Treuhand-Fintech

BLKB-Tochter Radicant übernimmt Numarics

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von Stefan Kyora / Startupticker, yzu

Die BLKB-Tochter Radicant plant die Übernahme des Treuhand-Fintechs Numarics. Die Übernahme bedarf noch der Zustimmung der Behörden.

(Source: shho / Freeimages.com)
(Source: shho / Freeimages.com)

Die Radicant Bank, eine hundertprozentige Tochter der Basellandschaftlichen Kantonalbank (BLKB), wird Mehrheits-Aktionärin des Treuhand-Fintechs Numarics. Die entsprechenden Beschlüsse wurden von der BLKB und Numarics und ihren Aktionären getroffen. Der Zusammenschluss muss noch von den zuständigen Behörden genehmigt werden.

Numarics ist ein Treuhand-Fintech, welches sich auf die Automatisierung der Administrationsprozesse für KMU im Schweizer Markt spezialisiert hat. Die Plattform, 2020 von Kristian Kabashi und Dominique Rey gegründet, kombiniert KI und die Expertise von zertifizierten Wirtschaftsprüfern und Treuhändern. Ziel des geplanten Zusammenschlusses mit der Digitalbank Radicant ist es, Privatkundinnen und -kunden sowie KMU-Unternehmen ein voll integriertes Angebot für Banking, Finanzanlagen sowie Administration anzubieten.

Vorbehaltlich der Zustimmung der Behörden sieht die neue Struktur vor, dass die BLKB Mehrheitseignerin des zusammengeschlossenen Unternehmens wird, sich aber weitere Investoren engagieren. Neben der massgeblich bleibenden BLKB beteiligen sich die bisher in Numarics investierten Venture-Capital-Firmen Founderful, FiveT, Seed X, Davidson Capital und die UBS auch am neuen Unternehmen.

Anton Stadelmann soll CEO werden

CEO des zusammengeschlossenen Unternehmens soll der bisherige CEO von Radicant, Anton Stadelmann, werden. Numarics-Gründer Kristian Kabashi wird Chief Operating Officer. Es ist beabsichtigt, dass ein sechsköpfiger Verwaltungsrat zu gleichen TWekeilen von Radicant und Numarics bestimmt wird. Marco Primavesi, aktuell Verwaltungsratspräsident von Radicant und Mitglied des BLKB-Bankrats, soll die Aufgabe des Verwaltungsratspräsidenten des neuen Unternehmens übernehmen. Es ist vorgesehen, dass der Sitz des neuen Unternehmens in Liestal ist. Zu den Konditionen des geplanten Zusammenschlusses machen die beteiligten Unternehmen keine Angaben.

Der geplante Zusammenschluss von zwei Technologieführerinnen in ihren Gebieten ist ein weiterer Schritt auf dem Weg, die BLKB-Tochtergesellschaft Radicant breiter aufzustellen und damit den Breakeven in 2027/2028 zu erreichen. Radicant wird ihr Angebot ausweiten und künftig auch für den Kundenkreis der KMU relevant werden. Mit dem geplanten Zusammenschluss entsteht eine vollintegrierte Banking-, Finanzanlagen- und Administrationsplattform für Private sowie Unternehmenskundinnen und -kunden. Bestehende Dienstleistungen und Produkte von Radicant in den Bereichen nachhaltiges Banking, Investment sowie Vorsorge für Privatkundinnen und -kunden würden mit einem automatisierten Angebot von Numarics erweitert. Der geplante Zusammenschluss würde das Umsatzpotenzial beider Unternehmen deutlich steigern. Gleichzeitig soll auf diese Weise die Investorenbasis von Radicant verbreitert werden, wie dies bereits im Businessplan der Bank vorgesehen ist.

Marco Primavesi im schwarzen Anzug und blauer Krawatte

Marco Primavesi, Verwaltungsratspräsident von Radicant und BLKB-Bankrat. (Source: zVg)

"Die Radicant Bank kann ihre bereits erfolgreichen Angebote weiterentwickeln. Es ergeben sich zusätzliche Chancen auf Wachstum, insbesondere im Geschäft mit KMU aber auch im Geschäft mit Privatkunden", sagt der Verwaltungsratspräsident von Radicant und BLKB-Bankrat, Marco Primavesi. Und er ergänzt: "Der geplante Zusammenschluss dieser beiden Pioniere, die in diesem Jahr beide für ihre Produkte Auszeichnungen erhielten, führt zu einem in der Schweiz neuen und attraktiven Angebot."

"Mit der Integration von Bankfeatures in unsere Administrationsprozesse werden wir einen wichtigen Schritt in Richtung Automatisierung und vollintegriertes, digitales Ökosystem schaffen", sagt Kristian Kabashi, Mitgründer von Numarics, und ergänzt: "Der Vorteil dabei ist, dass sich die Unternehmenskunden ganz auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können. Das führt zu einer spürbaren Erleichterung im Alltag und im Geschäftsleben."

 

Dieser Artikel ist zuerst bei "Startupticker.ch" erschienen.

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