Partner-Post Dossier in Kooperation mit CHG Meridian

Drei Schritte zur nachhaltigen IT

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von Oliver Schorer, CIO, CHG-Meridian AG

Die IT galt einst als saubere Branche, doch mit ihrem stetig wachsenden Ressourcen- und Energiebedarf ist sie längst einer der ganz grossen Klimakiller. Weltweit verursachen IT-Geräte inzwischen mehr als doppelt so viel CO2-Emissionen wie die gesamte zivile Luftfahrt.

Oliver Schorer, CIO, CHG-Meridian AG. (Source: www.christianlordotto.de)
Oliver Schorer, CIO, CHG-Meridian AG. (Source: www.christianlordotto.de)

Wie lässt sich die IT angesichts des rasanten technologischen Wandels überhaupt nachhaltig(er) gestalten? Und wo sollten Unternehmen anfangen, etwas zu ändern? Wie in fast allen Branchen gilt auch hier: Nachhaltigkeit beginnt beim Einkauf. Bis zu 80 Prozent der CO2-Emissionen von Unternehmen entstehen im Rahmen der Beschaffung und der Lieferketten. Das gilt insbesondere für die IT, denn die Produktion der Digitalgeräte verursacht weit mehr Treibhausgase als deren Nutzung.

Lange Nutzungszyklen, weniger Neuanschaffungen

Bei einem iPhone SE fallen entlang des gesamten Lebenszyklus rund 57 Kilogramm Treibhausgase an, beim iPhone 12 Pro sind es bereits 82 Kilogramm und beim grössten MacBook Pro gar 465 Kilogramm. Bedenkliche 86 Prozent dieser CO2-Emissionen entfallen beim iPhone 12 Pro allein schon auf die Produktion, die ebenso wie die Herstellung anderer IT-Geräte wertvolle Edel­metalle und jede Menge Energie benötigt.

Unternehmen, die mit dem digitalen Wandel Schritt halten wollen, müssen aufgrund technischer Innovationen ihre IT-Geräte meist frühzeitiger austauschen. Allzu oft führt aber schon ein defekter Akku oder das Ausbleiben von Sicherheits-Updates zu vorzeitigen Neuanschaffungen, lange vor Ablauf der möglichen Nutzungsdauer der IT-Geräte. Aus ökologischer und ökonomischer Sicht stellt sich die kritische Frage: Brauchen wir wirklich alle 18 Monate ein neues Smartphone? Und muss es stets die best­ausgestattete, aber dadurch auch klimaschädlichste Modellvariante sein?

Ob in den Coltan-Minen des Kongo oder den Goldminen in Brasilien – die Förderung von Rohstoffen für die Produktion von Chips und Prozessoren geht weltweit mit massiver Umweltzerstörung einher. Längere Nutzungszyklen in der IT sind deshalb eine Notwendigkeit. Ein erster Schritt in die richtige Richtung sind radikal auf Langlebigkeit, Wiederverkaufswert und Recycling ausgerichtete Endgeräte. Ist ein Austausch dann tatsächlich unumgänglich, verbessert eine professionelle Wiedervermarktung auf dem Zweitmarkt die Umweltbilanz im Sinne einer ressourcenschonenden Kreislaufwirtschaft. Ebenso entscheidend ist ein fachgerechtes Recycling ausgedienter Geräte, das illegale Elektroschrott-Exporte reduziert und die Rückgewinnung wertvoller Rohstoffe vorantreibt.

Reduce, Re-Use, Recycle

Dieser Dreiklang klingt so einfach. Doch bislang werden gerade einmal 50 Prozent der Altgeräte gesammelt und weniger als 20 Prozent wiederverwertet. Vorteile bietet hier eine Finanzierung mit anschliessender Zweitvermarktung. Neben Aspekten der sozialen Verantwortung muss Sustainable Procurement vor allem die Ressourceneffizienz und die Reduzierung von Treibhausgasen berücksichtigen. Das 3-R-Prinzip der Circular Economy liefert dabei die wohl prägnanteste Checkliste für mehr Nachhaltigkeit in der IT:

  • Reduce: Neuanschaffungen auf ein Minimum reduzieren – durch langlebige Produkte mit entsprechendem Hersteller-Support und Wiederverkaufswert.

  • Re-Use: Ausgemusterte IT-Geräte umgehend einer fachgerechten Wiederaufbereitung und nachhaltigen Wiedervermarktung zuführen.

  • Recycle: Nicht mehr verwendbare Geräte fach- und umweltgerecht recyceln und so die Rückführung wertvoller Rohstoffe in den Produktionsprozess gewährleisten.

Der Haken: Herstellungs-, Nutzungs- und Nachnutzungsphase der IT-Geräte bleiben auch beim Ansatz des 3-R-Prinzips mit unvermeidbaren CO2-Emissionen verbunden. Kunden und Investoren fordern allerdings längst klimaneutrales Wirtschaften. Und das zu Recht, denn die freiwillige Kompensation von Treibhausgasen ist ein weiterer wichtiger Schritt im ganzheitlichen Klimaschutz. Hier können Unternehmen auf zertifizierte, externe Services zurückgreifen.

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Der Handlungsdruck wird für alle weiter zunehmen

Oliver Schorer ist CIO und Vorstandsmitglied von CHG-Meridian. Im Interview spricht er über Klimatrends, den ­ökologischen Fussabdruck von IT-Geräten und über «carbonZER0», dem neuen Service des Unternehmens. Interview: Maximilian Schenner

Wie kamen Sie auf die Idee der klimaneutralen Finanzierung für IT-Geräte?

Olivier Schorer: Wir schauen sehr genau auf den Bedarf am Markt – heute und vor allem in der Zukunft. Wohin die Reise geht, zeigen Stichworte wie Green Deal, das Pariser Klimaabkommen und klimaneutrale Fertigung, wie sie etwa Apple für alle Produkte bis 2030 anstrebt. Schon heute verfolgen viele unserer Kunden sehr ehrgeizige Nachhaltigkeitsziele. CO2 zu reduzieren, steht dabei ganz oben auf der Agenda.

Erhöht das die Notwendigkeit, zu reagieren?

Zukünftig wird der Handlungsdruck für alle weiter zunehmen, denn weltweit definieren immer mehr Unternehmen strenge Umweltschutzstandards, etwa zum Carbon Footprint. Von ihren Partnern und Zulieferern erwarten sie, diese Vorgaben überprüfbar einzuhalten. Hinzu kommt, dass die junge Generation mehr Nachhaltigkeit von der Wirtschaft fordert. Um im «War for Talents» als Arbeitgeber attraktiv zu bleiben, müssen sich Unternehmen entsprechend positionieren.

IT-Geräte stossen, anders als etwa Autos, nicht direkt CO2 aus. Woher kommen ihre umweltbelastenden Emissionen?

Computer, Tablets oder Smartphones verursachen über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg Kohlendioxid und andere Klima­gase. Der Löwenanteil entsteht gleich am Anfang bei der Rohstoffgewinnung und der Produktion. Ins Gewicht fallen auch die Transportportwege aufgrund der sehr komplexen, globalen Produktionsketten. Allein für ein Smartphone werden im Durchschnitt Bauteile von 270 Zulieferern benötigt. Etwa ein Drittel der Emissionen entsteht während der Nutzung durch den Energieverbrauch der Geräte und die Infrastruktur, die die Daten überträgt.

Welches Angebot machen Sie Ihren Kunden mit «carbonZER0»?

Mit «carbonZER0» hat CHG-Meridian eine klimaneutrale Finanzierungsoption für umweltbewusste Unternehmen auf den Markt gebracht. Das Rundum-sorglos-Paket bietet Unternehmen die Möglichkeit, alle anfallenden CO2-Emissionen ihrer IT-Geräte durch zertifizierte Kompensationszahlungen an international anerkannte Klimaschutzprojekte auszugleichen. Unsere Kunden erhalten dafür ein Zertifikat, mit dem sie ihren CO2-Ausgleich nachweisen können.

Was kostet das?

Die Zusatzkosten sind sehr überschaubar. Es gibt keinen einheitlichen Fixbetrag, denn die Kompensationszahlungen sind natürlich abhängig von der IT-Asset-Kategorie und der Menge der Emissionen, die das IT-Equipment verursacht. Aber generell kann man davon ausgehen, dass sich die monatlichen Mehrkosten pro Gerät im Cent-Bereich bewegen.

Nach welchen Gesichtspunkten wählt CHG-Meridian die ­Klimaschutzprojekte aus?

Es ist uns wichtig, Klimaschutz auf unterschiedliche Art zu fördern: von der Stromerzeugung durch Sonnenenergie bis hin zum Schutz des bedrohten Amazonas, da Wälder zu den wichtigsten CO2-Speichern gehören. Dabei gilt für alle Projekte, dass sie nach international anerkannten Standards zertifiziert sind – und dass sie zu einer nachhaltigen Entwicklung in den Projektländern beitragen, die den Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen entsprechen.

In welche Richtung wird sich Ihr Nachhaltigkeits-Engagement insgesamt entwickeln?

Unser grosser Vorteil ist, dass wir Nachhaltigkeit nicht erst in unseren regulären Geschäftsalltag integrieren müssen. Vielmehr beruht unser Geschäftsmodell seit jeher auf dem Gedanken der Circular Economy. Gleichzeitig muss Nachhaltigkeit in einer grösseren Dimension gedacht werden. Das bedeutet, langfristig ökonomisch, sozial und ökologisch zu wirtschaften. Hier setzen wir unseren Hebel an und verstehen Nachhaltigkeit als wesentlichen «Business Enabler». Mit «carbonZER0» gehen wir genau diesen Weg.

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