Was Schweizer Angestellte im Job zufrieden macht
Die in der Schweiz ausbezahlten Gehälter entwickeln sich je nach Branche unterschiedlich. Während IT-Fachkräfte von mehr Lohn im nächsten Jahr ausgehen können, offerieren Arbeitgeber kaufmännischen Angestellten zunehmend attraktive Zusatzleistungen. Damit sich ein Arbeitnehmer im Job wohl fühlt, spielt aber nicht nur Geld eine Rolle.
Der Personalvermittler Robert Half veröffentlicht seine aktuelle "Gehaltsübersicht" für die Schweiz. Für die Kategorien "Finanz- und Rechnungswesen", "IT-Bereich" sowie "Kaufmännischer Bereich" listet das Dokument die durchschnittlichen Gehälter verschiedener Berufe auf. Demnach verdient ein IT-Administrator mit wenig beruflicher Erfahrung im Schnitt 73'000 Franken im Jahr, während einer mit viel Fachwissen mit bis zu 120'000 Franken rechnen kann. Ein CIO kann mit einem Jahresgehalt zwischen 166'000 und 235'000 Franken rechnen.
(Source: Robert Half)
Unterschiedliche Branchen, unterschiedliche Gehaltsentwicklung
Die Gehaltsübersicht analysiert auch die Entwicklung der Löhne in den untersuchten Branchen. Nicht gleich verlaufe die Gehaltsentwicklung im Bereich "Finanz- und Rechnungswesen": "In grösseren Unternehmen ist der Spielraum für Gehaltserhöhungen eher gegeben, während in kleinen und mittelständischen Unternehmen viel mehr Flexibilität möglich ist." Finanzexperten legen Wert auf flexible Arbeitszeiten, und insbesondere Millennials schätzen die von Arbeitgebern oft angebotenen Rentenpakete.
Schon seit Jahren steigen hingegen die Gehälter in der IT-Branche, heisst es im Bericht weiter. Vor allem der Fachkräftemangel (zu viel Bedarf bei zu wenig Kandidaten) lassen den Trend auch weiter anhalten. "In der Praxis werden immer häufiger Konkurrenzangebote unterbreitet. Bessere Rahmenbedingungen, wie flexible Arbeitszeiten,sind der Hauptgrund dafür, warum Wunschkandidaten abspringen." Noch konkreter zu den IT-Löhnen äusserte sich Robert Half im Oktober. Welche Berufsprofile besonders viel verdienen, lesen Sie hier.
Der Wettbewerb um gute Fachkräfte habe sich auch im kaufmännischen Bereich stark intensiviert. Die Suche nach Arbeitskräften dauere länger als früher, und Arbeitgeber offerierten oft Zusatzleistungen, um ihre Jobs attraktiver zu machen. "Insbesondere Angebote für eine bessere Work-Life-Balance – weitreichend freie Zeiteinteilung, Home-Office, aber auch gesundheitsfördernde Angebote – sind beliebt, um einen Ausgleich zur hohen Belastung und dem immensen Termindruck im Job zu schaffen."
(Source: Robert Half)
Lohn ist wichtig, aber nicht alles
Damit sich Arbeitgeber in ihrem Job wohl fühlten, sei ein angemessenes Gehalt wichtig, schreibt Robert Half im Bericht weiter; und ein Arbeitgeber könne nicht die Unzufriedenheit eines unterbezahlten Arbeitnehmers durch andere Benefits ausgleichen.
Allerdings steht der Lohn nicht an der Spitze der "Top 5 Faktoren für Zufriedenheit im Job", sondern "Interessante Aufgaben" (65 Prozent). Für 56 Prozent ist "Gutes Teamwork" ausschlaggebend, und 50 Prozent stimmen "flexible Arbeitsbedingungen" zufrieden. Nur 39 Prozent berufen sich auf die "Bezahlung", und 35 Prozent legen Wert auf eine "sinnvolle Tätigkeit". Der Marktforscher hörte aber auch von 22 Prozent Angestellten, die ein Stellenangebot ausschlugen, weil sie mit dem angebotenen Lohn nicht einverstanden waren.