Warum Schweizer Unternehmen auf Agilität setzen
Durch die Einführung agiler Methoden hoffen Schweizer Unternehmen, sich zu transformieren und besser an wechselnde Prioritäten anzupassen. Diese Ansätze werden zunehmend auch ausserhalb der IT angewendet. Doch damit flexibles Portfoliomanagement möglich wird, muss auch das Budget flexibel sein.
Die Pandemie hat in vielen Unternehmen eingespielte Prozesse gestört. Agile Methoden können ihnen helfen, sich an Veränderungen und neue Kundenerwartungen anzupassen. Sie können sowohl auf der Entwicklungs- als auch auf der Managementebene eingesetzt werden. Laut der aktuellen jährlichen SwissQ-Studie zum Thema Agilität ist die Einführung agiler Praktiken der Haupttreiber der Unternehmenstransformation.
Agile Methoden in der IT und darüber hinaus
Unternehmen, die einen agilen Ansatz verfolgen, tun dies vor allem aus zwei Gründen: Um die Zusammenarbeit im Team zu verbessern und um besser mit wechselnden Prioritäten umgehen zu können. Ausserdem wollen die Unternehmen Entscheidungsfindung dezentralisieren, die Produktivität steigern und die Prozesse vereinfachen. Letzteres lässt sich gemäss der Studie am Schwierigsten erreichen.
Fast die Hälfte der knapp 500 von SwissQ befragten Schweizer Unternehmen hat bereits agile Methoden in ihrer IT-Abteilung eingeführt. Ebenso viele sind dabei, ihre IT-Abteilung neu zu organisieren. Aber Agilität wird auch auf andere Unternehmensbereiche ausgedehnt: Die Geschäftsentwicklung und das Portfoliomanagement werden mit Hilfe dieser Methoden ebenfalls neu definiert.
Ungleiche Rhythmen
Die Einführung eines agilen Ansatzes erfordert, dass das Tempo der Entscheidungsfindung auf Ebene des Managements entsprechend angepasst wird. Denn ein jährlich festgelegtes Budget passt nicht zu der kontinuierlichen Anpassung agiler Methoden. Mehr als jedes dritte Unternehmen erstellt laut der Umfrage sein Budget bereits auf vierteljährlicher oder sogar monatlicher Basis, und fast drei Viertel der befragten Portfoliomanager planen nach diesem Rhythmus.
In den letzten 20 Jahren haben agile Vorgehensmodelle eine zunehmend grössere Verbreitung und Akzeptanz in der Wirtschaft gefunden. Scrum – ursprünglich eines von vielen agilen Frameworks – hat sich inzwischen zum De-facto-Standard für agiles Vorgehen entwickelt. Warum aber Scrum alleine nicht reicht, lesen Sie im Fachbeitrag von Martin Jud, Dozent für Informatik an der Hochschule Luzern.