Six baut um und hat wieder einen CEO
Six hat wieder einen Chef. Jos Dijsselhof wird die Aufgabe des CEOs per Anfang 2018 übernehmen. Das Unternehmen will ausserdem einen Innovationsfonds für den Schweizer Finanzmarkt gründen.
Six hat einen Umbau seiner Unternehmensstrukturen verkündet und einen neuen CEO ernannt. Wie der Zürcher Finanzdienstleister in einer Mitteilung schreibt, wird der 52-jährige Niederländer Jos Dijsselhof die Nachfolge von Urs Rüegsegger antreten, der im Mai 2017 zurücktrat.
Dijsselhof verfüge über einen Abschluss in Computerwissenschaft sowie Betriebswirtschaft und habe internationale Managementerfahrung in der Finanzbranche, heisst es in der Mitteilung. Stationen in seinem Berufsleben waren ABN Amro Bank, Royal Bank of Scotland und ANZ Australia & New Zealand Banking Group. Zuletzt war er laut Mitteilung Chief Operating Officer und CEO ad interim bei der Börse Euronext in Amsterdam.
"Ich freue mich sehr, dass wir mit Jos Dijsselhof einen führungsstarken und erfahrenen Manager mit hervorragendem Leistungsausweis für Six gewinnen konnten", lobt Romeo Lacher, Präsident des Six-Verwaltungsrates, den neuen CEO. "Gleichzeitig danke ich Urs Rüegsegger für seine Leistungen und sein Engagement. Unter seiner Führung hat Six ein starkes Fundament gelegt, und ich bin überzeugt, dass Jos Dijsselhof darauf aufbauen und Six erfolgreich weiterentwickeln wird."
Unternehmensstruktur soll umgekrempelt werden
An diesem Fundament will Six einige Veränderungen vornehmen. Die Firma konzentriere sich künftig auf "Infrastrukturdienstleistungen für ihre Aktionäre und den Finanzplatz in den Bereichen Wertschriftengeschäft, Zahlungsverkehr und Finanzinformationen", heisst es weiter. Ziel sei es, die Wettbewerbsfähigkeit von Six in einem Umfeld zu verbessern, das sich in den vergangenen zehn Jahren stark gewandelt habe.
Ausser der Konzentration auf das Kerngeschäft plant Six nach eigener Angabe, neue Dienstleistungen gezielt zu entwickeln und auf den Markt zu bringen. Die einzelnen Änderungen sollen in folgenden Bereichen stattfinden:
Das Wertschriftengeschäft will Six in einer organisatorischen Einheit zusammenführen. Dadurch sollen alle Dienstleistungen rund um den Handel von Wertpapieren aus einer Hand angeboten werden.
Der Zahlungsverkehr soll in einem Kompetenzzentrum konzentriert werden. Dieses umfasse die Infrastruktur für den Interbankenzahlungsverkehr, die Anbindung an den SEPA-Raum sowie für den kartenbasierten und mobilen Zahlungsverkehr. In den Bereichen E-Rechnung und Lastschriften plane Six, die Arbeiten zur Vereinheitlichung und Bündelung der Infrastruktur mit Postfinance voranzutreiben.
Das Kartengeschäft will Six aus der Kernorganisation herauslösen und so zu einem konkurrenzfähigen Anbieter auf dem europäischen Markt machen.
Das internationale Referenzdatengeschäft soll ausgebaut werden. So will Six den Bedürfnisen der Banken nach hoher Qualität besser begegnen.
Eine "Innovationseinheit" der Six-Gruppe soll bestehende Tätigkeiten in diesem Bereich bündeln. Das Unternehmen will einen mit 50 Millionen Franken dotierten Venture Fund gründen, um Innovationen auf dem Finanzplatz Schweiz zu fördern. Ausserdem sollen in der neuen Einheit spezifische Dienstleistungen für interessierte Aktionärsgruppen entwickelt werden, die später auch in die Selbständigkeit entlassen werden könnten.
Der Plan soll im zweiten Quartal 2018 umgesetzt sein, wie das Unternehmen schreibt. Bis dahin werde Six "in der bisherigen Organisationsform und mit den bisherigen Geschäftsmodellen am Markt auftreten".