Nachgefragt bei CEO Massimiliano D'Auria

Computacenter rüstet Schulen in Zug mit tausenden Notebooks aus

Uhr
von Coen Kaat

Computacenter hat nach eigenen Angaben einen der grössten Device-as-a-Service-Deals im Schweizer Education-Markt abgeschlossen. Massimiliano D'Auria, CEO von Computacenter (Schweiz), erklärt, warum die neue Tochter Pathworks den Auftrag umsetzt und wie sich Computacenter gegen die Konkurrenz durchgesetzt hat.

(Source: japolia / Fotolia.com)
(Source: japolia / Fotolia.com)

Die Lehrer und Schüler der Stadtschulen Zug, der Schulen Cham und der Schulen Steinhausen erhalten neue Gadgets: Computacenter rüstet die Schulen mit neuen Lenovo-Notebooks aus, wie die britische Firma, die auch Niederlassungen in Dietikon, Wetzikon, Lugano und Lausanne unterhält, mitteilt.

Den Zuschlag erhielt das Unternehmen im März. Nach Ablauf der vorgeschriebenen Einspruchsfrist und den Verhandlungen wurde der Vertrag Anfang Juni unterzeichnet. Umsetzen wird das Projekt die Computacenter-Tochterfirma Pathworks.

Computacenter hat den Hardware-Reseller Pathworks im März übernommen. Warum und was das für Pathworks bedeutet, können Sie hier nachlesen.

Gemäss Vertrag handelt es sich um ein Device-as-a-Service-Geschäft. Einer der bisher umfangreichsten Device-as-a-Service-Verträge im Schweizer Schulsektor, wie Computaacenter schreibt. Der Full-Service-Vertrag umfasst Lieferung, Bereitstellung, Basis-Installation, Garantieleistungen, Reparatur und Wartung der Geräte.

Massimiliano D'Auria, CEO von Computacenter (Schweiz), erklärt auf Anfrage der Redaktion, warum die neue Tochter den Auftrag umsetzt und wie sich Computacenter gegen die Konkurrenz durchgesetzt hat.

Warum hat Computacenter, Ihrer Meinung nach, den Zuschlag erhalten?

Massimiliano D'Auria: Welche Überlegungen tatsächlich ausschlaggebend waren, kann nur der Auftraggeber beantworten. Wir haben ein faires und seriöses Angebot abgegeben, auf Basis unserer Leistungsfähigkeit. Vier Gründe sind aus meiner Sicht entscheidend gewesen: Mit Pathworks hat Computacenter Anfang des Jahres einen im Schweizer Markt bestens verankerten Hardware-Reseller übernommen. Mit diesem eigenen Produkthaus sind wir nicht auf zusätzliche Partner angewiesen. Zweitens hat Computacenter eines der grössten und leistungsfähigsten Repair-Center in der Schweiz. Das ist eine sehr wichtige Basis, insbesondere für die Gewährleistung im Rahmen eines DaaS-Vertrages. Drittens ist Pathworks traditionell stark im Segment der öffentlichen Verwaltung und Bildung positioniert – diese Erfahrung hat sicher geholfen. Und viertens ist Computacenter Schweiz Teil eines Konzerns – lokal flexibel wie ein KMU und trotzdem international agierend. Das Gesamtpaket hat offensichtlich gepasst.

Aus welchem Grund fiel die Wahl auf Lenovo-Geräte?

Die Ausschreibung beinhaltet klare Vorgaben für die Hardware; also Notebook Convertible 2:1, 360°, mit fester Tastatur und Eingabestift. Wichtig ist zudem, dass die Geräte zwar robust, aber trotzdem leicht sind. Ausgehend von diesen Anforderungen haben wir uns mit den Produkten der Hersteller beschäftigt – und uns nach sorgfältiger Prüfung für Lenovo entschieden.

Was für eine Laufzeit hat der Full-Service-Vertrag?

Die definierte Mietdauer pro Gerät ist 48 Monate.

Wie hoch ist das Auftragsvolumen in Franken?

Den finanziellen Umfang des Vertrages kommentieren wir nicht.

Warum delegierte Computacenter den Auftrag an den "Neuling" Pathworks?

Pathworks hat über 18 Jahre Erfahrung im Hardware-Geschäft. Seit der Übernahme durch Computacenter ist Pathworks unser Produkthaus; und in dieser Konstellation mit der Umsetzung und Abwicklung des DaaS-Geschäfts betraut – als Teil von Computacenter.

Steht die Übernahme von Pathworks im Zusammenhang mit dem Zuschlag? Oder ist es ein Zufall, dass die Übernahme und der Zuschlag beide im März 2019 erfolgten?

Als CEO kann ich mich nicht auf Zufälle verlassen – und auch keine Firmen in der Hoffnung kaufen, bestimmte zukünftige Ausschreibungen zu gewinnen. Die Ausschreibung der Stadtschulen Zug startete Ende Oktober 2018. Zu diesem Zeitpunkt begannen wir bei Pathworks mit der Due-Diligence-Prüfung. Den Zuschlag für das DaaS-Geschäft mit den Stadtschulen Zug erhielt Computacenter Anfang März 2019; da hatten wir Pathworks bereits übernommen. Natürlich waren wir mit allem Engagement bei der Sache – aber diese Ausschreibung und die Übernahme von Pathworks sind zwei voneinander unabhängige Themen. Was, im Nachhinein betrachtet, aber sicher genutzt hat, sind die Synergien, die sich aus der Übernahme ergeben haben.

Welches Potenzial hat der DaaS-Markt in der Schweiz?

Ja, eine interessante Frage: DaaS ist ein relativ junges Geschäftsmodell und rückt erst seit etwa zwei Jahren so richtig in den Fokus. Einerseits sind bei Betrachtung aller Kosten durchaus Einsparungen von bis zu zehn Prozent realistisch – gegenüber bisherigen Modellen. Auf der anderen Seite gehen die Bedürfnisse vieler Kunden eher in Richtung Workplace as a Service. Es kommt also entscheidend auf die Perspektive der Nutzer an. Insbesondere im Bildungsbereich, bei einer flächendeckenden Versorgung von Studenten, Schülern und Lehrern mit mobilen Geräten, kann DaaS durchaus das sinnvolle Modell sein.

Webcode
DPF8_142773