Schweizer Forschende entwickeln digitalen Hyperloop
Forschende der Eurotube-Stiftung haben eine Simulationsplattform für Hyperloop-Systeme entwickelt. Anhand der Daten des "Digital Twin" sollen Einsatzmöglichkeiten des Hochgeschwindigkeits-Transportsystems ermittelt werden.
Forschende der Schweizer Stiftung Eurotube haben eine digitale Plattform zur Simulation von Hyperloop-Transportsystemen vorgestellt. Der "Digital Twin" simuliert die Auswirkungen eines Hyperloops auf die Wahl von Verkehrsmitteln und das optimale Netzwerkdesign, wie Eurotube mitteilt. Die Stiftung wolle aus den gewonnenen Daten Studien über den Personen- und Güterverkehr in einem zukünftigen multimodalen Verkehrsnetz erstellen.
Durch die Modellierung der Verkehrsnachfrage werden Netzdesign, Marktabschätzungen und Nachfrageprognosen abgedeckt, wie die Stiftung mitteilt. Der Fokus liege dabei auf der Analyse von Wettbewerbs- und Kooperationsmodellen mit anderen Verkehrsmitteln.
Die Simulationsplattform soll unter anderem Verkehrsplanern sowie Bahn- und Flughafenbetreibern Vorteile und Geschäftsmöglichkeiten eines Hyperloop-Systems aufzeigen, wie die Stiftung weiter schreibt. Erste auf Daten des "Digital Twin" beruhende Studien hätten gezeigt, dass ein Hyperloop-System entlang der wichtigsten Verkehrsachsen Teile der kontinentalen Zubringerflüge ersetzen und so den Luftraum und den Flughafenbetrieb entlasten könnte.
Der digitale Zwilling umfasse auch Simulationen des Energie- und Ressourcenverbrauchs beim Bau und Betrieb der Infrastruktur. Daraus können die Emissionen aller für Infrastruktur und Fahrzeugbau verwendeten Materialien abgeleitet werden, wie die Eurotube schreibt. Auch die für den Betrieb benötigte Energie könne so ermittelt werden.
Über Hyperloop
Hyperloop ist ein schienengeführtes Hochgeschwindigkeits-Transportsystem, das von verschiedenen Unternehmen weltweit als neues Verkehrsmittel entwickelt wird, wie Eurotube schreibt. Bei der Hyperloop-Infrastruktur fahren demnach Pods genannte Fahrzeuge mit Passagieren und Gütern in einem Netz von Vakuumröhren. Das Teil-Vakuum reduziere den Luftwiderstand, und ein Magnetschwebeantrieb hebe die Reibung auf, so dass ultraschnelle Fahrten mit einer Geschwindigkeit von 1000 Kilometern pro Stunde möglich seien- mit dem Energieverbrauch eines herkömmlichen Zuges.
Der Hyperloop ist nicht die einzige Vision für den Verkehr der Zukunft: Ein Forschungsprojekt der Empa untersucht aktuell, wie Passanten auf autonome Fahrzeuge reagieren. Aus den gewonnen Erkenntnissen sollen Präventionsmassnahmen und Gestaltungsprinzipien für zukunftsfähige Strassenräume entwickelt werden. Mehr dazu lesen Sie hier.