Für Wertpapier- und Devisengeschäfte

Credit Suisse lanciert Open-Banking-APIs fürs Interbankengeschäft

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Die Credit Suisse bietet Kunden im Interbankengeschäft zwei neue Open-Banking-Schnittstellen an. Mit den APIs sollen Finanzinstitute ihre Daten in der Infrastruktur der CS in Echtzeit abrufen können. Das Ziel: mehr Effizienz bei Transaktionen im Wertpapier- und Devisengeschäft.

(Source: ipopba / iStock.com)
(Source: ipopba / iStock.com)

Credit Suisse hat zwei neue Open-Banking-Schnittstellen für Kunden im Interbankengeschäft veröffentlicht. Mit den beiden neuen APIs könnten Finanzinstitute auf ihre Daten in der Infrastruktur der Credit Suisse zugreifen. Das Angebot soll die Effizienz bei Transaktionen im Wertpapier- und Devisenbereich steigern, wie die Bank mitteilt.

Über die eine neue API können Finanzinstitute Statusinformationen über Wertpapiertransaktionen in Echtzeit abrufen. Zum Beispiel, um den Abwicklungsstand von in Auftrag gegebenen Transaktionen in Erfahrung zu bringen. So liessen sich bei fehlgeschlagenen Transaktionen schneller Massnahmen ergreifen und allfällige Zusatzkosten vermeiden, heisst es in der Mitteilung.

Mit der zweiten neuen API könnten Finanzinstitute Devisengeschäfte, die über das internationale Devisenabwicklungssystem abgewickelt werden, automatisch mit allen relevanten Handelsdetails und der eindeutigen Handelsgeschäftskennung der Gegenpartei aktualisieren. Somit würden manuelle Anfragen wegfallen; interne und externe Berichterstattungspflichten liessen sich automatisieren.

Die Credit Suisse prüfe derzeit die Einführung weiterer APIs für Finanzinstitute, unter anderem in den Bereichen Depotpositionen, Kontostand und Rechnungsstellung.

"APIs ermöglichen innovative Kooperationsformen und Interoperabilität zwischen Banken", lässt sich Paolo Muzzarelli, Head of Transaction Banking Products bei der Credit Suisse, in der Mitteilung zitieren. "Wir unterstützen mit den neuen Lösungen wegweisende Formen der Zusammenarbeit von Finanzinstituten. Die Steigerung der Flexibilität und Effizienz kommt allen Beteiligten und deren Endkunden zugute."

Open Banking verbreitet sich zunehmend

Open Banking gewinnt in der Schweiz an Zuspruch. Gemäss einer Befragung von Mastercard profitiert bereits ein Viertel der Schweizerinnen und Schweizer von Open Banking, beispielsweise durch die Nutzung von bankunabhängigen und kontoübergreifenden Apps. In Europa machen dies 22 Prozent. Zudem würden 35 Prozent der Schweizer ein solches Angebot nutzen, wenn es ihnen zur Verfügung stünde.

In der Europäischen Union ist Open Banking bereits staatlich reguliert; die Schweiz setzt zunächst auf Selbstregulierung. Open Banking bedeute mehr als bloss Schnittstellen, und auf dem Weg zu einem offenen Ökosystem gelte es, noch einige Hürden zu nehmen, sagen Ralph Hutter und Sven Biellmann von Finnova in Interview.

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