MSM Research

Der Schweizer ICT-Markt ist ein Markt der Dienstleistungen

Uhr

Insgesamt hat der Schweizer ICT-Markt im vergangenen Jahr um 5,2 Prozent zugelegt, das sind 953 Millionen Franken mehr als noch 2020. Auch wenn hier aus dem ersten Coronakrisenjahr noch aufgestaute Projekte und Investitionen zum erfreulich positiven Wachstum beigetragen haben, wird sich das Wachstum, wenn auch auf volatiler Basis, weiter ­beschleunigen.

Der Löwenanteil der ICT-Ausgaben (B2B) im Schweizer Markt entfällt heute auf die ICT-Services, also den Dienstleistungssektor im ICT-Markt. Im laufenden Jahr rechnen wir auf der Basis unserer aktuellen Frühjahrsprognose mit einem Anteil der Services am gesamten ICT-Markt von rund 70 Prozent. Damit werden deutlich mehr als zwei von drei Franken der ICT-Ausgaben an Dienstleister und Provider überwiesen. Ein Trend, der sich weiter fortsetzt. Die Schere zwischen Services und übrigen Ausgaben wird sich weiter zugunsten der Dienstleistungen öffnen.

Deutlich zu erkennen ist dieser Trend mit Blick auf die Ausgaben für den ICT-Betrieb, das heisst für Rechenpower und Datenhaltung im Eigenbetrieb im eigenen Hause und die Ausgaben für die Nutzung externer Services in der Public oder Private Cloud. Hier geht die Entwicklung massiv auseinander: Ohne die Ausgaben für externe Sourcing-Services dazuzurechnen, sind die Ausgaben 2021 um rund 15 Prozent geschrumpft, während die Sourcing-Services um knapp 13 Prozent zulegten. Damit ist bereits einer der wichtigsten Schlüsselfaktoren für den Wandel des ICT-Marktes hin zu einem Service-Markt festgemacht: der Big Shift oder Paradigmenwechsel hin zu externen Betriebsmodellen.

Hybride Infrastrukturen setzen sich durch

Mehr als die Hälfte des ICT-Dienstleistungsgeschäfts entfällt auf Cloud und Managed Services. Und im Kielwasser des rasch wachsenden Marktes für Public und Private Clouds folgen die entsprechend benötigten Professional Services. Diese generierten 2021 Ausgaben in der Höhe von 3,1 Milliarden Franken. Dazu zählen wir Ausgaben für individuelle Anpassungen im Software- und Schnittstellenbereich, Transition und Migration, Implementierung und Integration, Technologie-Consulting, Strategie- und Architekturberatung, Change Management, Ausbildung & Training sowie Supportservices.

Trotz zunehmender Verlagerung von Betriebsteilen der ICT zu externen Quellen wird der Betrieb im eigenen Hause nicht verschwinden. Denn unsere letzten Studien zum Thema haben wiederholt aufgezeigt, dass sich hybride Infrastrukturen – das heisst ein Mix aus externen und internen Sourcing-Services – in den kommenden Jahren durchsetzen werden. In diesen gemischten Umgebungen verbleibt ein Teil der Daten und Anwendungen, vorab aus businesskritischen Bereichen, oftmals auf eigenen Rechnern und Speichern. Und so wird ein Teil der ICT-Ausgaben weiterhin für eigene Hard- und Software aufgewendet, die dann selbst oder durch externe Managed Services Provider betrieben und gewartet werden. Die Zukunft wird hybrid.

Webcode
DPF8_253619