EU Chips Act: Neue Chip-Fabriken in Frankreich und Deutschland
Die im europäischen Chips Act vorgesehenen Finanzhilfen beginnen sich zu konkretisieren, mit dem Ziel, die Produktionskapazität des Kontinents im Bereich der Halbleiterindustrie anzukurbeln. In Deutschland wird Bosch 3 Milliarden Euro in diesen Bereich investieren.
Der deutsche Industriekonzern Bosch hat angekündigt, dass er bis 2026 gut 3 Milliarden Euro in seine Halbleitersparte investieren will. "Die Mikroelektronik ist die Zukunft und für den Erfolg aller Geschäftsbereiche von Bosch von entscheidender Bedeutung", erklärte Stefan Hartung, Vorsitzender der Geschäftsführung von Bosch, in einer Pressemitteilung. Die Investition wird teilweise zur Finanzierung des Baus von zwei neuen Entwicklungszentren - in Reutlingen und Dresden - verwendet, deren Gesamtkosten sich auf über 170 Millionen Euro belaufen. Weitere 250 Millionen Euro werden für die Schaffung eines 3.000 Quadratmeter großen Reinraumbereichs in der Dresdner Fabrik des führenden multinationalen Automobilzulieferers aufgewendet.
Die massive Investition von Bosch in die Halbleiterindustrie ist Teil des Finanzierungsprogramms im Rahmen des Gesetzespakets der Europäischen Kommission zur Halbleiterindustrie (Chips Act), das öffentliche und private Investitionen in Höhe von über 43 Milliarden Euro mobilisiert. Ziel ist es, die Produktionskapazität Europas bis 2030 auf 20 % der weltweiten Produktionskapazität im Bereich der Mikroleiter zu steigern, insbesondere um die Abhängigkeit von China und den USA zu verringern.
Neue Fabrik in der Nähe von Grenoble
Im Rahmen des Chips Act unterstützt der französische Staat die Errichtung einer neuen Produktionsstätte für Halbleiter in der Nähe von Grenoble. Die Einrichtung wird von STMicroelectronics (mit weltweitem Hauptsitz in Genf) und GlobalFoundries betrieben werden. Die Anlage ist das Ergebnis einer Investition von mehreren Milliarden Euro und soll bis 2026 ihre volle Kapazität erreichen, so die Pressemitteilung von STMicroelectronics.