inOne Mobile Go und Co.

Das taugen die neuen Flatrate-Abos von Swisscom wirklich

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von Daniel Schurter / Watson

Swisscom bringt mit fünf neuen "Flatrate"-Handyabos Bewegung in den Markt. Hier sind die wichtigsten Fragen und Antworten und der Vergleich mit der Konkurrenz.

(Source: Jim Reardan / Unsplash)
(Source: Jim Reardan / Unsplash)

Was gibt's Neues?

Die Swisscom lanciert fünf neue Mobilfunk-Abos:

  • inOne Mobile Go

  • inOne Mobile Premium

  • inOne Mobile Basic

  • Swiss Mobile Flat

  • Swiss Mobile Light

Die neuen Angebote ersetzen die bisherigen Swisscom-Abos und sind ab 25. Februar 2019 gültig. Ausnahme: Swiss Mobile Light soll laut Ankündigung erst im April kommen.

1. inOne Mobile Go

Swisscom bietet mit diesem neuen Abo fast unlimitiertes Roaming an. Konkret kann der Kunde in Europa unlimitiert telefonieren sowie für 40 Gigabyte pro Monat in Europa surfen (Daten-Roaming nutzen). Allerdings: Wenn der Kunde 40 Gigabyte in einem Monat übertragen hat, wird der Internet-Zugang auf eine sehr langsame Geschwindigkeit von 128 Kilobit pro Sekunde gedrosselt.

2. inOne Mobile Premium

Das ist das umfassendste Abo von Swisscom. Es kostet 200 Franken pro Monat, mit einem Internet-Abo erhält der Kunde 20 Franken Rabatt. Das Abo ermöglicht unlimitiertes Telefonieren und Surfen in der Schweiz. Die Geschwindigkeit für das mobile Internet beträgt maximal 1 Gigabit pro Sekunde, sobald das neue 5G-Netz verfügbar ist. Allerdings ist das eher eine theoretische Maximalgeschwindigkeit.

3. inOne Mobile Basic

Bei diesem neuen Abo erhält der Kunde für 45 Franken im Monat eine Flatrate für Anrufe innerhalb der Schweiz. Zusätzlich inbegriffen sind Roaming-Gespräche in Europa und 2 Gigabyte Datenvolumen pro Monat für das Surfen in der Schweiz und im Ausland.

4. Swiss Mobile Flat

Für 65 Franken pro Monat (Jugendliche 55 Franken) erhält der Kunde eine Flatrate für Gespräche und das Surfen in der Schweiz. Dieses Abo enthält kein Inklusiv-Roaming. Die Geschwindigkeit für den Internet-Zugang ist auf 50 Megabit pro Sekunde limitiert.

5. Swiss Mobile Light

Bei diesem Abo erhält der Kunde für 25 Franken im Monat eine Flatrate für Anrufe ins Swisscom-Netz. Anrufe in alle anderen Netze kosten 40 Rappen pro Minute. Dazu gibt es 500 Megabyte Datenvolumen für das Surfen innerhalb der Schweiz pro Monat. Die Geschwindigkeit für den Internet-Zugang ist bei diesem Abo auf 50 Megabit pro Sekunde limitiert.

Schafft Swisscom tatsächlich das Roaming ab?

Telekom-Experte Ralf Beyeler von moneyland.ch zur Frage, ob Swisscom tatsächlich das Roaming abschltet: "Das stimmt so natürlich nicht. Swisscom rechnet die Roaming-Kosten einfach in die Grundgebühr mit ein."

Was positiv sei: Swisscom gebe endlich das schwerverständliche System mit den Roaming-Tagen auf. "Bisher konnten Swisscom-Kunden je nach Abo nur während einer begrenzten Anzahl Tage pro Jahr ihre Roaming-Leistungen nutzen."

Wie unterscheidet sich das neue inOne Mobile Go von bisherigen inOne-Abos?

Der Vergleichsdienst Dschungelkompass hält die Unterschiede zwischen Swisscoms bisherigen inOne-Abos und dem neuen Europa-Flatrate-Abo in einer Tabelle fest:

(Source: Dschungelkompass via Watson.ch)

Wie schnell kann man mit inOne Mobile Go surfen?

Dazu schreibt Dschungelkompass-Geschäftsführer Oliver Zadori:

"Die Geschwindigkeit wird mit 'nur' 100 Megabit pro Sekunde angegeben, die älteren Abos hatten höhere Werte. Dies sollte in der Praxis jedoch keine Rolle spielen, denn diese 100 Megabit pro Sekunde werden derzeit kaum erreicht, da es sich beim Mobilfunk um geteilte Leitungen handelt. Durch die Option 'Premium Speed' für monatlich 10 Franken kann die Geschwindigkeit auf das mögliche Maximum erhöht werden. Gegenüber dem günstigsten Abo mit 5 Megabit pro Sekunde wird das neue Abo je nach Anwendung merklich schneller sein."

Grosser Abo-Vergleich: Unbegrenzte Flatrate mit Roaming

In der nachfolgenden Tabelle listet Dschungelkompass die günstigsten Mobilfunk-Abos auf, die innerhalb der Schweiz unlimitierte Gespräche und Daten beinhalten, sowie auch Guthaben für Roaming enthalten.

"Swisscoms neues inOne Mobile Go belegt hier einen mittleren Platz. Allerdings sind die vordersten Plätze Aktionsangebote, die nur für kurze Zeit erhältlich sind", schreibt der Handytarif-Experte Oliver Zadori von Dschungelkompass.

(Source: Dschungelkompass via Watson.ch)

Der Dschungelkompass-Geschäftsführers hält in seiner auch online verfügbaren Tarif-Analyse fest:

  • Für die unlimitierte Nutzung innerhalb der Schweiz gehöre das neue Swisscom inOne Mobile Go mit 80, respektive 60 Franken eher zu den teureren Angeboten. Das ebenfalls neue Swisscom Swiss Mobile Flat sei mit 65 Franken günstiger, enthalte dafür aber kein Inklusiv-Roaming.

  • Wie die Tabelle zeige, enthalte kein anderes Angebot unlimitiertes Datenvolumen in der EU. Wer in der EU regelmässig und viel Daten brauche und auch telefoniere, sollte mit dem neuen inOne Mobile Go günstiger fahren.

  • Abos mit unlimitiertem Telefonieren und Datenvolumen in der EU werden auch von Sunrise, Salt und UPC angeboten. Das Datenvolumen sei jedoch bei Sunrise und Salt auf monatlich 4 GB, bei UPC auf max. 10 GB begrenzt.

  • Ohne Berücksichtigung von Kombirabatten seien die Angebote von UPC und Swisscom praktisch gleich teuer. Das Abo von Salt sei mit dem regulären Preis von 89 Franken teurer, wie auch das von Sunrise mit 130 Franken.

  • Ein Vorteil dieser Angebote sei, dass die USA und Kanada zum Inklusiv-Roaming zählen. Wer sein Swisscom-Abo auch in den beiden Ländern unlimitiert nutzen wolle, könne die Option «Intercontinental Pack» für monatlich 70 Franken hinzubuchen. Dadurch werde das Swisscom-Angebot teurer, beinhalte aber auch klar mehr Datenvolumen.

"Der Fairness halber muss gesagt werden, dass 4 Gigabyte Datenvolumen pro Monat relativ viel ist. Wenn man nicht stundenlang Online-Videos schaut, sollte dies in den Ferien problemlos ausreichen", so Oliver Zadori von Dschungelkompass.

Prepaid- und Abo-Vergleich: 60 Minuten Telefonie und 2 GB Daten

Bei der folgenden Tabelle hat Dschungelkompass die Kosten berechnet, wenn 60 Minuten telefoniert und 2 Gigabyte Datenvolumen verbraucht werden. Für diese Nutzung gebe es zahlreiche günstigere Anbieter.

(Source: Dschungelkompass via Watson.ch)

Interessant sei, dass die Untermarken von Swisscom wie M-Budget, Coop Mobile und Wingo auch ohne Berücksichtigung von Promotionspreisen deutlich günstiger seien.

Beim neuen Swisscom inOne Mobile Basic müsse jedoch berücksichtigt werden, dass die Telefonie-Flatrate und das monatliche Datenvolumen von 2 Gigabyte in der Schweiz, wie auch in der EU genutzt werden kann. Dies ist identisch mit dem neuen UPC Flex Europe, jedoch 6 Franken teurer.

Lesen Sie hier mehr zu UPCs 4 neuen Mobile-Abos im Beitrag: "UPC nimmt unlimitiertes Surfen ins Angebot auf".

Dazu hält Ralf Beyeler vom Vergleichsdienst Moneyland fest: "Für die allermeisten Schweizer Kunden würde ein Abo mit unlimitierter Telefonie und 2 Gigabyte Datenvolumen pro Monat für die Schweiz ausreichen. Ein solches Abo gibt es bei verschiedenen anderen Anbietern bereits für 30 Franken im Monat. Kunden mit einem solchen Abo können zusätzliche Roaming-Optionen und Roaming-Pakete dazubuchen und fahren damit deutlich günstiger als bei Swisscom."

Und Wenignutzer?

Auch für Wenignutzer habe die Swisscom eher teurere Angebote, hält Dschungelkompass fest. Ab April werde das neue inOne swiss mobile light verfügbar sein. Dies enthalte für 25 Franken monatlich 500 Megabyte Datenvolumen und unlimitierte Anrufe in das Swisscom Fest- und Mobilnetz. Anrufe in andere Netze werden mit 40 Rappen pro Minute verrechnet.

"Hier ist das Abo der Swisscom Tochtermarke Wingo klar günstiger. Für den selben Preis enthält es unlimitierte Anrufe in alle Netze der Schweiz und mit 1 GB das doppelte Datenvolumen", so Zadori

Worauf müssen wechselwillige Swisscom-Kunden achten?

Auf der Swisscom-Website steht:

Swisscom schreibt: "Bei einem Wechsel auf ein Abo in einer tieferen Preisklasse in den ersten 12 Monaten nach Vertragsabschluss/-verlängerung entstehen einmalig Kosten von 200 Franken." Und Swisscom-Sprecherin Annina Merk präzisiert: "Nur Kunden, die in den letzten 12 Monaten ein vergünstigtes Gerät bezogen haben, bezahlen die 200 Franken beim Wechsel. Also auch bei einem Wechsel von einem M-XL Abo aufs neue Angebot entstehen keine Kosten, wenn die Kunden in den letzten 12 Monaten kein vergünstigtes Gerät bezogen haben." Jederzeit kostenlos möglich sei ein Wechsel auf ein höherwertiges (sprich teureres) inOne mobile-Abo. Dies gilt ab der Lancierung der neuen Abos.

Welches Angebot passt?

Welches Mobilfunk-Abo oder Prepaid-Angebot zu einem passt, hängt natürlich von den individuellen Bedürfnissen ab. Mit den Tarifrechnern von Anbietern wie Dschungelkompass oder Moneyland lässt sich das Geeignetste finden.

Warum gibts keine vergünstigten Handys mehr?

Swisscom tut, was die Konkurrenz schon länger tut:

Und wenn man kein Geld für ein neues Handy hat?

Verschiedene Unternehmen nehmen das alte Gerät in Zahlung. Oder wie wärs mit einer umweltschonenden Occasion?

Kann man mit inOne mobile go die Apple Watch 4 im Ausland nutzen?

Bisher ist es nicht möglich, mit der Apple Watch 4 im Ausland das mobile Internet zu nutzen. Und das wird weiterhin nicht möglich sein, obwohl beim teuersten neuen Swisscom-Abo keine separaten Handy-Roamingkosten anfallen. "Apple unterbindet heute technisch das Roaming für die Apple Watch im Gerät. Wir sind dazu mit Apple in Kontakt", sagt Swisscom-Sprecherin Annina Merk

Die Samsung Watch Galaxy hingegen unterstützt gemäss Swisscom-Website internationales Roaming und könne somit vollumfänglich im Ausland genutzt werden.

Kann der Swisscom-Kundendienst weiterhelfen?

Ein Test von Watson kurz nach der Präsentation der neuen Handy-Abos hat ergeben, dass Swisscoms Kundendienst-Mitarbeiter noch nicht umfassend über die Neuerungen Bescheid wissen. So erhielt Watson eine falsche Auskunft. Wechselwillige sollten Angaben am Telefon und im Support-Chat kritisch hinterfragen, bzw. wenn möglich überprüfen.

Was ist mit 5G?

Das "superschnelle Handynetz der fünften Generation" ist vorerst vor allem ein Medien-Hype-Thema. Bis zur flächendeckenden Verfügbarkeit ist es ein weiter Weg. Swisscom schreibt: "Das 5G-Netz von Swisscom ist punktuell bereits in sechs Schweizer Städten auf einer Testfrequenz live. Und bis Ende 2019 ist der punktuelle Ausbau in 60 Städten und Gemeinden der Schweiz geplant."

Was man sicher braucht, ist ein 5G-taugliches Smartphone. Und da wollen Samsung und Co. bald loslegen. Ob auch Apples nächste iPhone-Generation 5G-tauglich ist, wird sich voraussichtlich im kommenden Herbst zeigen.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf Watson.ch

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