Sechs Monate nach Eröffnung

Update: Post beschäftigt 32 Mitarbeitende am IT-Campus in Portugal

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von Rodolphe Koller und René Jaun und Übersetzung: Yannick Züllig; tme

Im Februar 2023 hat die Post in Lissabon einen Nearshore-Entwicklungsstandort eröffnet. Sie will damit ihren Bedarf an Spezialisten decken, die in der Schweiz immer schwieriger zu finden sind. Nach einem halben Jahr arbeiten 32 Personen im IT-Campus.

(Source: Post)
(Source: Post)

Update vom 18.08.2023: Im Februar 2023 hat die Post ihren IT-Campus in Lissabon eröffnet. Jetzt, ein halbes Jahr später, hat der Konzern auf seinem Unternehmensblog eine Zwischenbilanz veröffentlicht. Der Nearshore-Entwicklungsstandort befindet sich demnach im Zentrum der Hauptstadt Portugal und hat eine Fläche von rund 900 Quadratmetern, verteilt auf zwei Stockwerken.

Seit Februar habe man rund 32 Mitarbeitende für den neuen Standort gewinnen können, schreibt die Post. Das sind weniger als die 50, die der Konzern bei der Ankündigung des Campus als angestrebtes Ziel nannte. "Wir sind auch in Lissabon nicht die einzigen, die auf der Suche nach IT-Spezialisten sind", kommentiert Standortleiter Nuno Pedro im Blogbeitrag. "Der Vorteil aber ist, dass wir so mehr Zeit haben, um die neuen Mitarbeitenden in ihrer Einarbeitungsphase zu begleiten."

Die Angestellten arbeiten unter anderem in den Bereichen Software Entwicklung, Datenanalyse oder Cybersecurity. Ein Drittel der Mitarbeitenden sind Frauen.

Im Blog verrät die Post zwei konkrete Anwendungsbeispiele, an denen die Crew in Lissabon arbeitet: Einerseits eine Applikation, "die es den Paketzustellerinnen und -zustellern ermöglichen soll, ihre Routen zu den einzelnen Adressen optimal zu planen" sowie eine Anwendung, "die der Post detailliertere Echtzeit-Informationen über Pakete liefern soll, die im Zug transportiert werden".

Originalmeldung vom 14.09.2022:

Die Post eröffnet IT-Standort in Portugal

Die Post kündigt die Eröffnung eines Zentrums für Anwendungsentwicklung in Portugal an. Die Nearshore-Struktur mit Sitz in Lissabon wird ab dem ersten Quartal 2023 rund 50 Spezialisten beschäftigen und könnte mittelfristig 120 Mitarbeiter aufnehmen. Laut dem gelben Riesen erklärt sich die Wahl Portugals durch die Verfügbarkeit von Spezialisten, die Qualität der Arbeit und eine Arbeitskultur, die derjenigen in der Schweiz ähnelt.

Die Entscheidung, ein Nearshore-Entwicklungszentrum zu eröffnen, erklärt die Post mit dem wachsenden Bedarf an IT-Spezialisten, um ihre ehrgeizigen Digitalisierungsprojekte umzusetzen, und mit der Schwierigkeit, in der Schweiz qualifiziertes Personal zu finden. So werden von den 1300 Mitarbeitern der riesigen IT-Abteilung der Post in den nächsten Jahren 270 in den Ruhestand gehen, wie die Post feststellt. Die Organisation spricht auch davon, dass die Rekrutierung angesichts der Konkurrenz schwieriger wird und immer mehr Zeit in Anspruch nimmt. Ende August 2022 waren rund 70 Stellen in der IT der Post unbesetzt.

Wolfgang Eger, Leiter Informatik und Mitglied der Konzernleitung, erklärt: "Wir setzen alle Hebel in Bewegung, um ein attraktiver Arbeitgeber im IT-Bereich zu sein. Aber trotz dieser Bemühungen können wir offene Stellen erst nach langer Zeit besetzen - und manchmal finden wir einfach nicht genug Personal. Daher steigt das Risiko, dass uns mittel- und langfristig die IT-Ressourcen fehlen, um die Digitalisierung der Post wie geplant umzusetzen".

Die Post betont, dass der Aufbau einer Struktur in Portugal keineswegs darauf abzielt, Stellen in der Schweiz zu ersetzen, sondern neue Bedürfnisse zu decken. In diesem Zusammenhang plant sie, bis 2030 in der Schweiz 200 Informatiker zu rekrutieren. "Mit dem Aufbau des Campus in Portugal verlagern wir keine Stellen aus der Schweiz ins Ausland. Im Gegenteil, wir sichern uns in Portugal die IT-Spezialisten, die wir in der Schweiz nicht mehr ausreichend rekrutieren können", kommentiert Wolfgang Eger.

Anfang 2022 erklärte der Post-CIO Wolfgang Eger im Interview, warum die Post unlängst diverse kleinere Firmen übernahm und was die Zukunft des E-Voting-Systems der Post ist. Das vollständige Interview finden Sie hier.

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