Interview mit Namics-CEO

Bernd Schopp: "Ich bekomme einen neuen Coach"

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Namics gehört nun seit einiger Zeit zur US-amerikanischen Agentur Merkle, genauer zum japanischen Unternehmen Dentsu Aegis Network. Bernd Schopp, der CEO von Namics, spricht über das Zuhause seines Unternehmens, zusätzliche Märkte und neue Herausforderungen.

Bernd Schopp, CEO, Namics (Source: zVg)
Bernd Schopp, CEO, Namics (Source: zVg)

Wo ist Namics jetzt zu Hause?

Bernd Schopp: Unser Zuhause ist dort, wo wir unsere Kultur mit Leben füllen: Seit 23 Jahren arbeiten wir standortübergreifend in interdisziplinären Teams – verbunden durch ein gemeinsames Leitbild. Da das auch in Zukunft so bleibt, ändert sich an unserem Zuhause nichts. Dank Merkle und Dentsu Aegis Network vergrössert sich die Nachbarschaft. Und die passt sehr gut zu uns: Sowohl in Hinblick auf unser Angebot, die geographische Ergänzung als auch auf den kulturellen Fit. Übrigens ändert sich auch an unserem Hauptsitz nichts – nach wie vor sind wir in St. Gallen domiziliert, wo wir vor 23 Jahren auch gegründet wurden.

Welche neuen Geschäftsmöglichkeiten erhoffen Sie sich unter dem Dach von Merkle?

Gemeinsam mit Merkle können wir unseren Kunden in der Schweiz und in Deutschland an unterschiedlichen Stellen eine Erweiterung unseres Angebots bieten. Vor allem in den Bereichen Data-Driven-Marketing, Analytics und CRM greifen wir nun auf ein noch breiteres Know-how zurück. Kombiniert mit unserem Customer-Experience-Wissen bieten wir unseren Kunden jetzt ein noch umfassenderes Digitalangebot, das in der Schweiz seinesgleichen sucht. Mit über 6800 Digital- und Datenexperten allein von Merkle unterstützen wir unsere Kunden noch besser dabei, ihre transformativen Herausforderungen zu meistern und datengetriebene, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Darüber hinaus ist Merkle Teil des globalen Dentsu Aegis Network, worüber sich für uns sowohl in der Schweiz als auch international neue Zusammenarbeitsmöglichkeiten mit Dentsu-Kunden ergeben.

Was wird sich an der Organisation von Namics durch die Übernahme verändern?

An der Organisation von Namics ändert sich nichts. Mit den bisherigen 550 Digitalexperten werden wir weiter wachsen und uns weiterentwickeln – teilweise auch in neuen Kompetenzen wie Data Science. Zudem stärken wir auch 2019 Aufbaubereiche wie Marketing Operations und CRM. Strukturell ändert sich für unsere Mitarbeiter aber nichts. Nur für mich: Ich bekomme mit Michael Komasinski einen neuen Coach – jeder bei Namics hat einen; er dient der persönlichen und inhaltlichen Weiterentwicklung. Als EMEA-President von Merkle ist er für uns verantwortlich und daher an einem engen Austausch auf Augenhöhe interessiert.

Wie viel hat Dentsu Aegis Network für Namics bezahlt?

Hier bitte ich um Verständnis, dass wir dazu keine Aussagen machen dürfen.

Zu welchen neuen Märkten bekommt Namics durch die Übernahme Zugang?

Auch im Bezug auf die Erschliessung neuer Märkte ergänzen sich Merkle und Namics sehr gut: Über uns erhält Merkle den Zugang zum deutschen und schweizerischen Markt. Wir hingegen erhalten über das Dentsu Aegis Netzwerk die Möglichkeit, die Zusammenarbeit mit Dentsu-Kunden aus unterschiedlichen Branchen aufzugreifen und zu intensivieren. Die Kunden sind meist international tätig und stehen vor umfassenden Digital-Herausforderungen, die sich oft nur durch die Bündelung unterschiedlicher Kompetenzen lösen lassen – hier Teil eines renommierten Netzwerkes zu sein, hilft uns sehr. Das erfordert auch eine stärkere internationale Zusammenarbeit, die wir nun auch unseren Mitarbeitenden bieten können.

Sind Sie auf Dentsu Aegis Network zugegangen oder kam der Impuls von der neuen Eigentümerin? Oder von woanders her?

Den Stein hat Namics ins Rollen gebracht. Bereits vor über anderthalb Jahren haben die damaligen 29 Partner überlegt, wie es gelingt, neue Fähigkeiten im datengetriebenen Marketing aufzubauen. Gerade in diesem Bereich ist Skalierung sehr wichtig. Das alleine zu schaffen, ist extrem schwierig. Darum haben wir uns dazu entschieden, einen externen Partner zu suchen, der genau diese Fertigkeiten mitbringt und auch von der Kultur zu Namics passt. Schnell kamen wir hier zu Merkle – ein grosser Glücksgriff für uns. Denn schon nach den ersten Gesprächen haben wir gemerkt: das ist ein Match.

Wo liegen bei der Integration in Dentsu Aegis Network bzw. Merkle die grössten Herausforderungen?

Die aktuelle Herausforderung besteht darin, die zahlreich möglichen Massnahmen der Zusammenarbeit zu priorisieren. In diesem Prozess stellen wir uns sehr kritisch der Frage, ob wir darüber Mehrwerte für entweder Mitarbeiter oder Kunden schaffen. Denn Mehrwerte für Mitarbeiter oder Kunden sind die zwei zentralen Treiber, über die wir die Integration - und unser Geschäft insgesamt - steuern. Darüber hinaus liegt uns viel daran, möglichst vielen Mitarbeitern die Möglichkeit zu geben, proaktiv an der Integration mitzuwirken.

Um mehr über die Übernahme durch das Dentsu Aegis Network zu erfahren, klicken Sie hier.

Über Namics neuen Beratungschef lesen Sie hier mehr.

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