UBS-CIO Mike Dargan will den Geldhahn für Start-ups aufdrehen
Die UBS will einen eigenen Fonds für Fintech-Start-ups lancieren. Die Ziele: Jungunternehmen in der Finanzbranche voranbringen und der eigenen Digitalisierung neue Impulse verleihen.
Die UBS prescht beim Thema Start-up-Investitionen vor. Die Grossbank will laut einem Bericht von "Finews.ch" einen eigenen Fintech-Fonds ins Leben rufen. Mehrere hundert Millionen Franken an eigenem Geld habe die UBS dafür reserviert. Group-CIO Mike Dargan treibe das Projekt voran.
Der Fonds verfolgt laut Finews.ch ein doppeltes Ziel: Zum einen sollen 10 bis 20 Millionen US-Dollar in vielversprechende Start-ups investiert werden. Die Anteile würden dann mindestens fünf Jahre gehalten. Zum anderen sollen die Beteiligungen aber auch dazu dienen, den Digitalisierungs-Anstrengungen der UBS neuen Schub zu verleihen.
Die UBS bestätigt auf Anfrage, dass es Pläne gebe, ein entsprechendes Investment-Vehikel zu lancieren. Weitere Details wolle die Bank zu einem späteren Zeitpunkt bekannt geben. Die Initiative sei ein weiterer Schritt in den bereits bestehenden Kooperationen mit Start-ups auf der ganzen Welt. Jährlich investiere die UBS 3,5 Milliarden Franken, rund 10 Prozent ihrer operativen Erträge, in Technologie.
Innovations-Initiativen
Die Themen digitale Innovation und Start-ups beschäftigen die UBS seit längerer Zeit. Anfang Februar 2019 stellte die Bank zusammen mit Konkurrentin Credit Suisse und der Mobiliar den "Swiss Entrepreneur Fund" vor. Der Fonds soll Schweizer Jungunternehmen mit einer halben Milliarde Franken beim Wachstum unter die Arme greifen. Ziel sind Schweizer Start-ups und innovative KMUs, die bereits Produkte am Markt haben und über einen Kundenstamm verfügen.
Kurz darauf, im Mai 2019, eröffnete die UBS ausserdem ihr Innovationslabor "Digital Factory" in Zürich. Dort sollen Business, Entwickler und Kunden agil zusammenwirken. So will das Unternehmen nicht nur schneller IT-Lösungen entwickeln, sondern sich auch intern neu erfinden, wie Sie hier lesen können.
Ein Team für den neuen Fonds suche die UBS aktuell noch, schreibt Finews.ch weiter. Die Grossbank sehe vor allem in den Bereichen Kundenkontakt, Finanzplattformen und Automatisierung interner Prozesse Potenzial zur Digitalisierung. Indem die UBS die Entwicklung von Lösungen in diesen Bereichen nun Start-ups anvertraue, minimiere sie die Gefahr, dass interne Fintech-Initiativen untergingen.
Im November 2020 soll die UBS mit Ralph Hamers einen neuen CEO bekommen, der sich mit der Digitalisierung in der Bankenwelt auskennt. Anfang 2019 baute Group CIO Dargan ausserdem das Technologie-Management um. Elly Hardwick schlüpfte in die neu geschaffene Rolle des Chief Digital Officer, Rick Carey übernahm für den bisherigen CTO Hans Juergen Riede.