AWS Cloud Day in Zürich

Wie Unternehmen mit KI durchstarten

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von René Jaun und tme

AWS hat zum Cloud Day 2023 geladen. In der Keynote zeigten der Hyperscaler und ein paar seiner Kunden, wie sich KI-Projekte verwirklichen lassen und welche Anwendungen dabei entstehen können.

Chris Keller, seit März 2023 General Manager Switzerland & Austria, auf der Bühne der Halle 550 in Zürich. (Source: zVg)
Chris Keller, seit März 2023 General Manager Switzerland & Austria, auf der Bühne der Halle 550 in Zürich. (Source: zVg)

Am 26. September ist in Oerlikon der diesjährige AWS Cloud Day über die Bühne gegangen. Mehr als 2000 Gäste folgten der Einladung in die Halle 550, wie Amazon Web Services (AWS) auf Anfrage mitteilt. Ihnen boten der US-amerikanische Hyperscaler und seine Partner 51 Sessions zu allen möglichen Themen rund um die AWS Cloud.

"Ich lade Sie ein, zu entdecken, zu lernen, sich zu vernetzen und inspirieren zu lassen", ermutigte Chris Keller, seit März 2023 General Manager Switzerland & Austria bei AWS, das Publikum zu Beginn der Keynote. Dann gab er ein kurzes Update zur Cloud-Region Zürich, die AWS im November 2022 offiziell lancierte: Allein in den letzten Monaten habe man das Angebot um mehr als 60 neue Services erweitert, so dass jetzt über 120 Dienste zur Verfügung stehen. Auch Angebote grosser Anbieter wie Red Hat, VMware oder SAP könne man inzwischen aus der AWS-Cloud in Zürich beziehen. AWS habe mehr als 10'000 Kunden aus der Schweiz.

Das KI-Potenzial ausschöpfen

Schwerpunktmässig ging es in der Keynote um generative künstliche Intelligenz (auch Gen AI genannt). Archana Vemulapalli, Director of Product Management and Global Strategy for Data, Analytics and AI & ML bei AWS, sprach diesbezüglich von einem Game Changer. Denn lange Zeit war es nötig, für jede KI-Anwendung ein eigenes Sprachmodell zu entwickeln. Eine Aufgabe, die mehrere Wissenschaftler, Entwickler und viel Zeit beanspruchte. "Im Gegensatz dazu eignen sich die neuen Gen-AI-Modelle 'out of the box' für eine Vielzahl an Aufgaben", erklärte Vemulapalli. Zudem liessen sie sich mit viel geringerem Aufwand für weitere, spezifische Anwendungen Anpassen.

Archana Vemulapalli, Director of Product Management and Global Strategy for Data, Analytics and AI & ML bei AWS. (Source: zVg)

KI-Technologie werde jede Branche verändern, kommentierte Vemulapalli. Damit Unternehmen sie nutzen können, seien drei Komponenten zentral: ein zum Usecase passendes Basis-Modell (Foundation Model) wählen zu können, dieses auf sichere Weise mit eigenen Daten anzupassen und der kostengünstige Betrieb der Anwendung. All dies liefere der Service "Bedrock", den AWS im Frühling 2023 präsentierte.

Ein weiteres kritisches Asset für erfolgreiche KI-Anwendungen sind die Daten, auf denen der Algorithmus aufbaut. Auch für die Gewinnung und Bearbeitung eines qualitativ hochwertigen Datenschatzes hält AWS verschiedene Services bereit, wie Vemulapalli ausführte. Für KI-Modelle müssen die Daten in Datenvektoren eingebunden sein. Durchsuchen lassen sich diese unter anderem mittels "Open Search" von AWS.

Den Funken zum Leben erwecken

An der Keynote blieb es jedoch nicht nur bei der Theorie. Mit dem Basler Pharma-Konzern Roche (gegründet im Jahr 1896) und dem Zürcher IoT-Start-up Nexxiot (gegründet im Jahr 2015) zeigten zwei ganz unterschiedliche Unternehmen, wie sie die AWS-Cloud einsetzen. Im Referat von Deepak Sondur, Head of Digital Products & Enablement bei Roche, ging es etwa um Software-as- a-Medical-Device (SaMD, oder zu deutsch: Software als Medizinprodukt). Für diese gelten strenge, regional unterschiedliche Regulationen. Und AWS, das in 32 Regionen Cloud-Infrastrukturen betreibt, erlaube es Roche, diese Lösungen zu skalieren.

Deepak Sondur, Head of Digital Products & Enablement bei Roche. (Source: zVg)

Nexxiot will mit neuen IoT-Produkten die Logistikbranche aufmischen. Diese sollen die Nachverfolgbarkeit von Kargo-Lieferungen verbessern, wie Ákos Maróy, Chief Data Officer des Start-ups, erklärte. Kunden können dann ihre Lieferungen online tracken. Der Dienst dafür ist KI-getrieben, beantwortet auch Fragen zu Nexxiot oder dessen Hardware und läuft ebenfalls in der AWS-Cloud. Wie IoT in der Logistik hilft, lesen Sie im Interview mit Nexxiot-CEO Stefan Kalmund.

Ákos Maróy, Chief Data Officer bei Nexxiot. (Source: zVg)

"Sie sind die Funken, die inspirieren", gab Vemulapalli den Anwesenden auf den Weg. "Wir haben alles, was Sie brauchen, um den Funken zum leben zu erwecken".

Mehr Cloud-Neulinge im Publikum

Natürlich bot der AWS Cloud Day auch reichlich Möglichkeiten zum Networking. Dabei anzutreffen war unter anderem Christoph Schnidrig, Head of Technology bei AWS Schweiz. Er sei schon seit dreieinhalb Jahren im Aufbau der Schweizer Cloud-Region involviert. "Natürlich liegt mir diese Region am Herzen", sagte er im Gespräch. "Heute führte ich etliche Gespräche mit Kunden und Partnern, die mir erzählten, was sie jetzt schon in der Schweizer Cloud-Region machen. Und dies freut mich extrem."

Mit dem Launch der hiesigen AWS-Infrastruktur habe sich das Publikum des Cloud Day verändert, konstatierte Schnidrig. "Dieses Jahr erreichen wir mehr Kunden, die mit AWS noch ganz am Anfang stehen." Doch auch sehr versierte Personen seien im Publikum. Sie interessierten sich für fortschrittliche Themen Analytics und Data Lakes – "und dabei geht es ziemlich schnell um Machine Learning", wie Schnidrig ausführt.

Noch mehr KI-Neuigkeiten präsentierte AWS Anlässlich des New York Summit im August 2023. Hier lesen Sie mehr dazu.

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