Schweizer ICT-Exporte schrumpfen
Schweizer ICT-Exporte sinken seit 2016, wie die aktuelle ICT-Aussenhandelsstudie zeigt. Die Studienautoren sehen dafür zwei Gründe: Weltwirtschaftskrise und Frankenstärke. Die USA verlieren als Handelspartner an Bedeutung. Dafür dürfte China nächstes Jahr zum zweitwichtigsten Zielmarkt aufsteigen.
Schweizer ICT-Dienstleister haben im vergangenen Jahr weniger exportiert: Das Exportvolumen der hiesigen ICT-Serviceanbieter schrumpfte im Vergleich zu 2017 um 600 Millionen Franken, wie aus der aktuellen ICT-Aussenhandelsstudie hervorgeht.
Der Export von Schweizer IT-Waren legt hingegen zu, im Vorjahresvergleich um 351 Millionen Franken.
ICT-Exporte sinken seit 2016
Waren machen allerdings nur ein Drittel der Schweizer ICT-Exporte aus. Die restlichen zwei Drittel sind Dienstleistungen. Gesamthaft sind die Schweizer ICT-Exporte seit 2016 rückläufig.
(Source: Institut für Wirtschaftsstudien Basel)
Für diesen Rückgang nennen die Studienautoren zwei Gründe: die Weltwirtschaftskrise im Zusammenhang mit der Finanzkrise in den Jahren 2007 und 2008, sowie der starke Schweizerfranken, der die Exportwirtschaft ebenfalls hemmt.
Zwei Drittel der ICT-Exporte sind Services
2018 lag das Exportvolumen von Schweizer ICT-Gütern und Dienstleistungen bei 19,2 Milliarden Franken. Davon erwirtschafteten hiesige Anbieter 12,5 Milliarden Franken mit Services.
Diese 12,5 Milliarden Franken schlüsseln die Studienautoren folgendermassen auf:
Computerdienste: 8,5 Milliarden Franken
Telekommunikationsdienste: 2,2 Milliarden Franken
Informationsdienste: 1,8 Milliarden Franken
Im Branchenvergleich rangiert der Export von ICT-Services an sechster Stelle, hinter Lizenzgebühren, Finanzdiensten, Geschäftsdiensten, Tourismus und Transportdiensten.
(Source: Institut für Wirtschaftsstudien Basel)
Asien wird wichtiger, die USA verlieren an Bedeutung
Asien gewinnt als Zielmarkt für Schweizer ICT-Exporteure an Bedeutung. In den vergangenen sechs Jahren haben sich die Dienstleistungsexporte nach Asien in absoluten Zahlen fast verdoppelt. Im nächsten Jahr wird Asien wohl zum zweitwichtigsten Markt aufsteigen, wie die Studienautoren schreiben.
Die Europäische Union wird allerdings der wichtigste Handelspartner bleiben. Exporte in die EU machen derzeit 64 Prozent des gesamten Exportvolumens aus.
(Source: Institut für Wirtschaftsstudien Basel)
Der wichtigste Handelspartner für Schweizer ICT-Exporteure ist Deutschland, gefolgt von Grossbritannien, Frankreich und Italien. Die entsprechenden Exportvolumina für 2018 beziffern die Studienautoren wie folgt:
Deutschland: 2,4 Milliarden Franken
Grossbritannien: 1,5 Milliarden Franken
Frankreich: 0,8 Milliarden Franken
Italien: 0,5 Milliarden Franken
Die Exporte in die USA nehmen derweil ab. 2012 machte der Handel mit den USA noch 27 Prozent des Exportvolumens aus, 2018 nur noch 16 Prozent.
Die Studie wurde vom Institut für Wirtschaftsstudien Basel im Auftrag von ICT-Switzerland durchgeführt. Den vollständigen Bericht zur ICT-Aussenhandelsstudie 2018 finden Sie hier (PDF).