VeeamOn 2021

Veeam zeigt, was 2021 noch kommt

Uhr
von Coen Kaat und msc

Bereits zum zweiten Mal hat Veeam seinen alljährlichen VeeamOn-Event virtuell umgesetzt. Der Back-up-Spezialist zog ein Fazit zum ersten Jahr unter dem neuen CEO Bill Largent und gab eine Vorschau auf die Roadmap für 2021. Dazu zählt auch die Integration eines vierten Hypervisors.

Bill Largent wurde im Januar 2020 im Rahmen der Übernahme durch Insight Partners zum CEO von Veeam ernannt. (Source: Screenshot)
Bill Largent wurde im Januar 2020 im Rahmen der Übernahme durch Insight Partners zum CEO von Veeam ernannt. (Source: Screenshot)

Am 25. und 26. Mai hat der Back-up-Spezialist Veeam zum siebten Mal seine Kunden und Partner für die VeeamOn um sich geschart. Allerdings wieder virtuell. Wie bereits im Vorjahr musste ein physischer Anlass auch 2021 aufgrund der Pandemie einer digitalen Umsetzung weichen.

"Eigentlich hatten wir gehofft, den Event dieses Jahr wieder vor Ort durchführen zu können", sagte CEO Bill Largent im Videostream zu den über 30'000 registrierten Teilnehmenden aus 175 Ländern. Dafür solle es aber nächstes Jahr in Las Vegas eine physische VeeamOn "wie keine andere zuvor" geben, versprach der CEO.

Zunächst blickte das Unternehmen aber zurück auf das vergangene Geschäftsjahr. "Es war ein sehr gutes Jahr für uns", kommentierte Danny Allan, CTO und Senior Vice President Product Strategy bei Veeam. Im ersten Geschäftsjahr seit der Übernahme durch Insight Partners und seitdem Largent als CEO übernahm, wuchs das Unternehmen im Jahresvergleich um 22 Prozent. Lesen Sie hier mehr zu den Geschäftszahlen von Veeam in 2020.

Wir wollen die Nummer 1 werden

Veeam sei nun erstmals in der Firmengeschichte zur Nummer 2 in seinem Markt aufgestiegen, zitierte Largent Zahlen des Marktforschers IDC. Zwar zeigte sich der CEO durchaus stolz auf diese Leistung, "aber wir wollen die Nummer 1 werden".

Das Unternehmen scheint bereits auf gutem Weg dahin zu sein. Im ersten Quartal 2021 erzielte Veeam zum 13. Mal in Folge ein zweistelliges Wachstum. Gegenüber der Vergleichsperiode im Vorjahr stieg der jährlich wiederkehrende Umsatz um 25 Prozent. Zwei Drittel der Buchungen stammten nach eigenen Angaben aus neuen Lizenzen. Absolute Angaben zum Umsatz machte der Back-up-Spezialist jedoch nicht.

 

Danny Allan, CTO und Senior Vice President Product Strategy bei Veeam. (Source: Screenshot)

 

"Wir haben den weltweit grössten Footprint im Bereich Data Protection", sagte Allan. Gemeint sind die 1 Million aktive Installationen der Plattform Veeam Backup & Replication. "Wir haben allein im ersten Quartal 2021 mehr als 100 Petabyte an Daten an unsere drei Top-Anbieter für Cloud-Objektspeicher übertragen." Zum Vergleich: Im gesamten Vorjahr waren es 'nur' 242 Petabyte.

Übrigens: Wie Allan erklärte, entspreche diese Datenmenge von 242 Petabyte einem etwa 400 Kilometer hohem Stapel an CDs. "Das ist hoch genug, um die Internationale Raumstation ISS zu erreichen." Und noch ein Bonus-Fakt: Mit einem Gewicht von rund 5500 Tonnen wäre dieser 400 Kilometer hohe Stapel mehr als 13 Mal so schwer wie die ISS selbst!

 

Die Internationale Raumstation (ISS) umkreist die Erde mit einem Abstand von 320 bis 410 Kilometern. (Source: NASA)

 

Die Roadmap für 2021

Auch produktseitig war Veeam fleissig. Seit der letztjährigen VeeamOn lancierte das Unternehmen insgesamt 17 neue Produktversionen. Darunter befindet sich auch Veeam Backup & Replication v11 mit 200 Verbesserungen in den Bereichen Back-up, Cloud, Disaster Recovery, Security und Automatisierung. Lesen Sie hier mehr zu dem Release.

Am aktuellen Anlass gab das Unternehmen einen Einblick in die Roadmap für 2021. Diese Produkte und Features sollen im Laufe der zweiten Jahreshälfte 2021 allgemein verfügbar sein.

 

Magier Michael Carbonaro moderierte den Anlass.

Der Magier Michael Carbonaro führte als Moderator durch die VeeamOn 2021. (Source: Screenshot)

 

Die bestehende Veeam-Plattform erhält etwa Cloud-basiertes Backup & Recovery für die drei führenden Public Cloud Hyperscaler – AWS, Azure und Google Cloud. Zudem kündigte das Unternehmen auch Archiv-Objektspeicher für die Hyperscaler an: AWS’ S3 Glacier und S3 Glacier Deep Archive, Azures Archive Storage und Google Clouds Archive Cloud Storage. Ferner soll Kasten K10 für Kubernetes integriert werden.

Mit der v6 von Veeams Back-up-Lösung für Microsoft Office 365 können Nutzerinnen und Nutzer ebenfalls sekundäre Kopien direkt aus dem Objektspeicher in Azure Archive, Amazon S3 Glacier und Glacier Deep Archive erstellen. Ein neues Self-Service-Portal soll zudem IT-Abteilungen entlasten.

 

Veeam integriert vierten Hypervisor

Bereits ab Sommer 2021 soll Veeams Software einen vierten Hypervisor unterstützen. Nach VMwares vSphere, Microsofts Hyper-V und Nutanix’ AHV kommt neu Red Hat Virtualization (RHV) hinzu. Damit verspricht Allan "optimierte und blitzschnelle Back-ups und Recoverys auf Red-Hat-Umgebungen".

Das Unternehmen konnte dabei auf die Integration des Nutanix-Hypervisors aufbauen, wie Rick Vanover, Senior Director Product Strategy bei Veeam, im Gespräch erklärte. "Wir kreierten ein Framework, das es uns nun erlaubt, auf verschiedene Hypervisors zu skalieren." Zu möglichen Plänen, weitere Hypervisors wie etwa Citrix Xen hinzuzufügen, äussert sich das Unternehmen zurzeit nicht.

 

Anton Gostev, Senior Vice President, Product Management bei Veeam. (Source: Screenshot)

 

"Für einen Ausblick auf v12 ist es noch zu früh", sagte Anton Gostev, Senior Vice President, Product Management bei Veeam. Schliesslich wurde v11 vor gerade einmal 3 Monaten veröffentlicht.

Gostev nannte aber drei Bereiche, die das Unternehmen zurzeit besonders im Fokus hat: Object Storage, Security und Data Management Operations. Konkretes dazu werde Veeam aber erst im Herbst kommunizieren, wenn diese noch neueren Neuerungen den Beta-Status erreichen.

Webcode
DPF8_218203