Zendesk an Finanzinvestoren verkauft
Der kalifornische Softwarehersteller Zendesk geht in die Hände einer privaten Investorengruppe - für 10,2 Milliarden US-Dollar. Im Februar hatte das Unternehmen ein Übernahmeangebot von 17 Milliarden Dollar abgelehnt.
Zendesk wechselt nun doch den Besitzer. Eine von Permira und Hellman & Friedman angeführte Gruppe von Finanzinvestoren übernimmt den Hersteller der gleichnamigen Kundensupport-Plattform für 10,2 Milliarden US-Dollar. Nach der Transaktion, die im vierten Quartal 2022 zum Abschluss kommen soll, werde das Unternehmen von der Börse genommen, teilt das Unternehmen mit.
Die Aktionäre sollen 77,50 Dollar pro Aktie bekommen - das Angebot entspricht gemäss Mitteilung einem Aufschlag von 34 Prozent auf den Schlusskurs vom Vortag der Bekanntgabe.
Der Deal ist jedoch ein deutlicher Rückschlag im Vergleich zum Angebot, das eine ähnliche Investorengruppe im Februar gemacht hatte. Damals stand ein Übernahmeangebot von rund 17 Milliarden Dollar zur Diskussion, respektive zwischen 127 und 132 Dollar pro Aktie, wie unter anderem das "Wall Street Journal" berichtete. Zendesk lehnte das Angebot jedoch ab und betonte noch, man wolle unabhängig bleiben. Ebenfalls im Februar lehnten die Zendesk-Aktionäre die geplante Übernahme von Momentive Global inklusive des Betreibers des Umfragetools Surveymonkey ab.
In den vergangenen Monaten ist die Börsenbewertung von Zendesk deutlich gefallen: Per 30. April lag die Marktkapitalisierung noch bei rund 14,87 Milliarden Dollar; am 18. Juni tauchte sie auf 6,85 Milliarden Dollar. Die Börsenbewertung schrumpfte somit innerhalb von weniger als zwei Monaten um rund 54 Prozent.
Die Zendesk-Übernahme ist in der Tech-Branche einer der bislang grössten Private-Equity-Deals dieses Jahres. Deutlich mehr will allerdings Microsoft für den Gaming-Giganten Activision Blizzard bezahlen. Der Xbox-Hersteller bietet fast 70 Milliarden Dollar für den Publisher an.