Tablet-Markt schrumpft zum ersten Mal

Zum ersten Mal seit der Markteinführung von Tablets im Jahr 2010 sind die Verkaufszahlen rückläufig. Im 4. Quartal 2014 sank der globale Absatz laut den Marktforschern von IDC um 3,2 Prozent. Canalys errechnete sogar einen Rückgang von 12 Prozent.

Die Marktforscher verwenden unterschiedliche Definitionen von Tablets womit sich die Diskrepanz erklären lässt. Beispielsweise zählt IDC auch 2-in-1-Geräte dazu, aber erfasst keine Tablets unter 7 Zoll.

Das Gesamtjahr lief jedoch nicht ganz so schlecht. Im Vergleich zum Jahr 2013 wurden laut IDC über 10 Millionen mehr Tablets abgesetzt, was einer Steigerung von 4,4 Prozent auf rund 230 Millionen Einheiten entspricht. Canalys veröffentlichte keine Jahreszahlen.

Kleine Player holen auf

Den Zahlen von IDC zufolge kommen immer noch mehr als 27 Prozent aller weltweit verkauften Tablets von Apple. Damit bleibt der US-Hersteller mit Abstand der wichtigste Player im Markt. An zweiter Stelle folgt Samsung mit 17,5 Prozent und die Nummer drei, Asus, erreicht gerade einmal 5 Prozent.

Der Tablet-Markt ist sehr zersplittert und viele Player teilen sich den Kuchen. Die fünf grössten Player im Markt erreichen einen Anteil von 56,4 Prozent, wobei Amazon als Nummer 5 nur einen weltweiten Marktanteil von 1,4 Prozent hält.

Lenovo zeigt beste Performance

Im Jahr 2014 verkaufte Apple fast 11 Millionen weniger iPads als noch im Vorjahr, was einem Rückgang von 14,6 Prozent entspricht. Laut IDC würde Apple sich selbst kannibalisieren. Das iPad werde durch das iPhone mit grösseren Displays von unten und mit dem Mac von oben attackiert. Daher wird die Nische für das iPad immer kleiner und der Mehrwert ist für die Kunden immer weniger ersichtlich.

Samsung konnte trotz Verlusten im letzen Quartal seinen Gesamtabsatz halten. Der grösste Gewinner im Markt war Lenovo. Im Jahresvergleich legte der chinesische Hersteller um über 40 Prozent zu. Dabei wuchs der globale Marktanteil von 3,5 auf annähernd 5 Prozent. Laut IDC hat das Unternehmen das ideale Tablet-Portfolio. Alle Tablet-Grössen würden abgedeckt und sowohl Windows als auch Android unterstützt.

Bei IDC war Amazon der grösste Verlierer. Die Verkäufe von Kindle-Tablets brachen um über 66 Prozent ein, wobei das neu lancierte Fire HD nicht erfasst wurde, da es nur 6 Zoll Bildschirmgrösse hat.