International Rectifier aus den USA

Infineon kauft für 3 Milliarden US-Dollar zu

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von Christoph Grau

Infineon will den US-Konkurrenten International Rectifier für drei Milliarden US-Dollar übernehmen. Beide Unternehmen sollen sich technologisch gut ergänzen. Ebenso hofft Infineon auf einen besseren Marktzugang in den USA.

Der deutsche Halbleiterproduzent Infineon will seinen Konkurrenten International Rectifier für drei Milliarden US-Dollar übernehmen. Am Mittwoch verkündeten die Unternehmen diesen Schritt.

Dabei zahlt Infineon für eine Aktie von International Rectifier 40 Dollar, was einem Preisaufschlag von rund 50 Prozent zum mittleren Aktienkurs entspricht. Soweit die Aufsichtsbehörden keine Einwände gegen den Zusammenschluss erheben, soll der Deal bis Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres abgeschlossen werden. Die Aufsichtsgremien der Unternehmen haben dem Geschäft bereits zugestimmt.

Einen Teil der Übernahmekosten finanziert Infineon aus seinen Barreserven. Für den restlichen Betrag nimmt das Unternehmen Kredite im Umfang von 1,5 Milliarden Euro auf, heisst es weiter.

Neue Technologie im Visier

Im Halbleitermarkt sind Akquisitionen höchst selten, da die Unternehmen zumeist sehr spezialisiert sind und sich nur wenige Synergien ergeben, schreibt das Handelsblatt.

Wie Infineon mitteilt, würden sich die Produktportfolios der beiden Unternehmen jedoch sehr gut ergänzen: "International Rectifiers Stärke bei energieeffizienten IGBTs und IPMs (Intelligent Power Modules) sowie bei Power-MOSFETs und Digitalen Power-Management-ICs kann sehr gut mit Infineons Angebot bei Diskreten IGBTs und Modulen integriert werden."

Ausserdem würde die Technologieführerschaft International Rectifiers im Bereich Galliumnitrid (GaN)-basierter Leistungshalbleiter die bestehenden Technologien von Infineon ergänzen. Das deutsche Unternehmen hat bisher vor allem Produkte auf Silizium- und Siliziumkarbid-Basis im Portfolio.

Marktzugang in den USA gestärkt

Mit der Übernahme will Infineon gleichzeitig seine Position im US-Markt ausbauen. Das Unternehmen hofft mehr "Distributoren und eine grössere Bandbreite von Kunden zu erreichen". Im Gegenzug soll International Rectifier von Infineons Stärke in Asien profitieren können.

Die Frankfurter Börse honorierte die Übernahmeankündigung jedoch nicht. Der Kurs von Infineon gab bis zum Börsenschluss um 3,2 Prozent nach. Damit ist das Unternehmen an das Ende des Deutschen Aktienindexes gerutscht, berichtet die Handelszeitung weiter.