Fitbit erkennt Long-Covid-Symptome
Forschende aus Kalifornien haben mithilfe von Fitbit und anderen Wearables die langfristigen Auswirkungen einer Covid-19-Erkrankung untersucht. Die Geräte halfen dabei, Daten wie Herzfrequenz oder Schlafgewohnheiten zu messen.
Erschöpfung, Kopfschmerzen, Kurzatmigkeit - viele Menschen spüren auch mehrere Wochen nach einer Covid-19-Erkrankung noch Symptome. Wie viele Personen in der Schweiz genau vom sogenannten Long-Covid-Effekt betroffen sind, ist laut dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) derzeit unklar. IoT-Geräte, genauer gesagt Wearables, können dabei helfen, Symptome einer Long-Covid-Erkrankung zu erkennen, wie eine neue Studie zeigt.
Forschende des Scripps Research Translational Institute in La Jolla, Kalifornien untersuchten 875 Personen, die über Symptome einer akuten Atemwegserkrankung klagten, wie unter anderem "Heise" berichtet. Alle Teilnehmenden liessen sich auf Covid-19 testen; In 234 Fällen fiel der Abstrichtest positiv aus, 641 Personen waren Covid-19-negativ. Anhand der gesammelten Daten - alle Teilnehmenden trugen Wearables wie Fitbit oder Apple-Watches - verglichen die Forschenden in weiterer Folge die Krankheitsverläufe der beiden Testgruppen.
79 Tage erhöhter Puls
Das Ergebnis: Personen mit überstandener Covid-Erkrankung weisen teils über Monate hinweg eine erhöhte Herzfrequenz im Ruhezustand und andere Symptome auf. Rund 9 Tage nach Eintreten der ersten Symptome sei der Puls der Covid-Erkrankten leicht gesunken - danach sei er jedoch wieder stark angestiegen. Im Schnitt habe es 79 Tage gedauert, bis sich die Herzfrequenz der betroffenen Personen wieder normalisierte. Bei den 641 negativ getesteten Teilnehmenden seien es nur 4 Tage gewesen. Bei 14 Prozent jener Personen, die positiv auf Covid-19 getestet wurden, lag die Herzfrequenz ein bis zwei Monate nach der Infektion mehr als fünf Schläge pro Minute über dem Normalwert, schreibt auch "Golem.de". Ihr Puls sei im Durchschnitt erst nach 133 Tagen auf den Normalwert zurückgekehrt.
Im Gegensatz zu Personen mit anderen Virus-Erkrankungen hätten Covid-Erkrankte auch länger gebraucht, zu normalem Schlaf und normaler Aktivität zurückzukehren, schreibt "Heise". Übrigens: auch die zweite Generation von Googles Smart-Display "Nest Hub" trackt die Schlafgewohnheiten seiner Nutzerinnen und Nutzer. Wie sich das "Nest Hub 2nd Gen" im Hands-on schlägt, lesen Sie hier.
Die Forschungen waren Teil der Studie "Digital Engagement and Tracking for Early Control and Treatment (Detect)". Daran nahmen zwischen März 2020 und Januar 2021 insgesamt rund 37'000 Wearable-Nutzerinnen und -Nutzer Teil. Die Studie wurde im Wissenschaftsjournal "Jama" veröffentlicht. Es handle sich um eine vorläufige Studie, erklärte Studienleiterin Jennifer Radin im Interview mit der "New York Times". Zukünftige Forschungen könnten auf den Ergebnissen aufbauen, um die Langzeitfolgen von Covid-19 noch besser zu untersuchen.