Merkwürdiges aus dem Web

IT-Panne als Anti-Aging-Kur

Uhr

CE- und IT-Welt fördern immer wieder Erstaunliches und Kurioses zutage, das zum Schmunzeln anregt. Die seltsamsten ­Kurznews immer in der Rubrik «Curiosities». Gute Unterhaltung!

(Source: Freepik)
(Source: Freepik)

lpe. Quantencomputer könnten bald das Klima retten, künstliche Intelligenz erkennt Herzfehler bei Säuglingen – und ein Flughafen-Computersystem kann nicht glauben, dass Menschen mehr als 100 Jahre alt sein können. So dürfte die Besatzung auf einem American-Airlines-Flug nicht schlecht gestaunt haben, als sie nicht wie erwartet ein Baby, sondern eine 101-jährige Frau auf dem Flug begrüssen durften. Das Flughafensystem konnte ihr Geburtsjahr 1922 nicht verarbeiten und machte daraus kurzerhand 2022. Das Gleiche sei ihr bereits ein Jahr zuvor auf einer Reise passiert, sagte die fitte Zentenarin gegenüber «BBC». Die prompte Verjüngungskur nahm sie mit Humor. Für ihre Tochter hofft sie allerdings, dass das Problem bald gelöst wird: Da wegen des Systemfehlers nach der Landung keine Assistenz mit Rollstuhl bereitstand, musste diese das gesamte Gepäck der beiden allein von einem Gate zum nächsten tragen – über einen Kilometer weit.

«Candy Crush» führt Pfarrer in Versuchung 

tme. Smartphone-Spiele wie «Candy Crush» sind für ihren hohen Suchtfaktor bekannt. Das Belohnungssystem ist so ausgeklügelt, dass Spielerinnen und Spieler leicht danach süchtig werden. Ein katholischer Pfarrer aus Pennsylvania konnte dem Dopamin-Kick der Smartphone-Games ebenfalls nicht widerstehen. Insgesamt 40 000 US-Dollar habe der Mann für seine Spielsucht ausgegeben – auf Kosten der Pfarrei, berichtet «Der Standard». Über einen Zeitraum von drei Jahren finanzierte der Pfarrer mit der Kirchenkreditkarte nicht nur seine «Candy-Crush»-Manie, sondern auch seine Amazonbestellungen, die – immerhin – an die Adresse seiner Patentochter geschickt wurden. Als der Pfarrer aufgeflogen war, bekannte er sich zu seinen Sünden. Er beteuerte jedoch, dass er nur versehentlich die Kreditkarte der Pfarrei benutzt habe. Schuld daran war angeblich die Technik. Die Kreditkarte sei mit seinem Handy verbunden gewesen, deshalb sei es zu diesem Mixup gekommen. Doch mangelndes technisches Verständnis befreit auch einen Pfarrer nicht von seiner Schuld. 

Schutz vor Satire für die ­Google-KI

jor. Google sucht verzweifelt den Anschluss ans KI-Zeitalter. Beim Versuch, die Google-Suche mit generativer KI aufzumotzen, gab der Konzern jedoch eine peinliche Figur ab. Der Fauxpas war wohl absehbar. Der Suchmaschinist hatte einen Deal mit Reddit eingefädelt, um die User-generierten Inhalte auf der Social-Media-Plattform für eigene KI-­Zwecke verwerten zu dürfen – mit der Konsequenz, dass die KI-gepimpte Version von Google «ein zufälliges Durcheinander aus Reddit-Shitposts, tatsächlichen Informationen und Halluzinationen» ausspuckte, wie «Watson» unter Berufung auf das Online-Medium «404» berichtet. So habe die Google-KI Gemini fälschlicherweise behauptet, ­Astronauten hätten auf dem Mond mit Katzen gespielt, Forscher der Universität Berkeley würden den täglichen Verzehr von Steinen empfehlen und es sei völlig normal, dass Kakerlaken in die männ­liche Harnröhre kletterten. Für besonders viel Aufsehen sorgte die Google-Empfehlung, den Käse auf einer Pizza mit nicht giftigem Klebstoff zu befestigen. Google räumt indes ein, dass die Suchmaschine «seltsame, ungenaue oder wenig hilfreiche» Ergebnisse geliefert habe, wie «Der Standard» berichtet. Man habe jedoch Schutzmassnahmen ergriffen und die KI so optimiert, dass sie Humor und Satire besser erkennen könne. 

Digitale Brücke muss wegen Pub-munteren Passanten pausieren

ahu. Zwei Städte, eine Woche, ein Problem: Das AV-Kunstprojekt «Portals» bildet eine digitale Brücke zwischen Dublin und New York. Die Idee dahinter: Die Portale verbinden die beiden Städte, sind 24/7 in Betrieb und sollen eine Brücke zwischen Menschen und Kulturen schlagen. In Zukunft sollen dutzende Portale in den Grossstädten rund um den Globus folgen. Wie das Newsportal Invidis schreibt, kam es auf europäischer Seite zu vereinzelten Fällen von Fehlverhalten. Denn während sich das New Yorker Portal im «vergleichsweise gesitteten» Flatiron District befindet, wurde das Portal in Dublin in unmittelbarer Nähe der berühmten Pubs der Stadt aufgebaut. Als Konsequenz der Ausuferungen von Pub-Besuchern wurde das Projekt nach nur einer Woche vorübergehend deaktiviert. Um es in den Worten der US-amerikanischen Comedian Paula Poundstone zu sagen: «This is why we can’t have nice things.» Jetzt liegt es an den für das Projekt zuständigen Teams, eine Lösung zu finden, bevor die Portale wieder in Betrieb genommen werden können. Let’s hope for the best.
 

«Dark Brandon» sucht den Lord of the Memes

sme. Um die jüngere Wählerschaft zu begeistern, versuchen sich Politikerinnen und Politiker auf sozialen Medien zu inszenieren. So konnte unter anderem der deutsche Kanzler Olaf Scholz, vor allem dank seiner stylischen Aktentasche, eine Menge Klicks generieren. In den USA geht das Wahlkampfteam von Präsident Joe Biden einen Schritt weiter, wie «Gamestar» berichtet. Das Team sucht einen «Meme-Lord», der fundierte Kenntnisse der digitalen Medienlandschaft, ein Gespür für Internettrends und aussergewöhnliche Kreativität bei der Entwicklung von Memes und Strategien mitbringt. Mit dem «Dark Brandon»-Meme setzen die Demokraten bereits auf ein im Internet beliebtes Meme des Präsidenten, das ihn mit roten Laseraugen zeigt. Das ursprünglich auf rechtsextremen Verschwörungsseiten entstandene Meme wurde von Biden erfolgreich übernommen und monetarisiert. So gibt es jegliches offizielles «Dark Brandon»-Merchandise wie zum Beispiel Tassen. Ob die Strategie aufgeht, wird sich zeigen, zumal sich die Regierung mit einem drohenden Tiktok-Bann bei der jüngeren Bevölkerung eher unbeliebt macht.

Webcode
agFeacuY