Drop Dropbox
Am 9. April hat Dropbox verkündet, dass die ehemalige US-Aussenministerin Condoleezza Rice in den Verwaltungsrat aufgenommen werden soll. Nun kam es unter dem Stichwort "Drop Dropbox" zu einem Boykottaufruf gegen die Speicherfirma. Begründung: Rice sei in Kriegsverbrechen im Irak verwickelt gewesen.
Update vom 12.4.2014: Laut The Verge hat Dropbox auf die Anti-Rice-Proteste reagiert. CEO Drew Houston erklärte, dass der Speicherdienst nach wie vor alles daran setze, die Daten seiner Nutzer zu sichern. Er sagte ausserdem, seine Firma fordere seit längerem mehr Transparenz von der US-Regierung. Er reagierte damit primär auf den dritten Vorwurf von oben, dass unter Rice Führung die Überwachung in den USA massiv ausgebaut worden sei.
Am 9. April hat die amerikanische Speicherfirma Dropbox verkündet, dass die ehemalige US-Aussenministerin Condoleezza Rice in den Verwaltungsrat des Unternehmens aufgenommen werden soll. Drew Houston, CEO von Dropbox, liess dazu verlauten: "Wir sind stolz, Frau Dr. Condoleezza Rice in unserem Verwaltungsrat begrüssen zu dürfen. Wir waren auf der Suche nach einem Leader, mit dem wir unseren globalen Fussabdruck vergrössern können und sind in der Person von Condoleezza Rice fündig geworden. Dr. Rice blickt auf eine illustre Karriere als Prodekanin der Stanford University, VR-Mitglied der IT-Firma HP und ehemalige Aussenministerin unseres Landes zurück." Weiter erklärte er, es erfülle ihn mit stolz, eine solch brilliante Person in seinem Team begrüssen zu dürfen.
Diese Aussage von Drew Houston stimmt viele Menschen unzufrieden, wie sich nun zeigte. Eine Gruppe von Kritikern rief diese Tage die Kampagne "Drop Dropbox" ins Leben. Sie hat zum Ziel, einen Boykott der Firma Dropbox zu erwirken, bis das Unternehmen Rice wieder aus dem Verwaltungsrat ausschliesst. Zur Begründung erklärt die Gruppe, dass dies nichts mit Rices Fähigkeiten zu tun habe. Zweifellos sei sie eine brilliante Person, habe sie doch bereits im Alter von 20 Jahren ihren Master abgeschlossen. Allerdings sei Rice in der Vergagenheit als Politikerin und als Geschäftsfrau in einige Skandale verwickelt gewesen, die eine Ernennung höchst problematisch machten.
Verwicklung in den Irakkrieg
Auf ihrer Website nennen die Kritiker vier spezifische Gründe gegen die Ernennung von Condoleezza Rice. Erstens, sei Rice als ehemalige Aussenministerin eine der Hauptverantwortlichen für den Irakkrieg, der viele unschuldige Menschen das Leben gekostet habe. Zweitens gehe die Schaffung eines Folterprogramms unter Präsident Bush zu einem grossen Teil auf sie zurück. Drittens sei unter Führung von Rice die Überwachung in den USA massiv ausgebaut worden und viertens sei die Afro-Amerikanerin vor ihrem Posten bei der US-Regierung im Verwaltungsrat von Chevron aktiv gewesen. Dieser Ölkonzern habe in Ecuador grosse Verbrechen gegen die Umwelt begangen und Rice trage eine Mitschuld.
Alternativen zu Dropbox gibt es auch in der Schweiz
Die Kritiker schliessen mit dem Statement: "Condoleezza Rice sollte nicht im Verwaltungsrat von Dropbox sein. Ihre Ernennung beweist die ethische Kurzsichtigkeit des Dropbox-Managements." Falls Rice nicht zurücktrete, dann solle man lieber auf Alternativen wie Box.com, Spideroak oder Google Drive ausweichen. Nicht erwähnt werden die Schweizer Dropbox-Alternativen. Diese wären zum Beispiel Mydrive, Securesafe, Filesync, Speicherbox, Bloodataspace oder Swiss Dataspace.