"Digitale Transformation ist nicht allein Aufgabe des CIOO"
HIMSS Europe veranstaltet am 11. und 12. September 2018 den 11. Swiss E-Health Summit in Bern. Hier treffen sich die Stakeholder des Schweizer Gesundheitswesens. Henriette Fock, Programme Manager, HIMSS Europe, spricht über die Ziele der Veranstaltung
"Leadership & Digital Transformation" ist das Motto des diesjährigen Summits. Was verstehen Sie darunter?
Henriette Fock: Die digitale Transformation ist auf der Managementebene der Spitäler und Gesundheitseinrichtungen angekommen. Das wird sich tiefgreifend darauf auswirken, wie diese Organisationen in Zukunft funktionieren: Prozesse, Strukturen und die Rolle von Ärzten, Pflegern und Patienten wandeln sich. Der Swiss E-Health Summit greift das auf und zeigt, dass die digitale Transformation nicht allein Aufgabe des CIO ist, sondern eine strategische Priorität für die gesamte Organisation. Deshalb fokussieren wir mit dem Programm 2018 auf die Kernfrage, wie wir den digitalen Wandel managen und wenden uns gezielt an die Führungskräfte im Gesundheitswesen – da diese die Veränderung treiben und führen.
Was erwartet die Besucher am Event?
Es geht uns um die Frage, wie Innovationen in unseren Gesundheitsorganisationen umgesetzt werden: Neue Technologien und Themen wie Big Data, künstliche Intelligenz und personalisierte Medizin sind vielversprechende Ansätze – die einer erfolgreichen, strategischen Umsetzung bedürfen. Wir zeigen Implementierungsstrategien und praktische Fallbeispiele. Wir wollen, dass die Besucher am Ende der Konferenz konkrete Hilfestellungen mit in ihre Einrichtungen nehmen.
Was sind die Highlights des diesjährigen E-Health Summits?
Das zweitägige Programm ist wieder reich gespickt mit zahlreichen Vorträgen, Sessions und Diskussionsrunden mit Health-IT-Experten, Anwendern aus Gesundheitseinrichtungen und Visionären. Mit dabei ist beispielsweise der belgische Krebs- und Genomforscher Koen Kas, der sich für Krankheitsprävention durch digitale Tools ausspricht. Weitere Keynote Speaker sind Professor Christian Lovis vom Genfer Universitätsspital und Peter Meier-Abt, Direktor der Swiss-Personalized-Health-Network-Initiative. Mit Martin Müller haben wir ausserdem einen Journalisten vom Nachrichten-Magazin "Der Spiegel" zu Gast bei unserer exklusiven Dinner-Veranstaltung. Er setzt die Digitalisierung des Gesundheitswesens in den globalen Branchenvergleich. Die Vorträge werden also mit Sicherheit auch provozieren und zum Nachdenken anregen.
Wie hat sich der Event im Vergleich zum Vorjahr verändert?
Im Vergleich zum Vorjahr lenken wir den Fokus von der technischen Innovation hin zum Management des digitalen Wandels. Dabei ziehen sich die Themen "Patient Engagement" und "Patient Empowerment" noch stärker durch das Programm. Es wird uns daher am 11. und 12. September in Bern auch beschäftigen, wie es uns gelingen kann, die Patientendaten und schliesslich den Patienten selbst verstärkt einzubinden – wie ich finde, eine der grossen Herausforderungen für alle Verantwortlichen im Gesundheitswesen.
Mit welchen Entwicklungen müssen sich IT-Entscheider im E-Health-Bereich in nächster Zeit noch auseinandersetzen?
Die Rolle des IT-Entscheiders an sich wandelt sich: und zwar vom technologiezentrierten CIO zum Change Manager, Innovator, Risk Manager und Visionär. Ein solcher "CIO 2.0" versteht, dass die digitale Transformation nicht alleinige Aufgabe der IT ist, sondern eine strategische Notwendigkeit, die von der gesamten Organisation getragen werden muss. Insofern kommen hier Neudefinitionen von Rollenbildern ins Spiel.
Was sind für Sie die wichtigsten Trends des Schweizer E-Health?
Die Standardisierung rund um das ePD ist weitgehend abgeschlossen – jetzt geht es um die erfolgreiche Implementierung in den Kantonen. Die Einbindung niedergelassener Ärzte, zukünftige Versorgungsszenarien mittels Teleconsulting und Artificial Intelligence (AI) und das Umdenken in Richtung transparenter Datennutzung - all das wird Thema sein am 11. und 12. September in Bern.