Zuschlag

Berner Steuerverwaltung vergibt über 10 Millionen Franken freihändig

Uhr | Aktualisiert

Die Berner Steuerverwaltung vergibt freihändig Aufträge an fünf Firmen im Gesamtwert von 10,6 Millionen Schweizer Franken. Als Begründung nennt die Behörde die Spezialkenntnisse der Firmen.

Bedag Informatik ist eine der Firmen, die vom Zuschlag der Berner Steuerverwaltung profitieren.
Bedag Informatik ist eine der Firmen, die vom Zuschlag der Berner Steuerverwaltung profitieren.

Die Berner Steuerverwaltung hat am 31. Dezember und heute, 7. Januar, auf simap.ch freihändig Informatikdienstleistungsaufträge für die Wartung und den Support der NESKO-Applikationen der Steuerverwaltung des Kantons Bern für das laufende Jahr vergeben. Zu diesen Applikationen zählen die Veranlagungs- und Bezugssysteme für sämtliche Steuerarten, die Steuerregistersysteme, sowie die Steuerbuchhaltungssoftware.

Die Zuschläge vom 31. Dezember gehen an Bedag Informatik (rund 4,5 Millionen Schweizer Franken), Garaio (rund 54'100 Franken), DV Bern (rund 5 Millionen Franken) sowie Inova Solutions (rund 572'000 Franken). Der Zuschlag vom 7. Januar geht an UBD Business Intelligence (500'000 Franken) und betrifft einen Folgeauftrag zur Realisierung eines Datawarehouse für die Applikationen NESKO-VA NP und NESKO-VA JP. Gesamthaft vergibt die Berner Steuerverwaltung also Aufträge im Wert von 10,6 Millionen Schweizer Franken freihändig.

Wieso freihändig?

Die Behörde erklärt die beiden freihändigen Vergaben damit, dass die Veranlagungsanwendungen der Steuerverwaltung eng miteinander und mit ihren Umsystemen verknüpft seien. Die Anbieter erbrächten "aufeinander eingespielte, vielfältige Dienstleistungen zur Produktionsunterstützung, die eine eingehende Kenntnis der Anwendungen und deren Anpassung voraussetzen". Ein "Auseinanderfallen von Betriebs- und Entwicklungsverantwortung für einzelne Teile des komplexen und hochspezialisierten NESKO-Umfelds" würde gemäss Steuerverwaltung "viele zusätzliche Schnittstellen und Abgrenzungsprobleme schaffen, die grosse Risiken für die ständige Verfügbarkeit der Anwendungen und damit die zeitgerechte Verarbeitung zur Folge hätten."

Aufgrund des grossen öffentlichen Interesses an einer reibungslos und zeitgerecht erfolgenden Verarbeitung seien diese Risiken nicht hinnehmbar. Zudem verfügten nur die genannten Anbieter über die detaillierten technischen Kenntnisse zur wirtschaftlichen und zeitgerechten Wartungs- und Supportdienstleistung. Die Auftragsvergabe an diese Anbieter sei daher zur Erhaltung der Kontinuität der Leistung notwendig.

Auch beim Folgeauftrag an UBD Business Intelligence handle es sich um die Fortsetzung bereits erbrachter Leistungen, so die Steuerverwaltung. Durch die freihändige Vergabe sei die Kontinuität des Projektes gewährleistet.

Gemäss inside-it.ch hat die Steuerverwaltung schon in früheren Jahren freihändig Aufträge an die vier Firmen Bedag, Garaio, DV Bern und Inova Solutions vergeben, die die entsprechende Software ursprünglich auch entwickelt haben. Die Vergabe sei immer mit der gleichen Begründung erfolgt.