Wie man im Homeoffice den Teamgeist stärkt
Wer im Homeoffice arbeitet, muss auf viele gewohnte Möglichkeiten des sozialen Kontakts verzichten. Doch es gibt Möglichkeiten für Teams, die Verbundenheit auch auf Distanz zu wahren. Und diese funktionieren oft auch für Schüler oder Freizeitgruppen.
Es ist nicht einfach, vom einen Tag auf den anderen ins Homeoffice zu wechseln. Hunderttausende von Schweizern machten diesen Schritt aufgrund der behördlich verordneten Coronamassnahmen vor wenigen Wochen. Statt in Grossraumbüros treffen sich Teams nun in Chaträumen zum Austausch.
Im Homeoffice lauern die Ablenkungen an jeder Ecke. Wer seinen Arbeitsplatz sinnvoll wählt, Störfaktoren eliminiert und einen Zeitplan erstellt und einhält, schafft die Grundlagen, auch zuhause konzentriert arbeiten zu können. Lesen Sie weitere Tipps, wie Sie Ihre Produktivität im Homeoffice steigern.
Doch auch Arbeitsteams müssen sich für Homeoffice fit machen, um auf Distanz erfolgreich zu bleiben. Das Onlineportal "CIO.com" veröffentlichte sieben Tipps von IT-Leitern mit Homeofice-Erfahrung:
Organisieren Sie sich: Hierbei zählt nicht nur, jedem die nötigen Arbeitstools zu beschaffen. Oft gehe es hier mehr um Leadership, wird ein CIO zitiert. Definierte Normen und Arbeitsabläufe können ebenso helfen wie ein Leiter, der die richtigen Leute zum Online-Meeting einlädt. Lesen Sie dazu auch die Tipps, wie ein virtuelles Meeting gelingt.
Wählen Sie einen Team-Leiter: Hier seien vor allem soziale Kompetenzen gefragt. Technisches Wissen sollte keinesfalls das alleinige Bestimmungskriterium sein.
Erarbeiten Sie eine funktionierende Strategie: Hierbei geht es darum, Rollen und Regeln zu definieren. "Das Remote-Team braucht den Kontext, die Autonomie und die Autorität, Aufgaben schnell und effizient auszuführen", schreibt "CIO.com". Als Vergleich nennt es etwa die Abläufe in einem Spital: Bei einem medizinischen Notfall wissen alle im Raum anwesenden genau, was sie zu tun haben und was zu klären ist.
Schaffen Sie eine Teamstruktur: Ein Remote-Team arbeitet idealerweise in derselben Hierarchie wie On Site. Die Teammitglieder müssen wissen, wer welche Expertise mitbringt. Wichtig ist auch, Ziele zu definieren, die das ganze Team versteht. Und natürlich sollten sich die Ziele nicht über Hierarchiestufen hinweg widersprechen.
Bestimmen Sie eine Kollaborationsplattform: Im Internet gibt es eine grosse Auswahl – CIO.com nennt Slack oder Microsoft Teams als Beispiele. In vielen Büros werden solche Dienste ohnehin schon genutzt. Wichtig sei, eine Lösung zu finden, "die den Bedürfnissen der Teammitglieder entspricht und intensive Interaktion fördert". Welche Plattformen datenschutz- und sicherheitstechnisch unbedenklich sind, stellt der Kanton Zürich in einer laufend aktualisierten Liste zusammen.
Denken Sie an die Sicherheit: Diese gehe über die sichere Konfiguration des Firmen-VPNs hinaus, schreibt CIO.com. Es sei insbesondere sicherzustellen, dass auf den Geräten der Teammitglieder eine aktuelle Abwehrsoftware gegen Angriffe aller Art (Viren, Spyware und so weiter) läuft. "Vergessen Sie dabei die privaten Geräte nicht, die Ihre Mitarbeiter im Homeoffice nutzen", heisst es weiter. Der israelische Cybersecurity-Anbieter Check Point schlug wegen fehlkonfigurierter Homeoffice-Arbeitsplätze bereits Alarm. Lesen Sie, welche Sicherheitslücken das Unternehmen gefunden hat.
Kommunizieren Sie – wie auch immer: "Menschen, die zu Hause arbeiten, verlieren den Zugang zu den Beobachtungen, Einsichten und Aktualisierungen, die die Mitarbeiter routinemässig in der Kantine oder am Wasserspender austauschen", schreibt "CIO.com". In Remote-Teams könne es dadurch leichter zu Missverständnissen kommen. Die zitierten Experten plädieren darum für konstante Kommunikation. Man solle unbedingt die Webcam einschalten, sagt einer der zitierten Experten. Ein zweiter widerspricht: Studien zeigten, "dass Teams, die nur über Audio kommunizieren, kollektiv genauso intelligent sind wie Teams, die Videokonferenzen nutzen, und dass das Video in gewisser Weise die Qualität der Zusammenarbeit beeinträchtigt."
Hobbys pflegen, plaudern, spielen
Das Einhalten dieser Tipps fördert in erster Linie die Zusammenarbeit im Team. Viele davon lassen sich aber leicht auch auf Freizeitgruppen oder Schulklassen übertragen. In jedem Fall sollte die zwischenmenschliche Komponente nicht vergessen werden. Das deutsche Unternehmen Mystery Minds ruft in diesem Zusammenhang zu einer Art digitaler Kaffeepause auf, wie das Magazin "haufe.de" schreibt.
Weitere Inspirationen für virtuelles Zusammensein liefert etwa der zu Facebook gehörende Messenger. Wie das soziale Netzwerk mitteilt, startet es auf seiner Plattform den sogenannten Community Hub. Nebst aktuellen Informationen zum Coronavirus gibt die Seite auch diverse Tipps, um "mit der Gemeinschaft verbunden zu bleiben". "Gründen Sie eine Videochatgruppe, um Informationen auszutauschen oder einfach nur, um für sich da zu sein", heisst es dort etwa. Oder: "Erstellen Sie Storys und teilen Sie sie mit engen Freunden und Familienmitgliedern. Bleiben Sie dank visueller Snapshots miteinander in Verbindung."
Weitere Tipps und Entwicklungen zur Arbeit im Homeoffice lesen Sie im Themendossier.