Fast 50 Prozent wollen eine digitale Identität für Behörden und Privates
Gegenüber dem Vorjahr haben die Schweizer 2019 häufiger von E-Government-Angeboten Gebrauch gemacht. Ausserdem könnte sich beinahe die Hälfte vorstellen, eine digitale Identität für Behördengänge und private Dienste zu nutzen.
In der Schweiz und in Deutschland ist die Nutzung von E-Government-Angeboten gegenüber dem Vorjahr gestiegen. In Österreich war sie rückläufig. Zu diesem Schluss kommt der E-Government-Monitor 2019. Die Studie wird seit 2011 jährlich vom deutschen Forschungsinstitut Fortiss und dem Verein Initiative D21 herausgegeben. Sie beschäftigt sich mit der Lage des E-Governments in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Im E-Government-Monitor 2019 werden folgende Trends genannt:
Onlineangebote der Behörden werden oft nicht wahrgenommen, da sie schlecht strukturiert sind, nicht durchgängig angeboten werden, oder ihre Nutzung zusätzliche Hardware erfordert.
In der Schweiz, in Deutschland und in Österreich nimmt die Verbreitung von Systemen zur digitalen Identifikation gegenüber Behörden zu.
Die Zufriedenheit mit digitalen Behördendiensten steigt allgemein.
(Source: E-Government-Monitor 2019)
Gegenüber 2018 stieg die Nutzung von E-Gov-Angeboten in der Schweiz um 3 Prozentpunkte. Insgesamt 58 Prozent der Befragten gaben an, dass sie während der letzten 12 Monate das Angebot nutzten. Damit liegt die Nutzung auf dem gleichen Niveau wie 2012.
Die meisten befragten Schweizer (46 Prozent) gaben an, dass sie Onlinebehördendienste nicht nutzen, weil ihnen das Angebot nicht bekannt ist. Als weitere Gründe wurden Sorgen bezüglich der Datensicherheit (40 Prozent), die nötige Anschaffung zusätzlicher Hardware (29 Prozent) und dass der benötigte Service online nicht verfügbar ist (39 Prozent) genannt.
Die Zufriedenheit steigt wieder
Wie die Nutzung liegt auch die Zufriedenheit mit dem E-Gov-Angebot 2019 wieder auf dem gleichen Niveau wie 2012. Mit 73 Prozent stieg die Zufriedenheit um 2 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr, liegt jedoch deutlich unter dem Stand von 2014, als sie bei knapp 85 Prozent lag.
(Source: E-Government-Monitor 2019)
27 Prozent der befragten Schweizer gaben an, über ein oder zwei digitale Identitäten zu verfügen. 46 Prozent haben zwischen einer und 5 digitalen Identitäten. 6 Prozent gaben an, mehr als 20 zu besitzen. Ein Grossteil der Studienteilnehmer (63 Prozent) ist der Ansicht, dass der Umgang mit unterschiedlichen digitalen Identifizierungsarten zwar mühsam, aber sinnvoll ist. 46 Prozent der Schweizer könnten sich ausserdem vorstellen, für private Dienste und Behördengänge die gleiche digitale Identität zu nutzen. So gaben auch 40 Prozent an, dass sie mehr Dienste und Anwendungen nutzen würden, wenn sie dazu nur eine digitale Identität bräuchten.
Seit 2010 ist in der Schweiz die Identifikation mit der SuisseID möglich. Während 2018 23 Prozent der Befragten die SuisseID nutzten, waren es 2019 28 Prozent. Allerdings gaben nur 9 Prozent an, diese häufig zu nutzen.