Wie Imaculix und Samsung das Kino der Zukunft bauen
Der Zürcher Systemintegrator Imaculix hat mit Samsung das erste LED-Kino ausserhalb Südkoreas gebaut. Schon öfter setzte Imaculix auf neue Technologien. Im Porträt spricht Inhaber Andy Bohli über seine Leidenschaft.
Der Systemintegrator Imaculix um Andy Bohli hat mit innovativen Projekten schon verschiedene Premieren gefeiert. So baute er etwa das erste Inhouse-Privatkino mit Laserprojektor in der Schweiz, als "hierzulande noch niemand an die Lasertechnologie glaubte". Laut Bohli, dem Imaculix seit dem Jahr 2000 gehört, ist das "Buckinski" das modernste Privatkino der Schweiz und befindet sich im Untergeschoss des Imaculix-Sitzes in Zürich-Altstetten. Hierher lädt Imaculix Kunden ein oder vermietet es für spezielle Anlässe wie etwa Gaming-Wettbewerbe – auch mal für mehrere Tage und Nächte.
Imaculix erstellt zudem kreativen Content wie animierte Filmplakate und das Spielfilm-Mastering und bietet seit 5 Jahren mit Cingerine auch eine inhouse für Kinobetreiber entwickelte Digital-Signage-Lösung an, die etwa auch bei Pathé und Kitag im Einsatz ist. 2013 hatte Imaculix die entsprechende Ausschreibung gewonnen. Stolz sagt Bohli, dass es bisher noch keine Ausfälle mit Cingerine gegeben habe.
Mit der neuen dritten Cingerine-Playergeneration, dem DS716, der ebenfalls auf HTML5 basiert, sei auch 4k- und HDR-Content inklusive Darstellung der Layovers im Framebuffer in vollem 4k machbar.
Meilenstein Samsung-Cinema-LED
Ausschlaggebend für die Entwicklung der neuen Playergeneration war laut Bohli der Einbau des ersten Samsung-Cinema-LED-Bildschirms in einem 4k-3-D-Kino weltweit, wofür Imaculix den Zuschlag erhielt. Ein weiterer Meilenstein in der Geschichte des Systemintegrators, denn der Samsung-Cinema-LED-Screen soll in Kinos nichts Geringeres als Projektor und Leinwand ablösen. Den Anfang machten nun die Arena Cinemas im Sihlcity des Zürcher Kinopioniers Edi Stöckli.
Innerhalb von vier Wochen baute das Team von Imaculix und seinen Partnern den Saal 5 der Arena Cinemas Sihlcity um, und am 20. März, fast auf den Tag genau 123 Jahre nachdem die Frères Lumière die erste kommerzielle Kinoaufführung der Welt gemacht hatten, ging das Samsung-Cinema-LED-Kino in 4k und 3-D als Weltpremiere in Betrieb.
Imaculix ist seither Exklusivvertriebspartner für die Cinema-LED-Screens von Samsung in der Schweiz. Und seitdem das LED-Screen-Projekt in den Arena Cinemas fertig gestellt ist, steht das Telefon bei Imaculix nicht mehr still. "Weil es eine neue Technologie ist, bekommen wir Anfragen aus aller Welt", sagt Bohli.
Neue Ära der Kinotechnik
Bohli sieht die LED-Screens als "Beginn einer neuen Ära", spricht von einem Paradigmenwechsel nach 123 Jahren, für den Kinobetreiber auch investieren müssten. Eine Investition, die sich lohnen dürfte, denn LED-Screens seien ökologischer als Projektoren, erlaubten mehr Platz für die Bestuhlung des Kinosaals und garantierten eine gute Sicht aufs Bild von jedem Sitz aus.
Andy Bohli und sein elfköpfiges Imaculix-Team sind absolute Kinofans, wie er sagt. Schon als Vierjähriger sei es sein Traum gewesen, einmal ein Kino zu besitzen. Nun ist er mit Imaculix in der Kinowelt zuhause, arbeitet mit Filmstudios und Kinobetreibern zusammen und deckt laut eigenen Angaben 80 Prozent des Digital-Signage-Marktes für Kinos in der Schweiz ab. Mit seiner Cingerine-Lösung will Imaculix zudem auch in den Digital-out-of-Home-Markt (DooH) einsteigen und arbeitet mit Vermarktern und Partnern an "neuartigen und speziellen" DooH-Konzepten. "Wir sind mit Imaculix an diversen Ausschreibungen an vorderster Front mit dabei", sagt Bohli.
Erster LED-Screen Europas
Die Arena Cinemas im Zürcher Sihlcity haben am 20. März den ersten Samsung-Cinema-LED-Screen ausserhalb Südkoreas in Betrieb genommen. Die Videowand im Saal 5 mit einer Grösse von 10,3 x 5,4 Metern funktioniert wie ein gigantisches Display und soll in Kinos Projektoren und Leinwand ablösen. Der Screen «Onyx» erleuchtet die Videowand mit 26,4 Millionen LEDs. Das reicht für Kino-4k mit einer Auflösung von 4096 x 2160 Pixeln. Der Bildschirm besteht aus 2304 LED-Modulen in 96 sogenannten «Cabinets», die für ein homogen wirkendes Kinobild exakt ausgerichtet miteinander verbunden werden müssen. Exklusiv-Integrationspartner der Samsung Cinema-LED-Screens ist Imaculix.