Offensive im Mobilfunkmarkt

UPC könnte Salt oder Sunrise schlucken

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von Thomas Häusermann, Werbewoche

Während UPC-Besitzerin Liberty Global auf dem europäischen Markt vielerorts abspeckt, will man in der Schweiz die starke Stellung ausbauen und im Mobilfunkmarkt die Nummer 2 werden. Ein Manager von Liberty Global sagt, es könnte bald genug Geld da sein, um Salt oder Sunrise zu übernehmen.

(Source: Doc RaBe / Fotolia.com)
(Source: Doc RaBe / Fotolia.com)

UPC soll Salt oder Sunrise übernehmen. Dies vermutet die Sonntagszeitung in ihrer aktuellen Ausgabe. Demnach geniesst die Schweiz im Liberty-Global-Europa-Engagement eine Art Sonderstellung. Während etwa UPC Österreich Ende 2017 an die Deutsche Telekom verkauft wurde, soll hierzulande der Markt für Internet, Fernsehen und Mobilfunk aufgemischt werden.

In der Schweiz hat UPC eine starke Stellung, weil das Unternehmen über das Kabelnetz zwei Drittel aller Haushalte erreicht. Viel Luft nach oben hingegen besteht noch im Mobilfunkmarkt: Da weist UPC lediglich 100'000 Kunden aus. Selbst Salt, der nach Swisscom und Sunrise drittgrösste Mobilfunkanbieter der Schweiz, zählt rund 1,8 Millionen Kunden. Sunrise ca. 2,4 Millionen.

«Bald genug Geld da»

Diese empfindliche Marktanteilslücke könnte mit einem Schlag geschlossen werden, würde UPC einen der Konkurrenten übernehmen. Die SonntagsZeitung beruft sich bei der Annahme, dieses Szenario könne schon bald Wirklichkeit werden, auf die Aussagen eines Liberty-Global-Managers. Dieser sagt, womöglich sei schon bald genug Geld dafür da, um Salt oder Sunrise zu schlucken.

UPC würde durch eine Übernahme zur Nummer 2 im Schweizer Markt. Hinter Marktführer Swisscom, mit dem man jüngst noch eine Zusammenarbeit beschlossen hat: Statt wie bisher Salt liefert in Zukunft der Branchenprimus das Netz für die UPC-Mobilfunkangebote. Ein Deal, der nach einer Salt- oder Sunrise-Übernahme natürlich nicht mehr viel Sinn machen würde. «Nicht exklusiv» sei dieser, winkte Liberty-Global-CEO Mike Fries am Donnerstag bei der Präsentation der UPC-Jahreszahlen ab. Die Swisscom-Zusammenarbeit würde «strategische Gespräche oder Gelegenheiten» in keiner Weise einschränken.

Der Schweizer Telecommarkt, so Fries, schreie förmlich nach Rationalisierung und es gebe «einige Optionen», wie UPC Schweiz «konsolidieren oder ein grösserer Player werden» könne. Liberty Global wolle weiterhin in Kernmärkte wie die Schweiz investieren, «wo wir einen Weg sehen, ein nationaler Champion zu werden».

Salt soll schon 2015 ein Thema gewesen sein

Die «Kriegskasse» von UPC könnte bald proppenvoll sein. Die Sonntagszeitung beruft sich auf Schätzungen der Credit Suisse, wonach die Verkäufe in Europa bis zu 31 Milliarden Dollar einbringen könnten. Zum Vergleich: Salt wechselte 2015 für 2,8 Milliarden Dollar den Besitzer. Schon damals habe man sich einen Kauf überlegt, sagt der anonyme Manager von Liberty Global – damals habe man aber mit dem Aufbau in Österreich andere Prioritäten gehabt..

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