Mehr Informatik für Zürcher Schüler
Freie Fahrt für den Lehrplan 21 im Kanton Zürich: der Bildungsrat hat die Eckwerte der Einführung beschlossen. Ab 2018 soll Informatik zur Grundausbildung gehören.
Der Stellenwert von Informatik im Schulunterricht war lange Zeit umstritten. Nun hat der Bildungsrat die Einführung des Lehrplans 21 im Kanton Zürich beschlossen. Bald soll Informatik Teil der Grundausbildung werden, wie der Züricher Bildungsrat mitteilt.
Der Lehrplan 21 soll im Kanton Zürich ab dem Schuljahr 2018/19 für den Kindergarten und die Primarstufe bis zur 5. Klasse gelten, ab Schuljahr 2019/20 auch für alle weiteren Schüler der Volksschule. Zu den Lehrplaninhalten wird im Frühling 2016 eine Vernehmlassung stattfinden, wie es weiter heisst.
Mehr als nur Anwenderwissen
Der neue Lehrplan 21 definiert zusätzlich zu den bekannten Fachbereichen wie etwa Sprachen und Mathematik sogenannte Module. Eines dieser neu geschaffenen Module ist Medien und Informatik. Schüler sollen darin nicht nur Anwendungskompetenzen erlernen, sondern auch Grundlagen der Informatik gewinnen, wie dem Lehrplan zu entnehmen ist. Zudem sieht der Lehrplan 21 drei Kompetenzen vor, die sich Schüler mithilfe des neuen Moduls aneignen sollen, darin heisst es:
- Schüler können Daten aus ihrer Umwelt darstellen, strukturieren und auswerten.
- Schüler können einfache Problemstellungen analysieren, mögliche Lösungsverfahren beschreiben und in Programmen umsetzen.
- Schüler verstehen Aufbau und Funktionsweise von informationsverarbeitenden Systemen und können Konzepte der sicheren Datenverarbeitung anwenden.
Bedeutung erkannt
So soll das Modul Medien und Informatik wichtige Beiträge zur "Entwicklung methodischer Kompetenzen leisten, die in allen Fachbereichen zum Tragen kommen". Die Anwendungskompetenzen würden zum grössten Teil im Unterricht der Fachbereiche vermittelt werden. Den Handlungsbedarf im Bereich Medien und Informatik will der Bildungsrat auf alle Fälle "erkannt" haben.
Zudem entschied der Bildungsrat, dass die Beurteilung mit Noten und Zeugnissen im neuen Lehrplan erhalten bleibe. Die Einführung der Lehrpersonen ins neue System startet im Schuljahr 2017/18 mit Weiterbildungen und Vorbereitungskursen.
Einheitliche Bildung
Ende Oktober letzten Jahres haben die Deutschschweizer Erziehungsdirektoren den Lehrplan für die kantonale Umsetzung freigegeben. Seit Anfang 2015 arbeite das Volksschulamt zusammen mit Partnern des Bildungswesens an der Umsetzung im Kanton Zürich.
Mit dem Lehrplan 21 harmonisieren die deutsch- und mehrsprachigen Kantone die inhaltlichen Ziele der Volksschule. Damit wird der Auftrag, der aus Artikel 62 der Bundesverfassung hervorgeht, umgesetzt.