Nutanix aktualisiert Betriebssystem, beruft Köpfe und knüpft Partnerschaften
Anlässlich seiner jährlichen .Next-Konferenz stellt Nutanix neue Funktionen seiner Cloud-Plattform AOS vor. Zudem verkündet das Unternehmen eine Partnerschaft mit Citrix und verrät ein paar Zahlen zum Schweizer Markt.
Der Cloud-Computing-Spezialist Nutanix hat seine globale Hausmesse, die .Next, eröffnet. Sie steht diesmal unter dem Motto "Cloud on Your Terms". Wie üblich, präsentierte das Unternehmen zu Beginn der Konferenz eine ganze Reihe an Neuerungen.
Neues AOS: Virtuelle Netzwerke, Sicherheit und mehr
Das Nutanix-eigene Betriebssystem AOS erscheint in der neuen Version 6. Unternehmen sollen damit softwaregestützte Rechenzentren aufbauen und ihre Hybrid-Multi-Cloud-Umgebungen schneller bereitstellen können, teilt Nutanix mit. Das System enthält Funktionen für integrierte virtuelle Netzwerke, verbessertes Disaster Recovery und vereinfachte Zero-Trust-Sicherheit. Folgende bereits verfügbare Merkmale hebt Nutanix hervor:
"Flow Networking": eine Funktionalität zur Netzwerkvirtualisierung auf Basis des Hypervisors AHV. Kunden sollen dadurch ihr Netzwerkmanagement über eine zentrale softwaregestützte Umgebung verwalten können. Weiter lassen sich virtuelle private Clouds einrichten, was wiederum die Abhängigkeit von hardwarebasierten Switches und Routern reduziere.
Business Continuity und Disaster Recovery: Die Public Cloud lässt sich neu als Sicherungsort nutzen. Natives Metro-Clustering für den integrierten AHV-Hypervisor, soll im Katastrophenfall ein automatisches Failover ermöglichen. Schliesslich verschafft ein neues DR-Dashboard eine umfassende Sicht auf DR-Konfiguration und -Status der Primär- und Sekundärstandorte der Kunden.
Zudem nennt Nutanix diverse geplante Neuerungen:
Zeru-Trust-Security: Als Teil der SaaS-Plattform "Flow Security Central" wird die Nutanix Cloud Platform in Zukunft Funktionalitäten bieten, mit deren Hilfe sich automatisch Regeln für Flow Microsegmentation erstellen lassen sollen. Dies ermögliche eine Planungs-Engine, die mithilfe von maschinellem Lernen den Netzwerkverkehr einer Organisation analysiert und Sicherheitsregeln vorschlägt, um VM-Workloads vor potenziellen Angriffen zu schützen.
Bedrohungserkennung: Künftig wird die Lösung für Vulnerability Management Detection and Response (VMDR) von Qualys in die Nutanix Cloud Plattform integriert. Diese erkenne Bedrohungen auf Ebene der virtuellen Maschinen, und ermögliche Kunden, ihre Patch-Prozesse zum Schliessen von Sicherheitslücken zu optimieren. Zudem sollen verbesserte Schutzmechanismen im Dateisystem dabei helfen, Angriffsversuche zu entdecken und abzuwehren.
Die Eventwebsite der .Next. (Source: Screenshot https://www.nutanix.com/next)
Daten und Datenbanken verwalten
Weiter kündigt Nutanix Verbesserte Datenservices an. Auch diese sind grösstenteils noch nicht offiziell verfügbar und befinden sich noch in Entwicklung, schreibt das Unternehmen.
Mehr Performance für Datenbanken und Big-Data-Workloads: Nutanix verspricht eine Steigerung der Performance um bis das zweifache. Kunden sollen ihre IT-Infrastruktur modernisieren und grosse Datenbankumgebungen betreiben können, ohne komplizierte Änderungen in der Speicherkonfiguration ihrer Datenbanken vornehmen zu müssen.
Weiter vereinfacht Nutanix den Betrieb von Workloads zur Datenanalyse einschliesslich Hadoop- und SAS-Grid-Workloads erheblich. Ein neuer Replikationsfaktor im Storage-Modus der Nutanix Enterprise Platform soll eine bis zu dreimal schnellere Datenverarbeitung ermöglichen, bei gleichzeitig niedrigeren Kosten.
"Data Lens": Unter diesem Namen kündigt Nutanix einen neuen Dienst an, der Kunden helfen soll, das Wachstum ihrer unstrukturierten Daten zu managen und diese vor Sicherheitsrisiken zu schützen. Der Dienst kann unstrukturierte Daten analysieren, die on-Premise oder in der Public Cloud abgelegt sind. Der Dienst vereinfache das Lebenszyklusmanagement von Daten. Zudem erkenne er ungewöhnliche Aktivitäten und könne etwa vor möglichen Ransomware-Angriffen warnen.
Bereits verfügbar ist derweil der Datenbankservice "Nutanix Era", mit dem sich diverse Datenbanktypen (PostgreSQL, MySQL, Microsoft SQL Server und Oracle) in hybriden Multi-Cloud-Umgebungen verwalten lassen. Laut Nutanix können Kunden damit einfach und schnell im laufenden Betrieb das Speichervolumen für Datenbanken skalieren. Diese Aufgabe nehme normalerweise Tage oder Wochen in Anspruch, lasse sich nun aber per Mausklick erledigen. Zudem unterstützt Era neu rollenbasierende Zugriffskontrollen.
Nutanix und Citrix werden Partner
In einer weiteren Mitteilung verkündet Nutanix eine Partnerschaft mit dem US-amerikanischen Softwareunternehmen Citrix. Mit der Partnerschaft wolle man einen sicheren, bedarfsgerechten und flexiblen Zugriff auf Anwendungen, Desktops und Daten von jedem Gerät, an jedem Ort und in jedem Umfang ermöglichen.
Man habe auch in der Vergangenheit schon erfolgreich zusammengearbeitet, teilen die Unternehmen mit. Künftig wird Citrix Nutanix als bevorzugten Partner für HCI, Hybrid- sowie Multi-Cloud-Umgebungen führen. Und auf der Nutanix-Plattform wiederum wird Citrix als bevorzugte Endbenutzer-Computinglösung für Unternehmen fungieren.
Eine weitere umfangreiche Partnerschaft gaben Nutanix und Red Hat vor ein paar Monaten bekannt, die ihre Multi-Cloud-Produkte enger miteinander verzahnen wollen. Mehr zu dieser Partnerschaft lesen sie hier.
Gutes Jahr in der Schweiz
In der EMEA-Region vermeldete Nutanix zwei Personalien: Markus Pleier wird zum Field CTO EMEA befördert. Er werde sich insbesondere um die Belange von Top-Kunden und -Partnern kümmern, schreibt Nutanix. Vor seiner Beförderung war Pleier Systems Engineering Director für Nutanix in Deutschland und Österreich.
Markus Pleier wird zum Field CTO EMEA bei Nutanix. (Source: Nutanix)
Als Vice President of EMEA Channel Sales amtet neu Adam Tarbox. Er werde die Gesamtverantwortung für die Go-to-Market-Strategien von Nutanix für Reseller, Distributoren, OEM-Plattformpartner, Systemintegratoren und Technologiepartner in EMEA übernehmen. Zuvor war Tarbox "Director of Global System Integrator (GSI) Business" für die EMEA-Region. In dieser Rolle war er für die Entwicklung und Umsetzung einer übergreifenden regionalen Strategie für die GSI-Partner von Nutanix verantwortlich, teilt Nutanix mit.
Adam Tarbox ist neu Vice President of EMEA Channel Sales bei Nutanix. (Source: Nutanix)
An einer Pressekonferenz im Vorfeld der .Next kam auch Dominique Wüthrich, Channel Sales Manager von Nutanix Schweiz zu Wort. Ihr Unternehmen habe im vergangenen Jahr 12 Prozent Neukunden gewonnen. Bei den Partnern sei man um 11 Prozent gewachsen. Zum Vergleich: In Deutschland betrug das Wachstum bei den Partnern 8 Prozent, in Österreich 5 Prozent. Dank der Partnerschaft mit Red Hat erwartet Wüthrich ein "moderates Wachstum". IN nächster Zeit sollen im Rahmen dieser Partnerschaft "ein paar interessante Projekte" in der Schweiz starten.
Wiederholt hob Wüthrich die im Frühling bekanntgegebene Zusammenarbeit mit DBI Services hervor. Dabei zähle man auf DBI Services als Spezialisten für den Bereich Datenbanken. Gefragt nach angestrebten Zielen deutete Wüthrich an, man wolle ein Auge offen halten für Partner in den Bereichen Public Cloud und DevOps.
Für bestehende Nutanix-Partner gibt es ein paar Anpassungen im globalen Partnerprogramm, wie Nutanix an der Pressekonferenz mitteilte. Die vor einem Jahr eingeführten Levels bleiben zwar gleich, allerdings passt Nutanix die Anforderung dafür an. Neu ist derweil ein Programm, mit dem Partner für das Anwerben neuer Kunden belohnt werden. Neu strukturiert wurden auch die sogenannten Business Development Funds. Hier gelte: Je mehr ein Partner in Nutanix investiert, umso mehr Unterstützung erhalte er widerum von Nutanix in Business Funds.
Dominique Wüthrich, Channel Sales Manager von Nutanix Schweiz. (Source: zVg)
Dominique Wüthrich fügte dem noch hinzu, dass die globalen Bedingungen auch für Partner in der Schweiz gelten, mit einigen Anpassungen. So müssen Schweizer Partner weniger Zertifizierungen erlangen, um bestimmte Vorteile zu erhalten.
Im Juni lancierte Nutanix das neue Partnerprogramm für Serviceprovider, einschliesslich Managed- und Cloud-Service-Provider. Es soll den Partnern ermöglichen, hochdifferenzierte Hybrid- und Multi-Cloud-Services für ihre Kunden zu entwickeln, bereitzustellen und anzubieten. Mehr dazu lesen Sie hier.
Die Nutanix .Next-Konferenz dauert noch bis zum 23. September. Mehr Informationen und Zugang zu den Referaten und Workshops gibt es online.