Option auf Workation

Post eröffnet IT-Standort in Lausanne und buhlt um Talente

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von Joël Orizet und tme

Die Schweizerische Post baut ihre IT-Standorte in der Romandie und im Tessin aus. Ausserdem will das Unternehmen mit der Option auf Workation junge Talente anlocken.

In Lausanne eröffnet die Post ihren zweiten IT-Standort in der Romandie. (Source: Nolan Krattinger / Unsplash.com)
In Lausanne eröffnet die Post ihren zweiten IT-Standort in der Romandie. (Source: Nolan Krattinger / Unsplash.com)

Die Post hat im vergangenen Dezember einen IT-Standort in Lausanne eröffnet. Aktuell arbeiten dort sieben Mitarbeitende - in den kommenden Jahren sollen es bis zu 70 werden. Lausanne ist nach Neuenburg der zweite Westschweizer IT-Standort der Post. Mit dem Ausbau der IT-Präsenz in der Romandie will das Unternehmen attraktiver für Fachkräfte aus der französischsprachigen Schweiz werden, wie es in einer Mitteilung heisst. 

Auch im Tessin will die Post mehr IT-Fachkräfte einstellen. Am Standort in Bellinzona beschäftigt das Unternehmen inzwischen rund 70 Mitarbeitende. Diese Anzahl will die Post in den kommenden Jahren bis auf rund 100 ausbauen.

Anfang 2023 eröffnete die Post zudem einen Nearshoring-Standort in Lissabon. Mittlerweile arbeiten dort rund 60 IT-Fachkräfte - unter anderem in den Bereichen Softwareentwicklung, Datenanalyse oder Cybersecurity.  

Die Post unterhält eigenen Angaben zufolge die drittgrösste Informatik-Abteilung der national tätigen Unternehmen der Schweiz. Insgesamt kümmern sich gemäss Mitteilung aktuell rund 1400 Mitarbeitende und rund 400 externe IT-Spezialistinnen und -spezialisten um die IT-Belange des gelben Riesen. Sie wickeln demnach über 300 Softwareprojekte pro Jahr ab, betreiben 1000 Applikationen und unterhalten rund 5000 Datenbanken. Ausserdem machen jährlich rund 60 Jugendlichen eine ICT-Lehre bei der Post. 

Mit Workation junge IT-Talente anlocken

Einen weiteren Anreiz, um insbesondere junge IT-Spezialistinnen und -Spezialisten anzulocken, will die Post mit der Option auf Workation anbieten - also mit der Möglichkeit, Arbeit und Ferien zu kombinieren. Zwischen August 2023 und Januar 2024 führte die Post im IT-Bereich ein entsprechendes Pilotprojekt durch. 80 Mitarbeitende konnten bis zu zehn Arbeitstage im Ausland arbeiten. 

Diese Option will die Post nun für die Mitarbeitenden des IT-Bereichs definitiv einführen. Für bis zu 20 Arbeitstage sollen die IT-Angestellten der Post im Ausland tätig sein können. "Wir versprechen uns dadurch, noch besser an gut ausgebildete Fachpersonen zu gelangen", sagt Post-CIO Wolfgang Eger. 

Ein Porträtbild von Wolfgang Eger, dem CIO der Post.

Wolfgang Eger, CIO, Die Schweizerische Post. (Source: zVg)

Gerade im IT-Markt gebe es viele Talente mit internationalem Hintergrund, ergänzt der Post-CIO. "Sie sind froh, wenn sie zusätzlich zu den Ferien noch einige Zeit an örtlicher Unabhängigkeit geniessen können." Zudem würden insbesondere die Generationen Y und Z flexiblere Möglichkeiten von ihren Arbeitgebern fordern. "Entsprechend müssen wir uns anpassen."

Übrigens: Wie die Post künstliche Intelligenz einsetzt und warum das E-Voting-System der Post vertrauenswürdig sein soll, erklärt Wolfgang Eger im Interview. 

Und apropos Workation: Damit Remote Work in Kombination mit Ferien funktioniert, gilt es einige rechtliche Hürden zu überwinden - und auch das Reiseziel will wohlüberlegt sein. Mehr darüber erfahren Sie im Hintergrund-Beitrag.

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