IT-Jobs leiden weniger stark unter der Coronakrise
Seit Beginn des Lockdowns im März 2020 ist die Zahl der ausgeschriebenen IT-Stellen eingebrochen. Allerdings ist die IT-Branche weniger stark betroffen als andere.
Der Mitte März 2020 vom Bund angeordnete Lockdown hat weitreichende Auswirkungen auf die Schweizer Wirtschaft: Homeoffice wurde salonfähig, viele Unternehmen meldeten Kurzarbeit an und ordneten gar Einstellungsstopps an. Dies schlägt sich auch in der Anzahl ausgeschriebener Stellen nieder. Die Online-Jobplattform "Jobs.ch" hat der Netzwoche-Redaktion Zahlen zur Entwicklung der Stellenangebote im IT-Sektor mitgeteilt.
Das Unternehmen verzeichnete bereits Anfang März einen deutlichen Rückgang an Stellenangeboten. Der Einbruch stimmt zeitlich mit der Ausrufung des nationalen Notstands durch den Bund überein. Anfangs Juni gab es im Bereich IT rund 25 Prozent weniger Stellenausschreibungen im Vergleich zum Vorjahr. Dabei schnitt der IT-Sektor allerdings besser ab als alle anderen Branchen, die zum selben Zeitpunkt einen Rückgang von 29 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichneten.
Die Analyse des Stellenmarktes basiert auf der Anzahl veröffentlichter Stellenangebote im Vergleich zur Woche vom 1. März, kurz nach dem Auftreten der ersten Fälle von Covid-19 in der Schweiz.
Seit Ende Mai ist die Anzahl offener IT-Stellen jedoch wieder rückläufig. Den Zahlen von Jobs.ch zufolge sank die Zahl der IT-Stellenangebote zuletzt auf den Tiefstand vom 1. Mai. Zum Vergleich: In den übrigen Branchen erholt sich der Stellenmarkt allmählich seit Mitte April.
Bei den am häufigsten ausgeschriebenen IT-Jobs stehen Projektmanager und Analysten an erster Stelle, gefolgt von Softwareingenieuren und -Architekten sowie Programmierern.
IT-Kompetenzen werden zunehmend in anderen Sektoren verlangt. Zwanzig Prozent der offenen Stellen in Schweizer Finanzinstituten im Bereich IT angesiedelt, wie eine Untersuchung zeigt.