Die Schweiz und der Traum vom Datenraum

Es klingt fast zu gut, um wahr zu werden: ein Konzept, das nicht nur den Zugang zu Daten verbessert, sondern auch die digitale Selbstbestimmung stärkt und somit dafür sorgt, dass die User, Verwaltungen und Unternehmen die vollständige Kontrolle über ihre eigenen Daten zurückgewinnen. Dieser Ansatz ist allerdings nicht bloss graue Theorie – der Bund leitete bereits die praktischen Grundlagen dafür in die Wege: Vertrauenswürdige Datenräume sollen dazu beitragen, dass die Schweiz das Potenzial von Daten besser ausschöpfen kann, wie der Bundesrat im März 2022 mitteilte. Im Dezember 2023 verabschiedete die Landesregierung einen freiwilligen Verhaltenskodex für den Betrieb von vertrauenswürdigen Datenräumen. Und sie beauftragte das Justizdepartement damit, bis Ende 2026 die Rechtsgrundlagen für die Sekundärnutzung von Daten zu erarbeiten.
Damit der Traum vom vertrauenswürdigen Datenraum wahr wird, braucht es jedoch eine koordinierte Zusammenarbeit zwischen Verwaltungen, Wissenschaft und der Wirtschaft, wie Fintan Marugg von Digitalswitzerland schreibt. In seinem Fachbeitrag geht er darauf ein, welche Faktoren über den Erfolg des Vorhabens entscheiden und was es braucht, um Datensilos aufzubrechen und eine nahtlose Integration von Datenquellen zu ermöglichen.
Datenräume spielen auch eine wichtige Rolle für die Entwicklung von Anwendungen generativer KI. KI-Modelle erfordern den Zugang zu grossen Mengen an Daten – und vertrauenswürdige Datenräume könnten dafür sorgen, dass man diese Daten auch sicher verarbeiten und teilen kann, ohne die Privatsphäre der User zu gefährden. Doch inwiefern kann ein Datenraum vertrauenswürdig sein und bleiben? Wie sich diese Frage mit technischen Massnahmen klären lässt, schreibt Silvan Lohri von Swisscom.
Ein konkretes Beispiel für die Entwicklung eines vertrauenswürdigen Datenraums ist das europäische Projekt Gaia-X. Dessen Ziel besteht darin, eine funktionsfähige, interoperable und dezentrale europäische Cloud-Infrastruktur aufzubauen, die Transparenz, Sicherheit sowie Datenschutz gewährleistet und den Ansprüchen an digitale Souveränität genügt. Was dieses Projekt für die Schweizer Bestrebungen zur Entwicklung vertrauenswürdiger Datenräume bedeutet, erläutern Martin Andenmatten und Guido Greber von Gaia-X Hub Schweiz.
Wer von einem funktionierenden Datenökosystem profitieren will, muss jedoch auch etwas dafür tun. Das heisst, auch die Unternehmen sind gefordert, sich zu beteiligen. Denn der Aufbau eines Datenraumes muss stets mit ganz konkreten Use respektive Business Cases der beteiligten Akteure starten, wie André Golliez im Interview sagt. Der Präsident der Swiss Data Alliance spricht über die grössten Baustellen für gemeinsam genutzte Datenräume sowie darüber, welche Branchen die Nase vorn haben, wie die Schweiz im internationalen Vergleich abschneidet und wie sich aktuelle Trends im Bereich der künstlichen Intelligenz auf die Entwicklung von vertrauenswürdigen Datenräumen auswirken.

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