Wie die Allianz Digitale Inklusion Schweiz den digitalen Graben aufschütten will
Im Beisein von Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider hat sich die Allianz Digitale Inklusion Schweiz offiziell vorgestellt. Im Vorstand sitzen unter anderem Vertreter des Bundes, der Digitalbranche, des Bildungs- und Forschungssektors. Mit deren gebündelter Expertise will die Initiative für eine chancengerechte Teilhabe an der digitalen Schweiz sorgen.

Offiziell ist sie bereits im Sommer 2024 gegründet worden – nun feierte die Allianz Digitale Inklusion Schweiz (ADIS) ganz offiziell ihre Lancierung. Der Festakt ging am 21. November 2024 im Berner Zentrum Paul Klee über die Bühne.
Breite Trägerschaft
Ziel der ADIS ist es, allen Menschen den Zugang zu digitalen Angeboten zu ermöglichen, wie es in einer Mitteilung heisst. Im Kurzporträt auf ihrer Website beschreibt sich die Organisation als Zusammenarbeitsplattform und konkretisiert: "Sie verknüpft, unterstützt und verstärkt die Aktivitäten der Mitglieder und Unterstützerinnen. Aufbauend auf deren Expertise ist sie als kooperatives Kompetenzzentrum tätig. Durch Projekte und Leistungen ist sie subsidiär dort aktiv, wo Lücken bestehen."
Initiiert wurde die ADIS durch eine breite Trägerschaft: Das Eidgenössische Büro für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen (EBGB) beteiligte sich ebenso wie die Schweizerische Konferenz für Weiterbildung (SWBK), die Geschäftsstelle Digitale Verwaltung Schweiz (DVS), der Verband der Schweizerischen Volkshochschulen (VSV), der Schweizer Dachverband Lesen und Schreiben Schweiz (DVSL) sowie die Digitalswitzerland Foundation.
Entsprechend fördere die Allianz die Zusammenarbeit von Gesellschaft, Verwaltung, Bildung, Kultur und Wirtschaft. Sie nutze Forschung und technologische Innovation für eine chancengerechte Teilhabe an der digitalen Schweiz, schreibt die ADIS.
Bundesrätliche Unterstützung
24 Unternehmen und Organisationen zählt die Liste der Gründungsmitglieder. Darunter sind Agenturen wie Zeix oder Snowflake, grosse Privatunternehmen wie Sunrise oder die UBS oder bundesnahe Betriebe wie die Schweizerische Post oder die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB).
Prominente Unterstützung erhielt die ADIS auch von Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider. In ihrer Grussrede betonte sie die Notwendigkeit von digitaler Inklusion und erklärte: "Es geht hier nicht darum, das wir alle unbedingt jeden Tag stundenlang auf Tiktok und anderen Plattformen vertrödeln sollen. Digitale Inklusion bedeutet: Alle Menschen können an der digitalen Welt teilnehmen, ihre Dienstleistungen in Anspruch nehmen und von ihren Vorteilen profitieren." Zugang zu Behördeninformationen sei ein weiterer wichtiger Aspekt von digitaler Inklusion, fügte die Bundesrätin hinzu. "Gerade in einer Demokratie wie der unseren sind wir darauf angewiesen, dass die Kanäle offen sind für alle Mitglieder unserer Gesellschaft, dass unsere Inhalte von der ganzen Bevölkerung empfangen und beurteilt werden können." Dies sei die Basis für Zusammenhalt und gegenseitiges Vertrauen, gab sich die Leiterin de Departements des Innern überzeugt.
"Digitale Inklusion bedeutet: Alle Menschen können an der digitalen Welt teilnehmen", sagte Innenministerin Elisabeth Baume-Schneider am Gründungsanlass der Allianz Digitale Inklusion Schweiz. (Source: adis.ch)
Alle Referierenden zeigten auf, dass im Bereich digitaler Inklusion Handlungsbedarf besteht. Etwa ein Drittel der Schweizer Bevölkerung verfüge über geringe digitale Grundkompetenzen, darunter seien auch ältere Personen oder Menschen mit Behinderungen, fasst der Bund in einer Mitteilung zusammen. Diese Zahl bestätigte unlängst eine Befragung der Stiftung Risiko-Dialog im Auftrag der Mobiliar-Versicherung, zu der Sie hier mehr lesen können.
Wiederholt sprachen die Referierenden von einem digitalen Graben oder einer digitalen Kluft. Und ADIS-Co-Präsident Markus Riesch warnte: "Wir haben ganz viele Menschen in der Schweiz, die akut gefährdet sind von digitaler Ausgrenzung." Um dem entgegenzuwirken, wolle die ADIS Kompetenzen bündeln. "Wir möchten aus diesem Kompetenznetzwerk heraus aktiv eine inklusive, digitale Schweiz schaffen."
Seit ihrer Gründung war die ADIS bereits aktiv. So veranstaltete sie unmittelbar vor der Lancierungsfeier die diesjährige Fachtagung E-Accessibility. Die ADIS unterstützte auch die Sonderkategorie der diesjährigen Best of Swiss Apps Awards, in der übrigens "SBB Inclusive" die goldene Auszeichnung erhielt.
Zudem erklärte die ADIS den 21. November zum "nationalen Tag der digitalen Inklusion". Er soll in Zukunft jedes Jahr durchgeführt würden, wie ADIS-Vorstandsmitglied Christian Maag vom Schweizer Dachverband Lesen und Schreiben erklärte. Der Tag soll darauf aufmerksam machen, dass diese digitale Kluft existiert, dass es Massnahmen braucht, sie zu schliessen und wir alle einen Beitrag dazu leisten können."
Wann und warum Menschen durch Digitalisierung ausgegrenzt werden und welche Massnahmen es braucht, um Gegensteuer zu geben, erläuterte Maag übrigens an der Fachtagung E-Accessibility 2023. Hier lesen Sie mehr dazu.
(Source: zVg)

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