Neue Probleme, neue Lösungen

Wie die Krise die Nachfrage nach sicheren SD-WAN-Diensten anheizt

Uhr | Aktualisiert
von Rodolphe Koller und Übersetzung: Oliver Schneider

Seit Beginn der gegenwärtigen Krise haben Kollaborations- und Videokonferenz-Tools einen beispiellosen Aufschwung erlebt. In den kommenden Monaten könnten sichere SD-WAN-Lösungen und -Dienste an der Reihe sein. Der Grund? Die Kombination aus Cloud und Homeoffice.

Die Betriebszentrale von Open Systems in Zürich. (Source: Open Systems)
Die Betriebszentrale von Open Systems in Zürich. (Source: Open Systems)

Mitte März haben sich die IT-Abteilungen vieler Schweizer Unternehmen intensiv darum bemüht, dass die Mitarbeitenden schnell über die fürs Arbeiten im Homeoffice notwendigen Werkzeuge verfügten. Sie stellten Geräte bereit, erwarben Lizenzen, erhöhten die Anschlussmöglichkeiten und unterstützten die Benutzer bei den unvermeidlichen Problemen, die auftraten. Zwischen Kontrolle und Flexibilität, zwischen Komfort und Sicherheit mussten Kompromisse eingegangen werden und mitunter brauchte es Notlösungen. Von der Redaktion gesammelte Erfahrungsberichte und verschiedene kürzlich durchgeführte Umfragen zeigen, dass die Benutzer unter den gegebenen Umständen zufrieden sind. Die Einsätze der IT-Teams haben sich gelohnt.

In vielen Fällen ist die in den zurückliegenden Wochen eingesetzte Arbeitsumgebung jedoch nicht an die Bedürfnisse der Telearbeit angepasst, obwohl diese zumindest teilweise dauerhaft sein dürfte. Die Support-Teams wissen das: Sie mussten in den vergangenen Wochen zweifellos eine Menge Probleme lösen. Nach dem Ausnahmezustand werden grundlegendere Infrastrukturprojekte erforderlich sein. Und SD-WAN-Dienste werden voraussichtlich eine der Optionen sein, die von den IT-Abteilungen in Betracht gezogen werden.

Infrastruktur für das Remote-Unternehmen

Tatsächlich ist die Ausweitung der Telearbeit nur ein weiterer Schritt in einem Wandel, der im Netzwerk-Business bereits in vollem Gange ist: Ein bedeutender Teil des Datenverkehrs geht heute in die Cloud. Von Anwendungen (Office-Programme, Collaboration, CRM) bis hin zu Computing- und Speicherkapazitäten wird ein grosser Teil der Informatik aus der Cloud bereitgestellt. Und die Verlagerung des gesamten Remote-Benutzerverkehrs ins Rechenzentrum zeigt die Starrheit und Grenzen der bisherigen Architektur. Den IT-Teams bereitet die Orchestrierung von Anwendungen sowie Leistungs- und Sicherheitsanforderungen in den heutigen hybriden Umgebungen oft Kopfzerbrechen.

Es ist diese Komplexität, die SD-WAN-Lösungen zu reduzieren versprechen, insbesondere wenn Sicherheitsfunktionen hinzu kommen. Gartner hat kürzlich den Begriff "Secure Access Service Edge" (oder SASE) eingeführt, um diejenigen Appliances zu bezeichnen, die Netzwerkdienste (WAN-Optimierung, QoS-Routing usw.) und Sicherheitsdienste (Firewall-as-a-Service, VPN, Cloud Access Security Broker, Web Application und API Protection Services, Zero Trust Network Access usw.) kombinieren. Die Analysten von Gartner schätzen, dass in vier Jahren bereits 40 Prozent der Unternehmen SASE-Lösungen in ihre Strategie integriert haben werden.

Vom Netzwerk zur Sicherheit

Es zeigt sich: SD-WAN wird den Herausforderungen des Netzwerks im Zeitalter der Cloud gerecht, erfüllt aber auch die Sicherheitsanforderungen der heutigen Umgebungen und insbesondere das Zero-Trust-Sicherheitskonzept. "Zwischen mobilen oder im Homeoffice tätigen Mitarbeitenden, vernetzten Dingen und der Cloud ist der Raum nicht mehr klar definiert", kommentiert Daniel Neuhaus, Head of Product bei Open Systems.

Als Pionier in dieser Kombination von SD-WAN und Cybersecurity bietet das in Zürich und dem Silicon Valley ansässige Unternehmen multinationalen Organisationen wie Gategroup und Sika Co-Managed Services in diesem Bereich an. Der Effekt der Telearbeit ist auch in der Betriebszentrale von Open Systems spürbar. "Wir haben in den ersten beiden Märzwochen mehr als 62'500 mobile Zugangspunkte aktiviert", sagt Daniel Neuhaus, der auch eine Zunahme der Cyberangriffe beobachtet. Wie das Newsportal "CRN" kürzlich titelte: "Das Coronavirus ist der Inbegriff' eines echten SD-WAN-Anwendungsfalls".

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