61 Prozent mehr Cyberangriffe auf Schweizer Unternehmen
Die Anzahl Cyberangriffe auf Schweizer Unternehmen ist 2022 weiter angestiegen. Die stärkste Zunahme verzeichnet Cybersecurity-Anbieter Check Point auf Betriebe in der Finanz- und Kommunikationsbranche. Die meisten Angriffe gab es in der Fertigungsindustrie.
Check Point hat die im Jahr 2022 registrierten Cyberangriffe auf Unternehmen statistisch ausgewertet. Demnach stieg die Anzahl Cyberangriffe auf Schweizer Unternehmen verglichen zum Vorjahr weiter an. Insgesamt nahmen die Cyberangriffe um 61 Prozent zu, wie der israelische Cybersecurity-Anbieter mitteilt. Zum Vergleich: Global betrug die Zunahme 38 Prozent, in Europa lag sie bei 26 Prozent.
Nach Branchen aufgeschlüsselt, macht Check Point deutliche Unterschiede aus. Die meisten Cyberangriffe registrierte das Unternehmen auf die Fertigungsindustrie mit durchschnittlich 752 Angriffen pro Woche und Unternehmen. Verglichen mit 2021 sind dies 24 Prozent weniger. Dahinter folgen die Finanzbranche mit durchschnittlich 623 Angriffen pro Woche und Unternehmen (Plus 120 Prozent) und der Bereich Regierung/Militär mit 569 Angriffen beziehungsweise einem Plus von 52 Prozent.
Den grössten prozentualen Anstieg an Cyberangriffen in der Schweiz vermeldet Check Point für die Kommunikationsbranche mit einem Zuwachs von 200 Prozent und durchschnittlich 455 Angriffen pro Woche und Unternehmen. Weltweit waren die am häufigsten angegriffenen Branchen Bildung/Forschung, Regierung und Gesundheitswesen, wie Check Point anmerkt.
Omer Dembinsky, Data Group Manager bei Check Point, nennt in der Mitteilung drei Trends, die für diese Zunahme an Cyberangriffen verantwortlich sind: "Zum einen entwickelt sich das Ransomware-Ökosystem weiter und wächst mit kleineren, agileren kriminellen Gruppen. Zweitens weiten sie ihre Ziele aus und nehmen mit Phishing-Exploits Kollaborationstools wie Slack, Teams, Onedrive und Google Drive ins Visier. Dabei handelt es sich um eine ergiebige Quelle für sensible Daten, da die meisten Mitarbeitenden von Unternehmen nach wie vor aus der Ferne arbeiten. Drittens sind akademische Einrichtungen nach der raschen Digitalisierung, die sie als Reaktion auf die COVID-19-Pandemie vorgenommen haben, zu einem beliebten Tummelplatz für Cyberkriminelle geworden."
Auch einen Blick auf kommende Cybersecurity-Trends wagte Check Point. Demnach dürften 2023 staatlich motivierter Hacktivismus, Deepfakes, Angriffe auf Collaboration Tools und behördliche Auflagen auf der Sicherheitsagenda von Unternehmen stehen. Mehr dazu lesen Sie hier.
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