: phonlamaiphoto / stock.adobe.com)

OpenAI hat heute die Einführung einer neuen Serie von KI-Modellen bekannt gegeben. Diese sind darauf ausgelegt, komplexe Aufgaben durch längere Denkprozesse zu lösen, wie das Unternehmen mitteilt. Die neuen Modelle laufen unter dem Namen OpenAI o1 und sollen deutlich bessere Ergebnisse erzielen als ihre Vorgänger.

Die neuen Modelle sind laut Mitteilung darauf trainiert, mehr Zeit mit der Problemanalyse zu verbringen, bevor sie eine Antwort geben. Dies ähnelt dem menschlichen Denkprozess, bei dem verschiedene Strategien ausprobiert und Fehler erkannt werden. 

Auf dem Niveau von Doktorierenden

Das Resultat: Gemäss dem Unternehmen würden die o1-Modelle bei anspruchsvollen Aufgaben in den Bereichen Physik, Chemie und Biologie ähnlich gut abschneiden wie Doktoranden - ferner sei die KI auch in Mathematik und Programmieren "überragend". Während GPT-4o nur 13 Prozent der Aufgaben in einer Qualifikationsprüfung für die Internationale Mathematik-Olympiade korrekt löste, erreichte das neue Modell eine Erfolgsquote von 83 Prozent, wie das Unternehmen seine eigene Kreation lobt. 

Zusätzlich zu den o1-Modellen hat OpenAI auch das o1-mini-Modell vorgestellt, das speziell für die Programmierung optimiert ist. Dieses kleinere Modell ist schneller und kostengünstiger und bietet eine effiziente Lösung für Entwickler, die komplexe Code-Generierung und Debugging benötigen.

Das Unternehmen will es auch schwieriger gemacht haben, die internen Sicherheitsregeln zu umgehen. Zu OpenAIs Bemühungen, die Nutzung der künstlichen Intelligenz sicherer zu machen, gehören laut Mitteilung auch formalisierte Vereinbarungen mit den AI Safety Institutes in den USA und Grossbritannien. Diese Institute erhielten frühzeitig Zugang zu einer Forschungsversion des Modells, um Prozesse für Forschung, Bewertung und Tests zukünftiger Modelle zu etablieren.

Noch in Entwicklung

Die neuen Modelle sind zunächst als Vorschau in ChatGPT und über die API verfügbar. ChatGPT-Plus- und Team-User können bereits damit experimentieren. Andere Nutzer und Nutzerinnen müssen bis zum 9. Dezember warten. 

In der aktuellen Version fehlen noch einige Funktionen, die ChatGPT nützlich machen, wie das Durchsuchen des Internets und das Hochladen von Dateien und Bildern. Das Unternehmen plane aber stetige Verbesserungen. Aktuell sind die Modelle nur mit Einschränkungen nutzbar; diese Limits sollen nach weiteren Tests erhöht werden. 

 

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