Wie Check Point für mehr Kundennähe sorgen will
An seiner Jahreskonferenz für die DACH-Region hat der Cybersecurity-Spezialist Check Point gezeigt, was hinter seiner neuen Länderstrategie steckt. Zudem präsentierte das Unternehmen Schutzlösungen, unter anderem fürs Homeoffice und IoT-Geräte.
Zum zweiten Mal hat die "Check Point Experience DACH" ausschliesslich virtuell stattgefunden. Die Jahreskonferenz des israelischen Cybersecurity-Anbieters Check Point für seine deutschsprachige Kundschaft umfasste 21 Vorträge auf drei virtuellen Bühnen. Auf der Event-Website stellte das Unternehmen "aktuelle Informationen zu sicherheitsrelevanten Themen, neue Erkenntnisse und einzigartige Einblicke" in Aussicht, die dabei helfen sollten, die Welt in und nach der Pandemie ein Stück sicherer zu machen.
Cybersicherheit ganz praktisch
Die Hauptthemen der Konferenz waren aber ganz klar: Check Point, seine Produkte und seine Angebote für den deutschsprachigen Markt. Die Zeit nach der Pandemie sei nicht nur eine neue Chance, sagte Lothar Geuenich, seit vergangenem Herbst Regional Director Central Europe/DACH, zu Beginn seines Referats. Was Check Point von anderen Wettbewerbern unterscheide, sei die konsolidierte Cybersecurity-Architektur namens "Infinity" und der ihr zu Grunde liegende Echtzeit-Bedrohungsschutz "Thread Cloud".
Lothar Geuenich, Regional Director Central Europe/DACH bei Check Point. (Source: Screenshot)
Viele der Referierenden illustrierten ihre Plädoyers für möglichst ganzheitlichen Schutz mit Hinweisen auf reelle Cybervorfälle. Eines der anschaulichsten, wenn auch komplett nachgestellten, Beispiele, lieferte der Cybersecurity-Experte Gunnar Porada von Arrow, der sich als Ex-Hacker vorstellte. Er wolle "zeigen, was möglich ist", kündete er an, und demonstrierte dann, wie er Zugriff auf das Spendenkonto der deutschen Partei CDU erlangen und dann beliebige Geldbeträge überweisen könnte.
Dabei veranschaulichte er, wie von Cyberkriminellen oft genutzte Angriffe funktionieren, darunter etwa die SQL-Injection oder das Umleiten von Webanfragen auf einen von Kriminellen gesteuerten Server. Letzteres werde zwar von üblichen Webbrowsern bemerkt und auch als Warnhinweis gemeldet, aber: "Es gibt immer noch sehr viele Menschen, die das einfach wegdrücken." Gerade in Betracht auf Cloud Computing hätten Angreifer viele Möglichkeiten für Attacken. "Ich hoffe Sie haben zumindest mal gemerkt, dass die Bedrohung real sein könnte", schloss er seinen Vortrag.
Cybersecurity-Experte Gunnar Porada von Arrow. (Source: Screenshot)
IoT und mobile Arbeitsplätze absichern
Im vergangenen Jahr seien die Themen IoT (Internet of Things) und OT (Operation Technologies) wichtig geworden, führte Lotar Geuenich aus. Check Point integriere die IoT- und OT-Startegie seiner Kunden ins Netzwerk-Management, also "in die Art, wie Sie auch Netzwerke und Datacenters absichern." Wie wichtig der Schutz des IoT ist, zeigte Mike Wilhelm, Sales Executive IoT, auf. Über 30 Milliarden IoT- oder OT-Geräte seien aktuell mit dem Internet verbunden, und jährlich erfolgen über eine Milliarde Infektionen über diese Geräte. Das Schutzportfolio von Check Point reiche von Rugged Devices bis zu abgesicherter IoT-Firmware, sagte Wilhelm. Unternehmen empfahl er eine Risikobewertung durchzuführen. Dabei wird untersucht, welche IoT-Geräte sich im Unternehmensnetzwerk befinden und wie der Zugriff darauf abgesichert ist.
Mike Wilhelm, Sales Executive IoT bei Check Point. (Source: Screenshot)
Einem Bericht von Atlas VPN zufolge, ist die weltweite Zahl der Malware-Angriffe auf IoT-Geräte im Jahr 2020 stark gestiegen. Wie Angreifer via Smarthome-Geräte ein Netzwerk angreifen, lesen Sie hier.Wie nicht anders zu erwarten, standen auch neue Arbeitsplätze auf der Agenda. Angriffe auf Homeoffices und Mobiltelefone nahmen im Coronajahr besonders stark zu, sagte Check Point bereits im März. Yves Jonczyk, Beyond the Perimeter Sales Manager, präsentierte nun das Lösungsportfolio "Harmony". Die Produkte seien geeignet, um Mitarbeitende effektiv abzusichern, egal wo sich diese befinden. "Das Haupt-Augenmerk liegt hier wirklich auf dem Terminus: ganzheitliche Absicherung", erklärte Jonczyk. Zum Portfolio gehört etwa ein Tool, welches den Laptop eines Mitarbeitenden absichert, aber auch eine SaSE-Lösung, um via Web-Browser auf Unternehmensanwendungen zugreifen zu können.
Yves Jonczyk, Beyond the Perimeter Sales Manager bei Check Point. (Source: Screenshot)
Näher zum Kunden
Was in der Welt nach der Pandemie normal sei, könne man noch gar nicht definieren, sagte Lothar Geuenich weiter. "Wir können aber zusammen daran arbeiten, das gemeinsam für uns zu finden, und die richtige Sicherheitslösung für Sie zu finden." Um dies besser tun zu können, habe sich Check Point in der DACH-Region neu aufgestellt. Anstatt der bisherigen Alps-Organisation habe Check Point nun separate Organisationen in Österreich, Deutschland und der Schweiz. Dabei habe man auch den Marktzugang neu strukturiert. Neu gibt es dedizierte Teams für Major Accounts, Enterprise-Kunden und KMUs. Besonders viel Aufmerksamkeit soll dem Dienstleistungs-Marktsegment zu Gute kommen.
Ziel dieser Änderungen ist es, Check Point näher an den Kunden zu bringen, sagte Geuenich weiter. Dass mehr Nähe gewünscht sei, habe er im Gespräch mit Partnern und Kunden immer wieder gehört. "Wenn Sie mich anrufen und sagen: Dein Mitarbeiter ruft mich zu oft an und erzählt mir viel zu viel - dann haben wir unseren Job richtig gemacht", fasste er zusammen.
Alvaro Amato Country Manager Schweiz von Check Point. (Source: zVg)
Keinen persönlichen Auftritt an der CPX DACH hatte Alvaro Amato, seit April Country Manager Schweiz von Check Point. "Die Zeit seit meinem Amtsantritt als Country Manager war und ist sehr spannend sowie intensiv, erfolgreich und gleichzeitig auch herausfordernd", schreibt er auf Anfrage. Das Ende der Pandemie werde automatisch wieder zu mehr Nähe führen. Zudem sei Check Point bereits dabei, die Interaktionen mit den Kunden, seien diese live oder virtuell, noch mehr zu intensivieren.
Unlängst hat Check Point neue Partner-Initiativen angekündigt. Gefragt, wie sich diese Entwickeln, sagt Amato: "Es läuft sehr gut im Channel. Gerade im sogenannten White-Space-Bereich konnten unsere Partner sehr viele neue Kunden akquirieren. Mit dem neuen Zertifizierungsprogramm für Professional Services konnten wir das Know-how der Partner im tieftechnischen Bereich nochmals merklich steigern - davon profitieren selbstredend unsere Kunden. All diese Verbesserungen helfen mit, das sehr gute Verhältnis zu unseren Partnern hier in der Schweiz noch weiter auszubauen."
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