Erfinder des Ethernet, Bob Metcalfe erhält den Nobelpreis für Informatik
Bob Metcalfe hat den Turing-Preis 2022 erhalten. Diese Auszeichnung ist vergleichbar mit dem Nobelpreis für Informatik. Der Professor und Forscher wurde für die Erfindung, Standardisierung und Vermarktung des Ethernet geehrt.
Die Association for Computing Machinery (ACM) hat den Turing-Preis 2022 an Bob Metcalfe verliehen, der als Erfinder des Ethernet bezeichnet wird. Diese jährlich verliehene Auszeichnung gilt als Nobelpreis für Informatik.
Bob Metcalfe ist emeritierter Professor für Elektrotechnik und Informatik an der Universität von Texas in Austin und ausserordentlicher Forscher für Computertechnik am Massachusetts Institute of Technology (MIT), heisst es in der Ankündigung des ACM.
Sein 1973 veröffentlichtes Memo beschrieb ein "Broadcast-Kommunikationsnetzwerk", das einige der ersten Personal Computers miteinander verbinden sollte. Das Ethernet wurde 1976 in Zusammenarbeit mit David Boggs entwickelt. Xerox übernahm das Protokoll und nutzte es zum Aufbau eines internen Netzwerks. Ethernet ist heute weltweit das Hauptkommunikationsmittel in Kabelnetzen mit Datengeschwindigkeiten von 10 Mbps bis 400 Gbps, wobei neue aufkommende Technologien bis 800 Gbps und 1,6 Tbps erreichen, erklärt die ACM.
"Wir schufen den DIX-Ethernet-Standard und reichten ihn bei der IEEE ein. Einige mühsame Jahre später wurde er standardisiert. Daraufhin entbrannte ein grosser Kampf zwischen den Ethernet-Unternehmen, IBM und General Motors, ein Dreikampf. General Motors verlor schnell und IBM hielt sich 20 Jahre lang daran fest. Alle wollten, dass ihre Technologie zum Standard wurde, den jeder benutzte, um Computer zu verbinden. Ethernet hat gewonnen", erzählt Bob Metcalfe, der in einer Pressemitteilung des MIT zitiert wird.