Warum die Cloud nicht nur die IT etwas angeht
Die Fachhochschule Nordwestschweiz hat sich mit den unterschiedlichen Sichtweisen von Business und IT auf die Cloud befasst. Die Resultate der FHNW Cloud Studie 2018 liegen nun vor. Studienleiterin Stella Gatziu Grivas erklärt, was die Ergebnisse bedeuten.
Die Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) hat ihren Bericht zur Cloud Studie 2018 veröffentlicht. Der Bericht ist online kostenlos als PDF erhältlich. Die Studie gräbt dabei im Spannungsfeld zwischen Business und IT, wie die FHNW mitteilt.
"Das Business hat heute problemlos Zugang zu IT-Services ausserhalb des Unternehmens – Cloud sei Dank", erklärt Stella Gatziu Grivas auf Anfrage, wie es zu diesem Spannungsfeld kommt. Sie ist Leiterin des Kompetenzschwerpunkts Cloud Computing, Digitalisation & Transformation der FHNW, leitete die Studie.
"Wenn die IT dabei nicht involviert wird, entsteht eine Schatten-IT." Der Einsatz von Cloud-Technologien sprenge die Grenzen der bisher üblichen Zuständigkeitsbereiche. Zudem zwinge er Business und IT zu einer neuen Rollenverteilung.
In der Studie gehe es insbesondere um die folgenden Fragen:
Unterscheiden sich Business und IT hinsichtlich der Motivation für einen Cloud-Einsatz?
Beurteilen Business und IT die Vorbereitungen für den Cloud-Einsatz unterschiedlich?
Gemäss der Studie könnten lediglich 23 Prozent der befragten Entscheidungsträger die Auswirkungen abschätzen, welche die Cloud auf das Unternehmen und das Business habe. Die Cloud werde zudem immer noch häufig als Mittel zur Kostensenkung eingesetzt.
Digitale Rollen fehlen im Unternehmen
Die Cloud gehe aber nicht nur die IT etwas an. Es brauche von beiden Seiten – Business und IT – ein Bewusstsein für die Cloud als eine Grundvoraussetzung für die Digitalisierung. Diese wirkt sich auf das gesamte Unternehmen aus. Die Konsequenz – gemäss den Studienverantwortlichen – ist, dass die Verantwortlichkeiten und die Geschäftsprozesse neu geregelt werden müssen.
"Sowohl die CIO-Studie von 2017 als auch die aktuelle Cloud-Studie zeigen klar das Fehlen von "digitalen" Rollen wie Sourcing Manager, Cloud Broker oder Cloud Lifecycle Manager", sagt Grivas. "Dies birgt die Gefahr, dass in einem Unternehmen viele Aktivitäten unkoordiniert laufen könnten." Die Rollen mitsamt klaren Verantwortlichkeiten zu definieren, würde dieses Risiko minimieren.
"Die Lösung liegt also in der Transformation der IT und in einer engen Zusammenarbeit von Business und IT", sagt die FHNW-Professorin.
Das vollständige Interview mit der Studienautorin Stella Gatziu Grivas, Leiterin des Kompetenzschwerpunkts Cloud Computing, Digitalisation & Transformation der FHNW, lesen Sie hier.
Den Bericht zur FHNW Cloud Studie 2017 können Sie an dieser Stelle nachlesen.