Im MINT-Nachwuchs liegt die Zukunft
Am 1. November haben die Schweizer Digitaltage 2020 von Digitalswitzerland begonnen. Neben der neuen Dachkampagne zur MINT-Nachwuchsförderung ging es auch um Serbien. Das Land bietet ein gutes Beispiel für die Digitalisierung in Schulen.
Am Sonntag, dem 1. November, sind die Schweizer Digitaltage 2020 von Digitalswitzerland gestartet. Sie finden dieses Jahr - wie viele Events - vorwiegend virtuell statt. Das ist aber nicht die einzige Neuheit: Zum ersten Mal sind es nämlich drei Digitaltage. Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga eröffnete den ersten Tag um 14:00 Uhr mit einem Livestream.
Den zweiten Digitaltag am 2. November 2020 startete Marc Walder, Initiator von Digitalswitzerland und CEO von Ringier, mit einer Pressekonferenz. In der Pressekonferenz begrüsste auch die ehemalige Bundesrätin Doris Leuthard zu den Schweizer Digitaltagen per Videobotschaft: "Die Digitaltage schaffen es, Menschen dazu einzuladen, sich auf digitale Technologien einzulassen." Gemäss Leuthard ist die Platzierung der Schweiz auf dem 6. Platz des IMD World Competitiveness Ranking 2020 zwar gut. Dennoch müsse die Schweiz am Ball bleiben.
Doris Leuthard begrüsst am zweiten Digitaltag per Videobotschaft. (Source: Screenshot Netzmedien)
So bleibt die Schweiz am Ball
Was Digitalswitzerland aktuell tut, um eben "am Ball zu bleiben", erklärte Mitinitiator und Google-Schweiz-CEO Patrick Warnking. Er stellte unter anderem die Lifelong-Learning-Initiative vor: Ihr Ziel ist es, lebenslanges Lernen als essenzielle Haltung für die Zukunft zu fördern sowie Bevölkerung und Arbeitgebende dafür zu begeistern. Seit der Lancierung haben sich rund 140 Arbeitgebende für die Initiative ausgesprochen. Dazu werden mit der Boost-Kampagne "Deine Chance fit zu bleiben" Anreize fürs lebenslange Lernen geschaffen.
Mitinitiator und Google Schweiz CEO Patrick Warnking stellt die neue MINT-Dachkampagne vor. (Source: Screenshot Netzmedien)
Warnking sprach auch die MINT-Nachwuchs-Förderung an. "MINT ist in allen wirtschaftlichen Branchen relevant", betont Warnking. "Quer durch alle Branchen fehlen 120'000 Fachkräfte." Mit der neuen MINT-Dachkampagne möchte Digitalswitzerland in Zusammenarbeit mit Pro Juventute die nächste Generation für MINT begeistern. Digitalswitzerland ist der Überzeugung, dass ein führender, nachhaltiger und innovativer Wirtschaftsstandort nur dann eine Chance hat, wenn jetzt in den MINT-Nachwuchs investiert wird.
Serbien als Vorbild
Digitalswitzerland International beteiligt sich an der Europäischen Initiative für Digitalisierung und öffentlichen Dialog. Marc Walder wünscht sich auch in anderen europäische Ländern Digitaltage. "Serbien zeigt, wie schnell man in Sachen Digitalisierung und Bildung vorwärts machen kann und ist deshalb ein Vorbild", sagte Walder und begrüsste die serbische Premierministerin Ana Brnabić an der Pressekonferenz.
Die serbische Premierministerin Ana Brnabić spricht über digitale Bildung in ihrem Land. (Source: Screenshot Netzmedien)
"Seit drei Jahren erlernen Kinder in serbischen Schulen digitale Skills, wie das Programmieren", sagte Brnabić. Bald schliessen die ersten Schüler mit solchen Skills die Schule ab. In den Augen der Premierministerin sollen die Kinder neben dem Umgang auch die Gefahren der digitalen Technologien kennenlernen, "damit sie die Welt, in der sie leben, auch verstehen können". In Sekundarschulen werden in Serbien deshalb überall IT-Departmente eingerichtet. Brnabić ist überzeugt, dass sich dies in Zukunft auszahlen wird.
Marc Walder sieht das ähnlich. Für die nächsten Digitaltage 2021 wünscht er sich ein digitales Programm an allen Schulen.
Marc Walder, Initiator von Digitalswitzerland und Ringier-CEO, leitet die Pressekonferenz am zweiten Digitaltag. (Source: Screenshot Netzmedien)
Neben Vorteilen im Bildungssektor übe sich die Digitalisierung in Serbien aber auch positiv auf den Klimawandel aus. Seit der Einführung des E-Governments in Serbien 2017 habe die Regierung Unmengen an Papier, Wasser und Elektrizität einsparen können. Global sieht hier die Premierministerin Brnabić deshalb ein Riesenpotenzial.
Auch die ETH will mit dem neuen Lehrmittel "Magic Cube" Schülerinnen und Schüler für MINT begeistern. Mehr darüber erfahren Sie hier.